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Aphten

Aphten richtig behandeln und vorbeugen

Bläschen im Mund sind lästig, aber meist harmlos.

Frau reinigt ihre Zähne vorbeugend mit Zahnseide.

Aphten sind kleine Bläschen auf der Mundschleimhaut, die sich besonders beim Essen und Trinken schmerzhaft anfühlen. Mit der richtigen Behandlung werden Sie sie schnell wieder los.

Das Wichtigste in Kürze

  • Aphten sind kleine Schleimhautdefekte im Mundraum, d. h., weiße kleine Flecken, die oft von einer Rötung umgeben sind. Besonders schmerzhaft sind Aphten unter der Zunge.
  • Die Bläschen im Mund heilen meist von allein und komplikationslos innerhalb einer Woche ab. Dabei treten mehrere manchmal gleichzeitig auf.
  • Aphten sind lästig, aber nicht ansteckend. Die Ursachen sind nicht immer eindeutig feststellbar.

Etwa jeder 10. hatte schon einmal oder mehrfach Aphten im Mund. Frauen sind statistisch gesehen etwas häufiger betroffen als Männer.

Was sind Aphten?

Aphten sind weiße, kleine Geschwüre im Mund. Einen roten Rand bekommen sie, wenn sie sich entzünden. Dabei können sie bei Kontakt sogar leicht bluten und das Essen, Trinken sowie Sprechen unangenehm machen.

Aphten sind nicht ansteckend und heilen in der Regel folgenlos aus. Viele Menschen sind allerdings häufiger von Aphten im Mund betroffen.

Kleine und große Bläschen im Mund

  • Minor-Aphten (85 % der Fälle): Ein Großteil der Aphten im Mund sind sehr klein und sehen Herpesbläschen ähnlich. Ihr Durchmesser beträgt weniger als 5 mm. Kleine Aphten befallen häufig nur die obere Schicht der Mundschleimhaut und bilden bei der Abheilung keine Narben.
  • Major-Aphten (15 % der Fälle): Seltener treten große Aphten auf, die auch tiefere Schichten der Mundschleimhaut befallen und Narben bilden können. Mit einem Durchmesser von mehr als 5 mm (bis zu 3 cm) dauert die Heilung deutlich länger, mehrere Wochen sind möglich.
  • Herpetiformer Ulcus (10 % der Fälle): Sehr selten verbinden sich mehrere Aphten zu einem größeren Geschwür. Dieses sieht zwar Herpesgeschwüren ähnlich, wird aber nicht von Herpesviren ausgelöst. Ein Ulcus verheilt ähnlich schnell wie die Minor-Aphten.

Schon gewusst?

Aphten treten zwar meist im Mund auf, es gibt jedoch auch Fälle mit einem Befall der Genitalien. Das Aussehen und die Symptome gleichen denen im Mund.

Welche Symptome hat man bei Aphten?

Aphten unter der Zunge, am Zahnfleisch oder an der Mundschleimhaut sind sehr schmerzhaft. Jeder Kontakt mit Essen und Trinken löst ein unangenehmes Brennen aus. Befinden sich die Aphten im Rachen, fällt das Schlucken schwer. Typisch ist, dass die Entzündung, anders als bei anderen kleinen Verletzungen im Mund, nicht schnell abheilt. Es dauert deutlich länger.

Meist sind die Wangeninnenseiten betroffen, aber auch die Lippeninnenseiten, der Gaumen, das Zahnfleisch oder die Zunge können Bläschen aufweisen.

Folgende Symptome sind ganz typisch für eine Erkrankung mit einer oder mehreren Aphten:

  • Kribbeln und Brennen der Mundschleimhaut
  • rundlicher Schleimhautdefekt, der schlecht abheilt (z. B. Bläschen unter der Zunge)
  • starke Schmerzen bei Kontakt mit der Zunge, bei scharfem Essen oder sauren Getränken
  • Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken (z. B. bei Aphten im Rachen)
  • Schwierigkeiten beim Sprechen und Zähneputzen

Wichtig:

Leiden Sie unter einer sehr ausgeprägten Aphte im Mund, die auch nach 2 Wochen nicht abgeheilt ist? Suchen Sie in diesem Fall einen Arzt oder Zahnarzt auf, der Ihre Mundschleimhaut und andere Erkrankungen als Ursache genauer unter die Lupe nimmt.

Was löst Aphten aus?

Aus medizinischer Sicht ist noch nicht eindeutig geklärt was genau Bläschen unter der Zunge oder an anderen Stellen im Mund auslöst.

Es stehen verschiedene Faktoren im Verdacht, die Entstehung zu begünstigen. Darunter Verletzungen im Mund, Mangelerscheinungen oder Stress. Manchmal sind sie Begleitsymptome bestimmter Erkrankungen oder es gibt mehrere Auslöser in Kombination.

