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Mündliche Beileidsbekundung und Kondolenzschreiben formulieren

Die richtigen Worte finden

Ist jemand gestorben, fehlen oft die Worte. Wie drückt man angemessen sein Beileid aus? Wie kondoliert man taktvoll?

Eine Frau hält eine weinende andere Frau im Arm.

Nach einem Todesfall kann man engen Angehörigen die Trauer nicht nehmen. Erst recht nicht den Verlust. Doch eine Beileidsbekundung kann Trost spenden und den Trauernden Kraft geben. Egal, ob die Beileidsbekundung mündlich geschieht oder ob Sie ein Kondolenzschreiben bzw. eine Trauerkarte schicken: Die richtigen Worte können der Trauerfamilie helfen.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Art der Beileidsbekundung sollte zum Verhältnis passen, das Sie zu den Angehörigen haben bzw. zum Verstorbenen hatten.
  • Achten Sie auf die Wünsche der Trauernden: Wollen sie reden oder lieber Zeit für sich haben?
  • Beileidsbekundungen besser kurz halten, um den Trauernden ihren Freiraum zu lassen. Bieten Sie ihnen unaufdringlich Ihre Hilfe an.
  • Wählen Sie für eine Trauerkarte lieber neutrale Motive oder Zitate, wenn Sie nicht wissen, ob die Empfänger religiös sind.

Beileid bekunden: Darauf kommt es an

Eine Beileidsbekundung soll Menschen Trost spenden, die um einen engen Angehörigen trauern.

Durch eine Beileidskarte, einen Eintrag ins Kondolenzbuch oder durch eine mündliche Beileidsbekundung kann man Angehörigen vermitteln, dass sie mit ihrer Trauer nicht allein sind. Und dass sie sich auf die Unterstützung ihrer Mitmenschen verlassen können.

Doch die richtigen Worte für aufrichtige Anteilnahme zu finden, fällt oft nicht leicht. Die eigene Trauer kann es erschweren, tröstende Worte für andere zu finden. Dazu kommt: Wenn man den Verstorbenen nicht gut kannte, fällt es schwer, sich passend zu seiner Persönlichkeit zu äußern.

Die gute Nachricht: Es ist in Ordnung, wenn keine Formulierung so richtig zu passen scheint. Sagen Sie der Trauerfamilie ruhig, dass Ihnen die Worte fehlen, um Ihr Mitgefühl auszudrücken. So merken die Angehörigen trotzdem, dass Sie mit ihnen trauern und an sie denken.

Tipp

Wenn Sie die Trauerfamilie gut kennen, sagt eine Umarmung mehr als Worte.

Diese Faktoren beeinflussen die Art der Beileidsbekundung

Wie formuliert man also eine angebrachte Beileidsbekundung? Denken Sie an Folgendes:

  • Haben die Angehörigen einen Wunsch geäußert, wie man sie am besten unterstützen kann?
  • Wie gut kannten Sie den Verstorbenen?
  • Welche Beziehung haben Sie zu den Hinterbliebenen?
  • Wie können Sie den Hinterbliebenen beistehen?

Unterschiedliche Arten der Beileidsbekundung

Von den Antworten auf diese 4 Fragen hängt ab, welche Form der Beileidsbekundung Sie wählen und wie Sie sie am besten formulieren. Beileidsbekundungen können Sie mündlich äußern, z. B. auf der Trauerfeier. Sie können sie aber auch als Beileidskarte formulieren oder ins Kondolenzbuch schreiben.

Wer viel über soziale Netzwerke kommuniziert, kann darüber auch Beileidsbekundungen senden. Formulieren Sie sie aber so, dass die Adressaten sich nicht gezwungen fühlen, schnell zu antworten. Oft ist eine zusätzliche Beileidskarte willkommen, da sie persönlicher ist – und ein stärkeres Symbol für Ihre Unterstützung.

Beileid aussprechen: Wann und wie äußert man mündliche Beileidsbekundungen?

Eine mündliche Beileidsbekundung können Sie entweder am Grab, telefonisch oder bei einem kurzen Kondolenzbesuch äußern. Senden Sie ruhig zusätzlich noch eine Karte. So kann Ihre Anteilnahme den Trauernden noch längere Zeit Trost spenden.

Auf der Trauerfeier wird das Beileid meistens am Grab ausgesprochen, direkt nach der eigentlichen Beerdigung. Halten Sie sich dabei am besten kurz. Denn die Angehörigen stehen unter starken Belastungen. Eine kurze Beileidsbekundung kann ihnen Kraft geben, doch längere Gespräche belasten zusätzlich. Findet nach der Beerdigung noch eine längere Trauerfeier statt? Dann gibt es dort noch die Möglichkeit, mit der Familie zu sprechen.

Wenn Sie telefonisch oder durch einen Trauerbesuch Kontakt aufnehmen wollen, gilt: Achten Sie unbedingt auf die Wünsche der Trauernden. Am besten fragen Sie zu Beginn des Gesprächs, wie Sie sie unterstützen können. Bieten Sie konkrete Hilfe an, ohne aufdringlich zu sein. Fragen Sie auch, ob Ihr Gesprächspartner reden möchte oder etwas Zeit für sich braucht.

