Zum Inhalt springen

Wonach suchen Sie?

Erdbestattung: die traditionelle Bestattungsart

Erdbestattung

Die Erdbestattung hat in Deutschland Tradition. Erfahren Sie hier alles über Kosten, Ablauf und Bedingungen für diese Bestattungsart.

Männer in Anzügen tragen einen Sarg.

Ein Todesfall ist leider nicht nur eine emotionale, sondern auch eine finanzielle Belastung für die Angehörigen. Die Kosten für eine Bestattung können Sie mit einer Sterbegeldversicherung decken und so ihren Liebsten zumindest Sicherheit hinterlassen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Grabstein darf erst 3 bis 6 Monate nach der Beerdigung auf dem Grab platziert werden.
  • Beerdigungen müssen gemäß den Bestattungsgesetzen der Länder innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Todesfall stattfinden.
  • Die Erdbestattung ist die kostspieligste Bestattungsart. Vergleichen Sie daher die Angebote mehrerer Bestatter miteinander. Mit einer Sterbegeldversicherung können Sie frühzeitig vorsorgen.

Diese Themen finden Sie hier

Ist eine Erdbestattung die richtige Wahl für mich und meine Angehörigen?

In Deutschland war die Erdbestattung lange Zeit die gängigste Art der Bestattung. Vor allem im christlich geprägten Süden Deutschlands wird sie noch häufig durchgeführt.

Was versteht man unter Erdbestattung?

Die Erdbestattung ist die traditionelle Bestattungsform in Deutschland. Dabei wird der Verstorbene in einen Sarg gebettet und in der Erde beigesetzt.

Gut zu wissen

Wo darf ein Sarg bestattet werden?

In Deutschland besteht die Friedhofspflicht, auch Friedhofszwang genannt. Das bedeutet, dass eine Erdbestattung nur auf einem Friedhof durchgeführt werden darf. Die genauen Modalitäten bestimmt das Bestattungsgesetz des jeweiligen Bundeslands.

Wie wird eine Erdbestattung organisiert?

Tritt ein Todesfall in der Familie ein, müssen Sie zuerst einen Arzt kontaktieren. Er stellt den Tod und die Todesursache fest. Beauftragen Sie danach ein Bestattungsinstitut. Es kümmert sich um die nächsten Schritte und unterstützt Sie auf Wunsch bei der Planung der Beerdigung.

Folgende Leistungen übernimmt Ihr Bestattungsinstitut:

  • Überführung des Verstorbenen
  • Formalitäten, u. a. Einholung der Sterbeurkunde und Terminabstimmungen
  • Beratung bei der Auswahl des Sarges
  • Hygienische Versorgung, Ankleiden und Einbetten des Verstorbenen
  • Aufbahrung
  • Organisation der Trauerfeier

Sprechen Sie sich mit Ihrem Bestatter ab und klären Sie, welche Aufgaben Sie selbst bewältigen können.

Gut zu wissen

Muss die Bestattung am Wohnort der verstorbenen Person stattfinden?

Für gewöhnlich werden Verstorbene auf dem Friedhof der Gemeinde ihres letzten Wohnsitzes beerdigt. Möchte der Verstorbene an einem anderen Ort bestattet werden, muss der jeweilige Friedhofsträger zustimmen.

Wie schnell erfolgt eine Erdbestattung?

Spätestens 4 bis 10 Tage nach dem Todesfall muss die Beerdigung stattfinden. Die Fristen unterscheiden sich je nach Bestattungsgesetz des jeweiligen Bundeslands. In Ausnahmefällen können Sie eine Verlängerung der Frist beantragen.

Wie ist der Ablauf bei einer Erdbestattung?

Die Erdbestattung gehört zu den traditionsreichsten Bestattungsformen – doch wie genau verläuft sie eigentlich, und welche Schritte müssen Sie dabei beachten?

So geht es nach der Erdbestattung weiter: Grabsteinsetzung

Bei der Erdbestattung wird die Grabstelle für gewöhnlich zunächst mit einem einfachen Holzkreuz versehen. Nach etwa 3 bis 6 Monaten wird der Grabstein aufgestellt. Erst nach dieser Zeit hat sich die Erde ausreichend gesetzt und verfestigt und der Sarg hat seine endgültige Position erreicht. Wird der Grabstein vor der Frist auf dem Grab platziert, riskieren Sie Schäden am Grab.

