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Trauerfeier und Leichenschmaus

Gemeinsamer Abschied

Eine Trauerfeier findet vor der Beisetzung statt, der Leichenschmaus danach. Wer organisiert alles und wer sollte teilnehmen?

Eine Familie ganz in schwarz läuft eine Allee entlang. Sie haben einzelne Rosen in den Händen.

Üblicherweise findet die Trauerfeier, auch Gedenkfeier genannt, unmittelbar vor der Bestattung statt. Angehörige und Freunde des Verstorbenen haben dabei die Möglichkeit, gemeinsam feierlich seiner zu gedenken und ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Nach der Beisetzung kommt die Trauergesellschaft häufig zu einem sogenannten Leichenschmaus zusammen. Der Leichenschmaus ist auch unter den Begriffen Trauerkaffee oder Beerdigungskaffee bekannt. Er findet in einer weniger formellen Atmosphäre statt.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Eine Trauerfeier findet meist vor der Bestattung in der Friedhofskapelle oder Aussegnungshalle statt.
  • Die Organisation der Trauerfeier übernimmt üblicherweise das Bestattungsunternehmen. Möchten Sie die Gestaltung selbst übernehmen, können Sie das mit dem Bestatter absprechen.
  • Die Trauerfeier findet in einem feierlichen Rahmen statt und bietet den Trauernden die Gelegenheit, vor der Bestattung von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen.
  • Nach der Bestattung trifft sich die Trauergesellschaft meist noch zum Leichenschmaus. Bei einem gemeinsamen Essen oder Kaffeetrinken können sich die Hinterbliebenen in einer weniger formellen Umgebung austauschen und gemeinsam an den Verstorbenen erinnern.

Die Trauerfeier: Letzte Ehre für den Verstorbenen

Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen ist neben dem Schock und der tiefen Trauer zunächst viel Organisatorisches zu bewältigen. Es geht darum, Dokumente wie z. B. das Testament herauszusuchen, eine Sterbeurkunde anzufordern, die Beisetzung zu organisieren, Verwandte und Bekannte zu informieren usw.

Die Trauerfeier oder Gedenkfeier bietet den Raum und die Gelegenheit, nach all diesen Belastungen innezuhalten und gemeinsam des Verstorbenen zu gedenken.

Organisation der Trauerfeier: Bestattungsunternehmen beauftragen oder selbst übernehmen?

Die Organisation der Trauerfeier übernimmt üblicherweise das Bestattungsunternehmen. Es koordiniert die Termine mit dem Friedhof, den Sargträgern und gegebenenfalls dem Trauerredner. Bei der Auswahl der Trauermusik und der Dekoration hilft es ebenfalls.

Wenn Sie die Gestaltung der Trauerfeier ganz oder in Teilen selbst übernehmen wollen, können Sie Ihre Wünsche mit dem Bestatter absprechen. Um die Trauerfeier individuell und persönlich zu gestalten, können Sie z. B. Trauermusik auswählen, die der Tote zu Lebzeiten gerne gehört hat. Auch für persönliche Worte, Zitate oder Bilder ist die Gedenkfeier der passende Rahmen. Möchte jemand aus der Trauergesellschaft ein paar Worte sprechen oder Erinnerungen teilen, kann er das im Rahmen der Trauerfeier tun.

War der Verstorbene religiös, wird die Trauerfeier üblicherweise kirchlich begleitet. Der Ablauf ist in diesem Fall meist ritualisiert. Alternativ kann das Gedenken auch von einem Trauerredner gestaltet werden.

Egal, ob die Gedenkfeier von einem Geistlichen oder einem Trauerredner gestaltet wird: In beiden Fällen setzen sich die Redner im Vorfeld mit den Angehörigen zusammen, um sich ein Bild vom Verstorbenen zu machen. So können sie ihn würdig und mit persönlichen Worten verabschieden.

Tipp: Wer als Redner die Trauerfeier begleiten kann und worauf es bei einer Trauerrede ankommt, lesen Sie im Ratgeber Trauerrede.