Wichtig: Häufig schreiben die Angehörigen in der Traueranzeige oder Trauereinladung, dass sie keine Beileidsbekundungen am Grab möchten. Etwa so: „Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir abzusehen.“ In diesem Fall drücken Sie Ihr Mitgefühl besser schriftlich aus.

Wann äußert man sein Beileid am besten schriftlich?

Anteilnahme wird schriftlich meistens mit einer Beileidskarte geäußert, auch Kondolenzkarte genannt. Auf Trauerfeiern liegt häufig auch ein Kondolenzbuch aus. Das ist eine Art Gästebuch, in dem alle Anwesenden einen tröstenden Gruß hinterlassen können. Seltener ist das Kondolenzschreiben, auch einfach Kondolenz genannt. Dabei handelt es sich um einen Brief, in dem sehr ausführlich und persönlich Beileid ausgedrückt wird.

Bitten die Angehörigen darum, keine Beileidsbekundungen am Grab zu äußern, schreiben Sie am besten eine Kondolenzkarte. Sobald etwas Zeit verstrichen ist, können Sie immer noch telefonisch oder persönlich Kontakt aufnehmen.

Eine schriftliche Beileidsbekundung ist auch dann der bessere Weg, wenn Sie den Verstorbenen nicht gut kannten und auch die Angehörigen nicht gut kennen. Ist das der Fall, brauchen Sie nicht unbedingt an der Trauerfeier teilzunehmen. Dasselbe gilt, wenn die Angehörigen eine kleine Trauerfeier möchten. Dann wollen sie vermutlich etwas Zeit für sich haben.

Beileidskarte schreiben: So finden Sie die richtigen Worte

Wenn Sie sich für eine Kondolenzkarte entscheiden, können Sie sich an diesen Grundsätzen orientieren:

  • Je besser Sie die Angehörigen kennen oder den Verstorbenen kannten, umso persönlicher sollte der Text sein.
  • Schreiben Sie nur das, was Sie auch wirklich meinen. Leere Floskeln oder übertriebene Hilfeangebote wirken unehrlich.
  • Der Text sollte zum Verstorbenen passen. Ein Beispiel: Religiöse Zitate passen bei religiösen Familien – sonst eher nicht.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf können Sie eine Beileidskarte formulieren, die diese Elemente enthalten kann:

  • Beschreibung der eigenen Gefühle zum Tod des Verstorbenen (vor allem bei engen Bekannten)
  • Beschreibung der Beziehung zum Verstorbenen
  • Erwähnung besonderer Erlebnisse im Leben des Verstorbenen
  • Ausdruck des Mitgefühls
  • Hilfsangebote
  • Wünsche an die Angehörigen

Beispiele für eine individuelle Trauerkarte

Je nach Ihrem Verhältnis zu den Angehörigen sollte der Text in der Karte eher persönlich oder eher förmlich sein. Hier 3 Textbeispiele für verschiedene Situationen:

  • an eine Angehörige eines Freundes oder näheren Bekannten
  • Karte an Freunde oder enge Bekannte, die ein Familienmitglied verloren haben
  • Karte an die Familie einer Mitarbeiterin

Beispiel: Persönliche Karte an die Angehörige eines näheren Bekannten

Liebe …, die Nachricht von … Tod hat mich schwer getroffen. Tief berührt möchte ich dir mein Mitgefühl ausdrücken. Ich denke immer gern an unsere gemeinsame Zeit zurück und werde … vermissen. In dieser schweren Zeit wünsche ich dir Stärke. Gern stehe ich dir bei und helfe, wo ich kann.

Beispiel: Persönliche Karte an Freunde, die einen Angehörigen verloren haben

Liebe …, lieber …, die Nachricht vom Tod eures Vaters hat mich erschüttert. Aus euren Erzählungen und den kurzen Treffen kannte ich ihn als fürsorglichen und liebevollen Papa. Eure Trauer kann ich mir nur schwer vorstellen. Meine Gedanken sind bei euch, fühlt euch umarmt. Viel Kraft wünscht euch …

Beispiel: Förmliche Karte an die Familie einer Mitarbeiterin

Sehr geehrte …, zum Tod Ihrer Tochter möchte ich Ihnen mein tief empfundenes Beileid aussprechen. … war für unser Unternehmen eine unentbehrliche Stütze und wurde von den Mitarbeitern sehr geschätzt. Unser Mitgefühl gehört Ihnen und Ihrer Familie.

Die richtige Trauerkarte auswählen

Die Herausforderung bei der Suche nach der richtigen Trauerkarte: Nicht nur der Text sollte zum Empfänger passen. Auch die Karte selbst will richtig gewählt sein.

Viele Menschen suchen in der Trauer Trost im Glauben. Wenn Sie also eine Karte an einen religiösen Empfänger senden, kann die Karte ruhig religiöse Zitate enthalten, z. B. aus der Bibel. Andernfalls entscheiden Sie sich lieber für philosophische Zitate. Auch diese können Trost spenden, wenn sie zum Empfänger passen.

Tipp

Sie sind nicht sicher, ob Zitate bei den Trauernden angebracht sind? Dann wählen Sie lieber neutrale Karten, auf denen z. B. „Herzliches Beileid“ steht. Greifen Sie auch dann zu neutralen Karten, wenn Sie den Verstorbenen oder die Angehörigen nicht gut kannten bzw. kennen.

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