Die häufigsten Ursachen für Aphten

  • Reizungen der Mundschleimhaut durch schlecht sitzenden Zahnersatz oder Zahnspangen
  • Wunden an der Mundschleimhaut (z. B. durch Bisse, falsche Zahnputztechnik oder Verbrennungen)
  • geschwächtes Immunsystem (z. B. durch Erkältung, chronische Erkrankungen oder Krebs)
  • Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen (z. B. B12, Folsäure, Eisen, Zink)
  • starker (emotionaler) Stress
  • Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
  • genetische Veranlagung (Aphten treten familiär gehäuft auf)
  • übermäßiges Rauchen
  • hormonelle Schwankungen (z. B. Menopause, Schwangerschaft)
  • Verwendung von Mundwasser und Zahnpasta mit Sodiumlaurylsulfaten (verzögert die Heilung)
  • bestimmte Medikamente (z. B. Nikotinersatzmittel, Aspirin oder Ibuprofen)
  • Drogenkonsum
  • sehr scharfes oder saures Essen, auch Kaffee und Schokolade stehen im Verdacht

Wenn Aphten nicht abheilen, immer wieder auftreten oder von weiteren Symptomen begleitet werden, kann es sich auch um eine andere Art von Geschwüren handeln. Diese sehen zwar den Aphten ähnlich, die Ursachen liegen aber woanders. Aphthen-artige Geschwüre sind z. B. ein Symptom für chronische Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn) oder für die Glutenunverträglichkeit namens Zöliakie.

Wie erfolgt die Behandlung von Aphten?

Kleine Aphten (Minor) heilen meist von ganz allein (etwa nach einer Woche) ab. Größere (Major) sowie ulcusartige Geschwüre brauchen etwas länger, oft bis zu 4 Wochen und mit Narbenbildung.

Folgende Methode, Medikamente und Hausmittel sind zur Behandlung von Aphten, Linderung von Symptomen und schnelleren Abheilung geeignet.

  • Lokale Schmerzbehandlung: Sie können die Heilung mit verschiedenen Mitteln unterstützen, z. B. Gel, Salbe oder Lösungen, die speziell für die Abheilung von Geschwüren in der Mundschleimhaut geeignet sind. Schmerzen lassen sich am besten mit lokal betäubenden Wirkstoffen mildern.
  • Entzündungshemmende Wirkstoffe: Entzündungshemmende Mittel unterstützen die Abheilung von stark entzündeten Aphten, z. B. Produkte mit Dexpanthenol.
  • Pflanzliche Mittel: Extrakte und Tinkturen mit Kamille, Salbei oder Nelke eignen sich zum Spülen, Gurgeln oder Auftragen und sollen die Aphten bei der Heilung unterstützen.
  • Antibakterielle Mundspüllösungen (z. B. Chlorhexidin): Mit Mundspülungen verhindern Sie, dass sich die Aphte durch einen Befall mit Bakterien weiter verschlimmert.
  • Kühlen: Eiscreme oder Eiswürfel können Linderung verschaffen.
  • Rauchen: Nikotin verschlechtert die Durchblutung. Der Heilprozess von Geschwüren kann länger andauern, wenn Sie rauchen. Auch das Risiko für Entzündungen steigt. Verzichten Sie daher aufs Rauchen, um den Heilungsprozess nicht zu stören.

Hat Ihr Arzt den Verdacht, dass keine der üblichen Ursachen für die Entstehung Ihrer Aphten infrage kommt? Eine Blutentnahme, Gewebeprobe oder weitere Untersuchungen schaffen Klarheit.

Die richtige Ernährung bei Aphten

Das Vermeiden von scharfen und sauren Lebensmitteln und Getränken ist darüber hinaus sinnvoll. Diese können die Aphten zusätzlich reizen und die Heilung verzögern.

Verzichten Sie auf:

  • sehr hartes Brot und Chips
  • Zitrusfrüchte
  • scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer
  • sehr heiße Getränke oder Mahlzeiten
  • Alkohol
  • Getränke mit Kohlensäure
  • Salz
  • Meerrettich und Senf

Nahrungsergänzungsmittel sind hilfreich, wenn Sie unter einem Mangel leiden. Eine mangelhafte Versorgung mit Zink, Folsäure oder Vitamin B12 steht im Verdacht, die Bildung von Aphten zu begünstigen. Ein Bluttest beim Arzt gibt darüber Aufschluss, ob Sie unter einem Mangel leiden.

3 einfache Hausmittel gegen Aphten

Sie möchten Ihre Aphten gerne mit Hausmitteln behandeln? Hier finden Sie 3 Möglichkeiten der Aphten-Behandlung für zu Hause.

Saft der Aloe-Vera-Pflanze

Der Saft dieser Pflanze gilt als leicht antibakteriell, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Spülen Sie damit Ihren Mund aus und essen und trinken Sie anschließend für mindestes 30 Minuten nichts. Wiederholen Sie das Ganze 3 Mal täglich.