Was kostet eine Trauerfeier?

Die Kosten für eine Trauerfeier sind Teil der Beerdigungskosten. Da es bei der Ausgestaltung auf die Wünsche der Hinterbliebenen ankommt, können die Kosten stark variieren. Folgende Leistungen gehören dazu:

  • Organisation und Begleitung der Trauerfeier
  • Trauerredner
  • Musik, Musiker bzw. Organist
  • Trauerhalle
  • Blumenschmuck
  • Trauerdruck

Wer nimmt an der Trauerfeier teil?

Ist es der Wunsch der Hinterbliebenen, dass viele Menschen vom Todesfall erfahren und zur Gedenkfeier kommen, bietet sich eine Traueranzeige in der Zeitung an. So hat auch der weitere Bekanntenkreis die Möglichkeit, zu kondolieren und Abschied zu nehmen. Der Hinweis: „Die Beerdigung findet im Anschluss im engsten Kreis statt“ macht deutlich, dass bei der eigentlichen Beisetzung nur die geladenen Gäste anwesend sein sollen.

Soll auch die Trauerfeier nur im engsten Kreis stattfinden, lassen Sie die Ankündigung des Termins in der Traueranzeige besser weg. Laden Sie stattdessen einen ausgesuchten Personenkreis mit Einladungskarten zur Trauerfeier ein. Dabei sollte noch einmal unterschieden werden, ob die Einladung nur für die Trauerfeier oder auch für den anschließenden Leichenschmaus gilt. Bei engen Familienangehörigen und Freunden wird der Trauerkarte oft ein kleineres Kärtchen hinzugefügt, das eine individuelle Einladung zum Beerdigungskaffee enthält.

Ablauf einer Trauerfeier

Bei katholischen Beerdigungen wird üblicherweise vor oder nach der Trauerfeier eine Eucharistiefeier oder ein Gottesdienst in der Pfarrkirche abgehalten. Eine Möglichkeit ist auch, den Gottesdienst und die Trauerfeier zusammenzulegen. Bei evangelischen Beerdigungen findet der Gottesdienst meist im Rahmen der Trauerfeier statt.

Soll die Zeremonie keinen religiösen Bezug haben, kann sie z. B. in einem Raum des Bestatters stattfinden. Auch in diesem Fall können die Wünsche der Hinterbliebenen berücksichtigt werden.

Gut zu wissen

Wo auch immer die Feier stattfindet, die engsten Angehörigen sitzen in den ersten Reihen. Sie folgen dem Sarg oder der Urne auf dem Weg zum Grab, und zwar hinter dem Pfarrer oder Trauerredner. Beim Trauerzug wird nicht gesprochen – auch leise Gespräche gelten als unangemessen.

Was ziehe ich bei einer Trauerfeier an?

In Deutschland ist schwarze Kleidung bei einer Beisetzung allgemein üblich. Das Hemd oder die Bluse unter der Jacke, dem Blazer oder Sakko darf als Kontrast weiß sein. Mützen und Kappen, kurze Ärmel und kurze Hosen sind unangebracht. Jeans werden ebenfalls als unpassend angesehen. Wenn Kinder an einer Beisetzung teilnehmen, sollte auch deren Kleidung angemessen und in dezenten oder gedeckten Farben gehalten sein.

Auffälliger Schmuck und knalliges Make-up können von trauernden Angehörigen als störend empfunden werden. Auch dabei ist also Zurückhaltung angesagt.

Tipp

Dem Wunsch des Verstorbenen oder der Angehörigen sollten Sie auch bei der Kleiderwahl nachkommen. Es ist ausdrücklich keine schwarze Kleidung gewünscht, sondern ein farbenfrohes Outfit? Dann richten Sie sich danach.

War der Verstorbene Mitglied eines Vereins oder hat beruflich eine Uniform getragen, tragen Vereinskameraden oder Kollegen diese häufig auch zur Beerdigung. Damit erweisen sie dem Verstorbenen besonderen Respekt.