Was kostet eine Erdbestattung?

Die Kosten einer Erdbestattung liegen zwischen 3.500 und 10.000 €. Damit ist die Erdbestattung i. d. R. die kostspieligste Bestattungsart. Die Kosten setzen sich aus den folgenden Faktoren zusammen:

Checkliste

  • Verwaltungskosten (Totenschein, Sterbeurkunde)
  • Leistungen des Bestattungsinstituts (Überführung und Versorgung des Verstorbenen, Sarg, Totenkleidung usw.)
  • Friedhofsgebühren (Beisetzungskosten, Grabnutzungskosten, Kosten für die Nutzung der Trauerhalle oder der Trauerkapelle, Grabpflegekosten)
  • Sonstige Kosten, z. B. für einen Trauerkranz, Blumenschmuck auf dem Sarg, Grabstein und/oder Grabplatte, Einfassung des Grabes, Arbeitskosten für Steinmetz, Transport und Setzen des Steins, Trauerfeier (Dekoration, Trauerredner, Musik), Traueranzeigen und Trauerkarten

Mit einer Sterbegeldversicherung können Sie schon zu Lebzeiten Ihre Wünsche für die Bestattung absichern und Ihre Angehörigen in der schweren Zeit entlasten.

Lachende ältere Frau mit jungem Mädchen und ihrer Mutter in der Küche.

ERGO Sterbegeldversicherung

Vorsorgen und Angehörige entlasten

Die klassische Erdbestattung gehört zu den kostenintensivsten Bestattungsformen – nicht zuletzt wegen der hohen Ausgaben für das Grabmal, der langfristigen Grabpflege und den Friedhofsgebühren. Wer seine Angehörigen im Trauerfall wenigstens finanziell entlasten möchte, trifft mit einer Sterbegeldversicherung eine vorausschauende Entscheidung.

Z. B. 27,02 € monatlich

Wie hoch sind die Friedhofsgebühren?

Friedhofsgebühren setzen sich aus den Beisetzungskosten und den Grabnutzungsgebühren zusammen. Die Beisetzungskosten bewegen sich zwischen 350 und 1.000 €. Sie werden für die Bereitstellung, das Öffnen und Schließen des Grabes sowie für das Herablassen des Sarges erhoben.

Welche Kosten entstehen für das Grabnutzungsrecht?

Die Kosten für das Grabnutzungsrecht hängen davon ab, ob Sie ein Reihengrab oder ein Wahlgrab aussuchen.

 

  Wahlgrab Reihengrab
Kosten 1.300 bis 2.700 € 600 bis 2.100 €
Lage und Größe frei wählbar gibt die Friedhofsverwaltung vor
Nutzungsfrist verlängerbar 
(i. d. R. 20 bis 30 Jahre)
nicht verlängerbar

Die Beisetzungskosten und die Grabnutzungskosten sind in der Gebührenordnung Ihrer Stadt festgelegt und variieren je nach Region und Trägerschaft. Bei städtischen Friedhöfen müssen Sie mit höheren Kosten rechnen als bei Friedhöfen in Gemeinden. Kirchliche Friedhöfe sind verglichen mit städtischen Friedhöfen meist teurer, da sie sich selbst tragen müssen.

Was kostet ein Sarg für die Erdbestattung?

Die Kosten für einen Sarg variieren je nach Material, Beschlag und Innenausstattung. Einen einfachen Kiefern- oder Fichtenholzsarg erhalten Sie ab 200 €. Höherwertige Modelle aus Eiche oder Mahagoni kosten zwischen 1.500 und 2.500 €.

Sie können den Sarg direkt beim Bestatter wählen. Die meisten Unternehmen zeigen Ihnen verschiedene Modelle. Die Kosten unterscheiden sich je nach Anbieter.

Tipp: Vergleichen Sie die Preise mehrerer Bestatter, um ein Gefühl für Preis und Qualität zu bekommen.

Tipp

Was ist eine Bestattungsvorsorge?

