In Deutschland gibt es vier häufige Bestattungsarten: Erdbestattung, Feuerbestattung, Baumbestattung und Seebestattung. Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam eingeäschert, die Asche kann dann in einer Urne beigesetzt werden – etwa auf einem Friedhof, im Wald oder auf See. Die Seebestattung darf nur nach einer Kremation erfolgen, auf offenem Meer und in einer biologisch abbaubaren Urne.

Ein Todesfall ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine finanzielle Belastung für Hinterbliebene. Eine Sterbegeldversicherung kann hier eine wertvolle Unterstützung bieten.
Das Wichtigste in Kürze:
- In Deutschland gilt der Friedhofszwang, von dem es aber Ausnahmen gibt.
- Die Bestattung in einem Sarg ist am teuersten, die Baumbestattung am günstigsten.
- Bei der Wahl der Bestattungsart können Sie unterschiedliche Möglichkeiten der Trauerfeier berücksichtigen. Eine Sterbegeldversicherung kann helfen, die Kosten abzusichern.
Beerdigung organisieren- was ist zu beachten?
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Welche Bestattungsarten gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es Erd-, Feuer-, See- und Baumbestattungen. Wenn der Verstorbene zu Lebzeiten selbst keine Bestattungsart ausgewählt hat, fällt diese Aufgabe den Hinterbliebenen zu.
Erfahren Sie hier, wie sich die Bestattungsarten in Deutschland unterscheiden und was Sie unabhängig von der Bestattungsart beachten sollten.
Wo darf bestattet werden?
In Deutschland regeln die Bundesländer das Bestattungsrecht. Grundsätzlich gilt in ganz Deutschland die Friedhofspflicht, auch Friedhofszwang genannt.
Ausnahmen vom Friedhofszwang
Seit 1934 müssen in Deutschland alle sterblichen Überreste in einem von der Gemeinde anerkannten Friedhof in einem Sarg oder einer Urne beigesetzt werden. Die Regel gilt also auch für Kremations-Asche.
Es gibt einige Ausnahmen in Deutschland, die Sie von der Friedhofspflicht entbinden:
- Die Seebestattung ist mittlerweile für alle Menschen in Deutschland erlaubt. Die Voraussetzungen: Sie darf nur nach einer Kremation erfolgen und muss auf dem offenen Meer stattfinden. Die Urne muss biologisch abbaubar sein.
- Die Baumbestattung darf in einigen dafür vorgesehenen Wäldern erfolgen.
- In Nordrhein-Westfalen, Bremen und Berlin gelten lockerere Regeln. Dort sind zum Teil auch Bestattungen auf dem eigenen Grundstück möglich, solange einige Voraussetzungen erfüllt sind. Auch ein Begräbnis ohne Sarg ist unter Auflagen möglich, z. B. in einem Leichentuch.
- Auch im Ausland gelten deutlich weniger strenge Regeln, etwa in den Niederlanden und der Schweiz. Dort kann unter Umständen sogar die Asche ausgehändigt werden. Ein Import nach Deutschland ist allerdings eine Ordnungswidrigkeit.
Gut zu wissen
Die vier häufigsten Bestattungsarten in Deutschland
Zunächst müssen Sie entscheiden, ob der Verstorbene in einem Sarg beerdigt oder eingeäschert werden soll. Die Asche kann in einem Urnengrab, auf einem Waldfriedhof oder bei einer Seebestattung beigesetzt werden.
Textabschnitt 2 Zwischen den Bestattungsarten gibt es teilweise sehr große Kostenunterschiede. Mit einer Sterbegeldversicherung können Sie vorsorgen und Ihre Angehörigen finanziell entlasten.

Sterbegeldversicherung
Vorsorgen und Angehörige entlasten
Ein Trauerfall bringt vieles durcheinander, auch finanziell. Die ERGO Sterbegeldversicherung zahlt schnell eine feste Summe aus, damit Ihre Angehörigen Bestattungskosten und andere Ausgaben unkompliziert zahlen können.
Bestattungsarten im Überblick
Achten Sie bei der Auswahl nicht nur auf die Kosten. Die Ruhestätte sollte auch zum Charakter des verstorbenen Menschen passen – und den Angehörigen eine angemessene Verabschiedung ermöglichen.
Erdbestattung
Bei der Erdbestattung werden Verstorbene in einem Sarg auf dem Friedhof ihres letzten Wohnsitzes beerdigt. Sollen sie an einem anderen Ort beerdigt werden, muss der jeweilige Friedhofsträger zustimmen.
Mit rund 5.000 bis 15.000 € ist die Erdbestattung die teuerste Bestattungsart. Deutlich günstiger wird die Sargbeisetzung in einem Reihengrab. Das gilt auch für die Dauerkosten der beauftragten Grabpflege.
Feuerbestattung
Bei einer Feuerbestattung wird der Leichnam erst in einem Krematorium eingeäschert und dann in einer Urne beigesetzt. Voraussetzung hierfür ist u. a. eine zweite Leichenschau. Die nimmt ein Gerichtsmediziner vor. Der Grund: Bei einer Einäscherung werden alle Hinweise auf eine unnatürliche Todesursache vernichtet.
Nach der Kremation kann die Urne beigesetzt werden. Die Kosten liegen zwischen 3.500 und 7.500 €. Weitere Informationen Ratgeber Feuerbestattung.
Baumbestattung
Bei der Baumbestattung wird eine biologisch abbaubare Urne am Fuß eines Baumes beigesetzt. Baumbestattungen können auf dem Gelände eines Friedhofs oder in einem Bestattungswald erfolgen, z. B. in einem FriedWald® oder einem RuheForst® – mit Kosten ab 2.000 € die günstigste Bestattungsart. Es fallen zudem keine Dauerkosten der Grabpflege an. Weitere Informationen im Ratgeber Baumbestattung.
Seebestattung
Bei einer Seebestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer wasserlöslichen Urne dem Meer übergeben. In Deutschland sind Seebestattungen in Nord- und Ostsee möglich. Die Organisation übernimmt ein darauf spezialisiertes Bestattungsunternehmen. Seebestattungen kosten zwischen 2.300 und 6.500 € und sind damit ebenfalls vergleichsweise günstig. Mehr dazu im Ratgeber Seebestattung.
Gut zu wissen
Welche Kosten kommen bei einer Bestattung auf Sie zu?
Wie sich die Kosten der unterschiedlichen Bestattungsarten im Detail zusammensetzen, erfahren Sie im Ratgeber Bestattungskosten.
Erste Informationen dazu auch in unserem Ratgeber-Video.
Welche Grabpflegekosten fallen bei den Bestattungsarten an?
Grabpflegekosten sind nur bei der traditionellen Erdbestattung ein Faktor. Bei See- und Baumbestattungen sowie bei der Unterbringung von Urnen in einem Kolumbarium oder einer Gemeinschaftsgrabstätte fallen kaum Grabpflegekosten an. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zu Grabpflegekosten.

Die wichtigsten Schritte vor der Bestattung
Egal, für welche Bestattungsart Sie sich entscheiden: Bei jeder Variante fällt viel organisatorischer Aufwand an.
Im Vorfeld der Beisetzung müssen Sie Folgendes tun:
- Direkt nach dem Todesfall: Benachrichtigen Sie einen Arzt, der den Tod feststellt und den Totenschein ausstellt.
- Beauftragen Sie ein Bestattungsinstitut, das Sie bei der weiteren Planung und in bürokratischen Belangen unterstützt.
- Benachrichtigen Sie Versicherungen, Angehörige und Arbeitgeber.
Ihr Bestatter übernimmt zunächst die Überführung und die hygienische Grundversorgung des Verstorbenen. Dazu zählen das Waschen, Kämmen und Einbalsamieren. Danach wird der Leichnam angekleidet und in den Sarg gebettet.
Wenn Sie möchten, erledigt Ihr Bestatter auch Behördengänge, z. B. das Einholen der Sterbeurkunde beim Standesamt. Mehr Informationen zum Thema Sterbeurkunde erhalten Sie im ERGO Ratgeber.
Eine Übersicht über alle wichtigen Schritte nach einem Todesfall finden Sie auf der Themenseite im ERGO Ratgeber.
Trauerfeiern bei unterschiedlichen Bestattungsarten
Unabhängig von der Art der Bestattung ist es üblich, eine Trauerfeier abzuhalten. Sie bietet Ihnen und anderen Angehörigen die Gelegenheit, sich vom Verstorbenen zu verabschieden und ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Die Trauerfeier können Sie individuell gestalten. Findet die Feier in einer Trauerhalle des Friedhofs statt, eignen sich Blumen, Kerzen oder Bilder als Dekoration. Auf das Grab wird für gewöhnlich ein Trauerkranz gelegt.
Unabhängig von der Bestattungsart können Sie die Trauerfeier musikalisch untermalen, z. B. mit der Lieblingsmusik des Verstorbenen. Musikstücke können auch von einem Chor oder Live-Musikern vorgetragen werden.
Um den Verstorbenen zu würdigen, wird während der Trauerfeier meist auch eine Trauerrede gehalten. Sie selbst oder ein anderer Angehöriger können diese vortragen. Alternativ organisiert Ihr Bestattungsinstitut einen christlichen oder weltlichen Redner. Am besten sprechen Sie im Vorfeld den Inhalt der Trauerrede ab.
Nach der Beisetzung findet i. d. R. noch ein Leichenschmaus in einem Restaurant oder bei Ihnen zu Hause statt.
Im ERGO Ratgeber finden Sie mehr Informationen zu Trauerfeiern und Leichenschmaus.
Orte für die Trauerfeier
Je nach Bestattungsart findet die Trauerfeier bzw. die Verabschiedung an unterschiedlichen Orten statt. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten.
Trauerfeier in der Trauerhalle
Die meisten Trauerfeiern finden in Trauerhallen statt – auf Friedhöfen, in Krematorien oder Bestattungsunternehmen. Angehörige nehmen dort am Sarg Abschied. Bei Feuerbestattungen folgt die Einäscherung, bei Erdbestattungen die Beisetzung.
Trauerfeiern am Grab
Trauerfeiern am Grab sind bei Erdbestattungen und bei Urnenbestattungen möglich. Dabei treffen sich die Angehörigen direkt am Grab, um bei der Ankunft und beim Herablassen des Sarges oder der Urne dabei zu sein. Üblich ist auch eine Kombination von Trauerfeier in der Trauerhalle mit anschließendem Gang zum Grab.
Trauerfeiern auf See
Bei Seebestattungen können Trauerfeier und Leichenschmaus auf See stattfinden. Die Urne wird dann in einer feierlichen Zeremonie dem Meer übergeben. Die Angehörigen können dabei auch symbolische Gegenstände aus natürlichen Materialien ins Meer werfen, z. B. Blumen und Blätter.
FAQ – Häufige Fragen zur Beerdigung und den verschiedenen Bestattungsarten
Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.
Grundsätzlich gilt in Deutschland die Friedhofspflicht. Aber es gibt Ausnahmen: Seebestattungen auf offenem Meer, Baumbestattungen in bestimmten Wäldern und in einigen Bundesländern – Nordrhein-Westfalen, Bremen und Berlin – auch Bestattungen auf privatem Grund unter bestimmten Voraussetzungen. Ein Grab im Garten ohne Genehmigung oder das Verstreuen der Asche stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Die Baumbestattung ist mit Kosten ab etwa 2.000 € die günstigste Bestattungsart. Sie ist deshalb besonders kostensparend, weil keine Grabpflege nötig und die Urnenbeisetzung vergleichsweise günstig ist.
Stand: 18.07.2025