Die Trauerfeier bei einer Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung wird der Leichnam in ein Krematorium überführt und mit dem Sarg eingeäschert. Nach dieser sogenannten Kremation gibt es mehrere Möglichkeiten der Bestattung: die Urnenbeisetzung, die Seebestattung oder die Baumbestattung.

Bei einer Kremation kann die Trauerfeier entweder vor oder nach der Einäscherung stattfinden. Findet sie vor der Einäscherung statt, gibt das Trauernden z. B. die Möglichkeit, sich von dem aufgebahrten Verstorbenen zu verabschieden. Bei einer Verabschiedung in einer Trauerhalle auf dem Friedhof folgt die Trauergesellschaft dann dem geschlossenen Sarg bis zum Bestattungswagen. Sie nimmt am Einladen des Sarges und am Abfahren vom Friedhof teil.

Doch das muss nicht sein. Der Sarg kann auch in der Trauerhalle bleiben, bis sich alle Trauergäste verabschiedet haben. Dann wird er erst später zum Krematorium gebracht.

Ablauf der Urnenbeisetzung

Alternativ kann die Trauerfeier im kleinen Kreis in den Räumen des Krematoriums abgehalten werden und den Beginn der Einäscherung begleiten. Nach der etwa 90-minütigen Kremation kann die Urne beigesetzt werden.

Wird die Trauerfeier erst nach der Einäscherung abgehalten, findet sie normalerweise unmittelbar vor der Urnenbeisetzung statt. Üblich ist, dass die Urne nach der Einäscherung im engen Kreis bestattet wird. Meist ist am Grab auch der Trauerredner oder Pfarrer dabei, der die Trauerfeier gestaltet hat.

Der Leichenschmaus

Im Anschluss an die Beisetzung und die Trauerfeier findet meist der Leichenschmaus statt. Dabei trifft sich die Trauergesellschaft zum gemeinsamen Essen oder Kaffeetrinken. Manchmal auch nur der engere Kreis.

Bei dieser Zusammenkunft geht es meist zwangloser zu als bei der feierlichen Zeremonie der Beisetzung. In einem Café, Restaurant oder auch bei einem der Hinterbliebenen zu Hause sitzen die Trauergäste bei Speisen und Getränken zusammen und tauschen Erinnerungen aus. Nicht selten wird auch gemeinsam gelacht.

Wer organisiert den Leichenschmaus?

Normalerweise wird der Leichenschmaus von den Angehörigen des Verstorbenen organisiert. Die Einladung dazu sollte allerdings nicht erst bei der Trauerfeier ausgesprochen werden. Am besten wird sie bereits zusammen mit der Trauerkarte und der Einladung zur Trauerfeier verschickt. In welchem Kreis der Leichenschmaus stattfinden soll, entscheiden die Angehörigen.

Mögliche Orte für den Leichenschmaus

Der Leichenschmaus findet meist in einem Restaurant oder Café statt, idealerweise in der Nähe des Friedhofs. Denn die Gäste sollten nach der Beisetzung keinen langen oder umständlichen Weg auf sich nehmen müssen.

Eine andere, etwas persönlichere Option ist es, den Leichenschmaus zu Hause auszurichten. Die vertraute und intime Atmosphäre macht es manchen Trauernden leichter, nach der emotionalen Bestattung wieder durchzuatmen. Allerdings ist die Organisation aufwendiger: Speisen und Getränke müssen rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung stehen. Ein Cateringservice kann helfen.

Was wird bei einem Leichenschmaus serviert?

Ein großes Essen erwartet bei einem Leichenschmaus sicher niemand. Meist haben die Trauernden in dieser Situation sowieso wenig Appetit. Vielmehr geht es um eine Stärkung nach der Beisetzung und ein geselliges, tröstendes Zusammensein.

Möglich sind, je nach Tageszeit, entweder Kaffee und Kuchen bzw. verschiedene Häppchen, Suppen oder Eintöpfe. Ob Alkohol ausgeschenkt werden soll oder nicht, liegt ganz im Ermessen der Einladenden.

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