Nelkenöl

Nelkenöl ist ebenfalls beliebt bei Entzündungen im Mundraum. Geben Sie 5 Tropfen in etwas Wasser und spülen Sie damit Ihren Mund aus. Das Öl gilt als schmerzstillend, entzündungshemmend und leicht antibakteriell.

Süßholzwurzel

Die Süßholzwurzel gilt als entzündungshemmendes und heilungsförderndes Aphten-Hausmittel. Zerkleinern Sie dafür etwas Süßholzwurzel und geben Sie etwa 1 Esslöffel davon in einen halben Liter Wasser. Lassen sie das Ganze für mindestens 2 Stunden ziehen. Spülen Sie damit 3 Mal täglich Ihren Mundraum aus.

Wie kann ich Aphten vorbeugen?

Aphten treten bei manchen Menschen nicht nur einmal, sondern immer wieder auf. Mit diesen Maßnahmen beugen Sie der Neubildung vor.

  • Gute Mundhygiene: Reinigen Sie Ihre Zähne vorsichtig, um Verletzungen im Mundraum zu vermeiden. Lassen Sie Zahnersatz und Zahnspangen regelmäßig kontrollieren und professionell reinigen.
  • Verzicht auf Auslöser: Reagieren Sie auf bestimmte Lebensmittel immer wieder mit Bläschen im Mund? Verzichten Sie zukünftig darauf.
  • Abwechslungsreiche Ernährung: Vermeiden Sie einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen, indem Sie sich möglichst gesund und abwechslungsreich ernähren.
  • Reduzieren Sie Ihr Stresslevel: Yoga und Meditation, aber auch viel Schlaf und regelmäßiger Urlaub sorgen für weniger Stress als Auslöser.

FAQ: Häufige Fragen zu Aphten

Weder Bakterien noch Viren sind dafür ursächlich. Da Aphten optisch Herpesbläschen ähneln, werden sie oft mit einer Infektion durch Herpesviren verwechselt. Das ist jedoch nicht der Fall.

Fehlen Ihrem Körper Vitamin B12, Folsäure, Eisen oder Zink, kann das ein Auslöser für wiederholte Aphten sein. Ernähren Sie sich daher möglichst ausgewogen, mit viel Gemüse und Obst. Bei einem starken Mangel helfen entsprechende Nahrungsergänzungsmittel.

Zahnärzte prüfen zunächst, ob falsch sitzender Zahnersatz oder eine Zahnspange als Ursache infrage kommen. Diese reizen die Mundschleimhaut und fördern die Bildung von Aphten. Mit einer Anpassung lässt sich der Entstehung vorbeugen.

Gehen Sie unbedingt zum Arzt, wenn Aphten auch nach 2 Wochen immer noch nicht abgeheilt sind. Neben Zahnärzten sind Dermatologen oder Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten zur Behandlung geeignet.

Viele Betroffene denken, dass Aphten ansteckend sind. Das ist nicht der Fall. Daher ist Küssen weiterhin unbedenklich. Oft sind die Bläschen jedoch sehr schmerzhaft, sodass das Küssen unangenehm sein kann.

Nein, denn die Mundfäule ist eine (Herpes-)Viruserkrankung. Neben den typischen Bläschen im Mund treten bei Mundfäule weitere Symptome wie Fieber, Rachenschmerzen und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf. Besonders häufig sind Babys und Kinder unter 5 Jahren von der Mundfäule betroffen, wenn sie zum 1. Mal mit Herpesviren in Kontakt kommen.

Verschiedene Gele, Salben oder Tinkturen fördern die Heilung und lindern die Schmerzen. Es gibt antibakterielle Mundspülungen, schmerzlindernde und heilungsfördernde Tinkturen, aber auch Hausmittel wie Kamille und Salbei zur Behandlung der Geschwüre.

Um die Abheilung bestmöglich zu unterstützen, trinken Sie am besten ausschließlich stilles Wasser und Kräutertee mit Salbei oder Kamille. Vermeiden Sie Getränke mit Kohlensäure, Fruchtsäfte sowie Kaffee und Alkohol.

Gehen aphtenähnliche Mundgeschwüre nicht zurück, könnte es sich um etwas Ernsthafteres handeln. Mundkrebs ist zwar sehr selten, kann sich aber durch aphtenähnliche Geschwüre bemerkbar machen. Flecken auf dem Zahnfleisch, der Mundschleimhaut oder im Rachen sind mögliche Symptome, aber auch Knoten in der Mundschleimhaut oder nicht abklingende Halsschmerzen.

Es gibt weitere Krankheitsbilder, die Aphten ähneln:

  • bakterielle Infektionen: Gingivitis, Syphilis
  • Pilzinfektionen
  • Autoimmunkrankheiten
  • Mundfäule (Herpesviren)

Nein, das Öffnen von Aphten ist nicht zu empfehlen, da diese Art von Mundgeschwür in der Regel von selbst abheilt. Unnötige Manipulationen könnten zu Infektionen und zusätzlichen Schmerzen führen.

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