Sie können frühzeitig festlegen, wie Ihre Beerdigung ablaufen und finanziert werden soll – etwa über einen Vorsorgevertrag oder eine Sterbegeldversicherung. Das angesparte Geld gilt als Schonvermögen und ist vor Zugriff durch Sozialträger geschützt, solange der Umfang angemessen ist.

Welche Kosten müssen für das Grabmal veranschlagt werden?

Das Grab erhält für gewöhnlich noch ein Grabmal. Das kann ein Grabstein oder ein Kreuz am Kopfende des Grabes sein, oder eine Grabplatte. Für gewöhnlich werden Grabmale aus Naturmaterialien wie Granit, Marmor, Sandstein, Eisen, Bronze oder Holz gefertigt. Regional sowie auf alten Friedhöfen gibt es entsprechend der jeweiligen Friedhofsordnung entsprechende Vorschriften. Der Preis für ein Grabmal ist abhängig von:

  • Größe
  • Art des Grabes (Wahl- oder Reihengrab, Sarggrab oder Urnengrab)
  • Inschrift

Die Inschrift berechnet der Steinmetz pro Buchstabe. Die Kosten eines Grabsteins für ein Sarggrab bei einer Erdbestattung liegen z. B. zwischen 1.500 und 5.500 €. Die Kosten für eine Grabplatte liegen zwischen 300 und 2.000 €.

Die Kosten für die Grabpflege

Die Kosten der Grabpflege hängen vom Umfang und von der Dauer der Grabpflege ab. Kosten können anfallen für:

  • Säuberung der Grabstelle
  • Gärtnerarbeiten am Grab (Gießen, Pflanzenpflege, Erneuern der Bepflanzung)

Wenn Sie die Grabpflege nicht selbst übernehmen wollen oder können, kann eine Friedhofsgärtnerei mit der Dauergrabpflege beauftragt werden. Diese erledigt die Aufgaben auf Wunsch mehrmals im Jahr, z. B. im Vierteljahresrhythmus. Zudem kann sie an Geburts- oder Gedenktagen ein Gesteck am Grab bereitstellen und ggf. das Grab im Winter abdecken. Üblicherweise liegen die Kosten der Dauergrabpflege zwischen 150 und 300 € pro Jahr, abhängig von der Größe der Grabstelle.

Gut zu wissen

Welche Bestattungsarten gibt es außer der Erdbestattung?

Neben der Erdbestattung sind in Deutschland noch die Feuerbestattung, die Baumbestattung und die Seebestattung zulässig. Im ERGO Ratgeber finden Sie einen Kostenvergleich dieser Bestattungsarten.

Wie berechnet man die Kosten für eine Bestattung?

In diesem Video informieren wir Sie darüber, mit welchen Kosten Sie bei einer Bestattung grundsätzlich rechnen müssen.

FAQ – Häufige Fragen zur Erdbestattung

Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.

Die Erdbestattung ist in Deutschland die traditionellste Form der Beisetzung. Die verstorbene Person wird dabei in einem Sarg in der Erde beigesetzt. Der Ablauf umfasst in der Regel eine Trauerfeier, die Bestattung auf dem Friedhof sowie das spätere Aufstellen eines Grabmals.

Je nach Bundesland muss die Beerdigung in der Regel innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Todesfall erfolgen. Eine Verlängerung dieser Frist ist in Ausnahmefällen möglich.

Die Gesamtkosten liegen meist zwischen 3.500 und 10.000 Euro. Sie setzen sich unter anderem zusammen aus Bestatterleistungen, Sarg, Friedhofsgebühren, Grabmal und der Grabpflege.

In Deutschland gilt Friedhofspflicht: Eine Erdbestattung darf nur auf einem dafür vorgesehenen Friedhof durchgeführt werden. Der Ort ist in der Regel der Wohnort der verstorbenen Person – Ausnahmen sind mit Zustimmung des Friedhofsträgers möglich.

Mit einer Bestattungsverfügung legen Sie Art und Ablauf der Bestattung fest. Die Finanzierung kann über eine Sterbegeldversicherung, ein Treuhandkonto oder einen Vorsorgevertrag abgesichert werden – das Geld ist als Schonvermögen geschützt.

Stand: 22.07.2025

Ähnliche Beiträge: