Gesetzliche Leistungen wie das Beamten-Sterbegeld gehen nur an verheiratete Partner oder an eingetragene Lebenspartner. In einer privaten Sterbegeldversicherung können Sie dagegen frei bestimmen, ob auch ein unverheirateter Partner begünstigt sein soll.

Das Wichtigste in Kürze
- Anspruch: Sterbegeld erhalten vor allem Hinterbliebene von Beamten, Arbeitsunfallopfern und Personen mit privater Vorsorge.
- Höhe: Die Auszahlung variiert. Bei Beamten gibt es 2 Monatsbezüge, bei Unfällen einen einheitlichen Betrag. Sterbegeldversicherungen zahlen individuell vereinbarte Summen.
- Verwendung: Das Sterbegeld dient in erster Linie der Deckung von Bestattungskosten, bei privater Vorsorge auch für weitere Ausgaben.
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Finanzielle Hilfe bei Bestattungskosten: Wer erhält noch Sterbegeld?
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, bleibt vieles stehen: Doch die ersten Rechnungen lassen meist nicht lange auf sich warten. Umso wichtiger zu wissen ist es, wer Anspruch auf Sterbegeld hat. Denn obwohl die gesetzliche Leistung nicht mehr für alle gilt, erhalten einige Angehörige noch finanzielle Unterstützung für die Bestattung.
Wer hat Anspruch auf Sterbegeld?
Was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute eine Ausnahme: Das staatliche Sterbegeld, gedacht als Zuschuss zu den Beerdigungskosten im Sterbefall, gibt es längst nicht mehr für alle. Die gesetzliche Krankenversicherung hat die Leistung bereits 2004 abgeschafft.
Doch einige Personengruppen haben weiterhin Anspruch:
Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst
Wenn Sie verbeamtet sind oder im öffentlichen Dienst arbeiten, besteht für Ihre nächsten Angehörigen ein Anrecht auf Sterbegeld. Dieses wird vom Staat bzw. vom Dienstherrn im Todesfall gezahlt.
Versicherte der gesetzlichen Unfallversicherung
Stirbt ein Angestellter infolge eines Arbeitsunfalls, eines Wegeunfalls oder einer anerkannten Berufskrankheit, zahlt die gesetzliche Unfallversicherung Sterbegeld an die Hinterbliebenen.
Angestellte mit Sonderregelungen
In einigen Tarifverträgen oder betrieblichen Vereinbarungen kann zusätzlich eine Berechtigung auf Sterbegeld bestehen, beispielsweise über eine betriebliche Altersversorgung, eine betriebliche Sterbekasse oder eine Zusatzversicherung.
Tipp

Sterbegeldversicherung
Schnelle finanzielle Hilfe im Todesfall
Wenn ein Angehöriger stirbt, kommt oft vieles auf einmal – emotional, organisatorisch und finanziell. ERGO zahlt im Todesfall eine verlässliche Summe aus und hilft, die Bestattungskosten und weitere wichtige Ausgaben schnell und unkompliziert zu decken.
Was ist das Sterbevierteljahr?
Auch wenn es kein Sterbegeld mehr für Angestellte gibt: Hinterbliebene gehen nicht ganz leer aus. War die verstorbene Person bereits im Ruhestand, erhalten Ehepartner das sogenannte Sterbevierteljahr als einmalige Zahlung in voller Höhe von 3 Monatsrenten. Das Sterbevierteljahr gilt als Vorschuss auf die spätere Witwen- und Witwerrente und steht Hinterbliebenen von Angestellten zu.
Wer bekommt das Sterbegeld im Todesfall?
Wer das Sterbegeld bekommt, hängt davon ab, woher es stammt. Bei Beamten oder Beschäftigten im öffentlichen Dienst gilt: Zuerst sind Ehe- oder eingetragene Lebenspartner anspruchsberechtigt. Gibt es keine Witwe oder keinen Witwer, können Kinder, Enkel oder andere Angehörige ein Recht auf das Sterbegeld geltend machen.
Kommt niemand aus der Familie infrage, wird das sogenannte Kostensterbegeld an dritte Personen ausgezahlt, die die Bestattung nachweislich übernehmen. Eine ähnliche Regelung gilt bei der gesetzlichen Unfallversicherung. Bei betrieblichen Sterbegeld-Vereinbarungen gibt es keine einheitlichen Vorgaben zu den Begünstigten.
Bei einer privaten Sterbegeldversicherung von ERGO entscheiden Sie selbst und unabhängig von gesetzlichen Vorgaben, wer das Geld im Falle Ihres Todes erhält. Das kann ein Familienmitglied sein, ein Freund oder auch ein Bestattungsunternehmen.
Bei Anspruch auf Sterbegeld: Wie hoch ist die Hilfe?
Die Höhe des Sterbegelds variiert je nach Bezugsquelle. Diese Vorgaben gibt es:
- Beamte/Versorgungsamt: Hinterbliebene erhalten in der Regel 2 Monatsbezüge des Verstorbenen. Die Auszahlung erfolgt in einer Summe und einmalig.
- Gesetzliche Unfallversicherung: Bei einem tödlichen Arbeits- oder Wegeunfall zahlt die Unfallversicherung ein Siebtel einer jährlich festgelegten Bezugsgröße an die Angehörigen. 2025 liegt das Sterbegeld bei 6.420 €.
- Betriebliche Vereinbarung: Die Höhe des Sterbegelds legen Unternehmen individuell fest, zum Beispiel als festen Betrag oder als prozentualen Anteil des Gehalts.
- Private Vorsorge: Mit einer Sterbegeldversicherung bestimmen Sie selbst die Höhe der Auszahlung. ERGO bietet Summen bis zu 15.000 €, im Premium-Tarif bis 20.000 €. Bei Todesfall durch einen Unfall wird die Summe verdoppelt.
Wie lange dauert es, bis das Sterbegeld ausgezahlt wird?
Das variiert je nach Stelle. Öffentliche Träger zahlen meist innerhalb weniger Wochen nach der Antragsstellung. Private Versicherer wie ERGO zahlen in der Regel zügig – oft innerhalb weniger Tage nach Vorlage der Sterbeurkunde. Ein großer Vorteil, da meist schnell diverse Rechnungen bezahlt werden müssen.
Gut zu wissen
Wofür kann das Sterbegeld verwendet werden?
In erster Linie dient das Sterbegeld dazu, die Kosten für die Bestattung zu decken. Bei der gesetzlichen Unfallversicherung ist es sogar zweckgebunden und darf auch nur für die Beerdigung eingesetzt werden.
Anders bei der privaten Sterbegeldversicherung: Hier entscheiden Sie selbst, wie das Geld eingesetzt wird. Entweder überlassen Sie die Verwendung Ihren Angehörigen oder Sie legen schon zu Lebzeiten fest, was mit der Summe geschehen soll. Bei ERGO können Sie sogar aus verschiedenen Bestattungspaketen wählen – inklusive persönlicher Wünsche, etwa zur Musik oder zur Gestaltung der Trauerzeremonie.
Darüber hinaus lassen sich mit dem Geld oft auch weitere Ausgaben stemmen, die im Todesfall anfallen, zum Beispiel:
- laufende Mietzahlungen bis zur Kündigung der Wohnung
- Haushaltsauflösung
- Umzug der Hinterbliebenen
Wie kann ich meine Angehörigen über meine Sterbegeldversicherung informieren?
Es ist beruhigend zu wissen, dass im Ernstfall alles geregelt ist. Aber natürlich müssen auch Ihre Angehörigen davon wissen. Denn nur wer informiert ist, kann im Todesfall schnell handeln.
Am besten sprechen Sie das sensible Thema rechtzeitig an. Zugleich halten Sie alle Informationen zur Sterbegeldversicherung übersichtlich fest. Das kann in einem Vorsorgeordner, einem digitalen Dokument oder auch als handschriftliche Notiz erfolgen. ERGO bietet hierzu einen speziellen persönlichen Vorsorgeordner an.
Diese Angaben zur Sterbegeldversicherung sollten Sie vorhalten:
- Name der Versicherung und Vertragsnummer
- Höhe der Versicherungssumme
- Name der bezugsberechtigten Person
- Ort, an dem sich die Police befindet
- ggf. Ihre Wünsche zur Bestattung (z. B. Musik, Ort, Form)
Tipp: Tragen Sie wichtige Informationen zusätzlich in Ihre Patientenverfügung oder eine Vorsorgevollmacht ein. Auch Ihr Bestattungsinstitut kann hier als Ansprechpartner dienen.
FAQ - Häufige Fragen zum Anspruch auf Sterbegeld
Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst
Das hängt davon ab, woher der Anspruch stammt: Für Beamte ist der Dienstherr bzw. das zuständige Versorgungsamt zuständig. Im Falle eines Arbeitsunfalls ist die gesetzliche Unfallversicherung Ihr Ansprechpartner. Handelt es sich um eine private Sterbegeldversicherung, wenden Sie sich direkt an den Versicherer.
Hinterbliebene von Beamten im Ruhestand haben ebenfalls Anspruch auf Sterbegeld, das regelt das Beamtenversorgungsgesetz. Der Anspruch beträgt das Zweifache des letzten monatlichen Ruhegehalts des Verstorbenen.
Stand: 30.05.2025