Das Primärteleskop – auch Primärkrone oder Innenteleskop genannt – ist die innere Krone, die fest auf einem Ihrer eigenen Zähne sitzt. Sie bildet die Basis für den sicheren Halt der Teleskopprothese. Das Primärteleskop wird individuell für Ihren Restzahnbestand im Oberkiefer oder Unterkiefer gefertigt und sorgt dafür, dass die spätere Prothese stabil sitzt, auch wenn nur noch wenige Zähne vorhanden sind.
Hochwertiger Zahnersatz wie eine Teleskopprothese kann schnell teuer werden. Mit einer Zahnzusatzversicherung reduzieren Sie Ihren Eigenanteil deutlich – damit Sie langfristig gut versorgt sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Teleskopprothese sitzt aufgrund des Aufbaus und der starken Verankerung an den eigenen Zähnen sehr fest und hat damit einen deutlich besseren Halt als klassische Prothesen.
- Diese Teleskopprothese ist auch geeignet, wenn Sie nur noch wenige eigene Zähne im Kiefer haben.
- Die Kosten belaufen sich je nach Anzahl der Teleskopkronen und Zwischenglieder auf etwa 2.500 bis 5.000 €. Die Krankenkasse bezahlt unter bestimmten Voraussetzungen den Festzuschuss. Ohne passende Zahnzusatzversicherung müssen Sie den restlichen Betrag selbst übernehmen.
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Welche Zahnersatz-Lösung eignet sich, wenn mehrere Zähne fehlen?
Fehlen mehrere Zähne im Ober- oder Unterkiefer, ist eine Teleskopprothese eine Alternative zur klassischen Prothese. Sie setzt sich aus einem losen und einem fest verankerten Teil zusammen. Da sie mit verbleibenden Zähnen oder Implantaten verbunden ist, gibt sie mehr Sicherheit im Alltag. In diesem Artikel erfahren Sie, für wen eine Teleskopprothese geeignet ist und welche Vorteile sie bietet.
Was ist eine Teleskopprothese?
Eine Teleskopprothese setzt sich aus ineinandergeschobenen Röhren zusammen, wie bei einem Teleskop. Es gibt sie sowohl für den Oberkiefer als auch den Unterkiefer. Daher ist sie vielseitig als Zahnersatz verwendbar.
Anders als bei einer klassischen Prothese wird die Teleskopprothese nicht mit einer Gaumenplatte im Mund getragen, sondern über Klammern bzw. Teleskopkronen an den Restzähnen oder Implantaten befestigt. Sie kann daher auch ohne eigene Zähne eingesetzt werden.
Wie wird eine Teleskopprothese befestigt?
Zur Befestigung im Mund werden Innenkronen (Teleskopkronen) mit Zement auf noch vorhandenen, extra dafür zurechtgeschliffenen (Pfeiler-)Zähnen oder an Implantaten verankert. Die Außenkronen werden in die eigentliche Prothese integriert. Beim Einsetzen in den Mund greifen Innen- und Außenkronen perfekt ineinander. Für einen passgenauen Sitz und einen sicheren Halt beim Essen und Sprechen ist dank der entstehenden Reibung der exakt aufeinanderpassenden Teleskopkronen gesorgt.
Gibt es nicht genug eigene Zähne, die als Pfeiler dienen, können gezielt Implantate als Eckpunkte für die Teleskopprothese gesetzt werden. Alternativ sorgen bei der Teleskopprothese im Oberkiefer schmale Verbindungen aus Metall im Gaumen für mehr Halt. Im Unterkiefer wird bei fehlenden Pfeilerzähnen unterstützend ein kleiner Bügel unter der Zunge eingesetzt. Eine weitere Lösung ist die Kombination aus Brücke und Teleskopprothese.
Mit einer Teleskopprothese wird ein ästhetischer und vollfunktionaler Biss wiederhergestellt. Dank des festen Halts und angenehmen Tragegefühls sind Kauen und Sprechen einwandfrei möglich. Optisch fällt der Zahnersatz nicht auf – wirkt wie eigene Zähne.
Gut zu wissen
Für wen ist eine Teleskopprothese geeignet?
Eine Teleskopprothese ist immer dann eine gute Wahl, wenn viele Zähne auf einmal ersetzt werden sollen und Ihnen die Kosten für einzelne Implantate zu hoch sind.
Teleskopprothesen sind ein moderner, hochwertiger Zahnersatz und klassischen Prothesen ästhetisch um einiges voraus. Wenn Sie sich davor scheuen, ein herausnehmbares Gebiss mit Gaumenplatte zu verwenden, sind Sie mit einer Teleskopprothese gut beraten.
Gerade wenn Sie noch genügend eigene Zähne oder Implantate haben, die gut als Pfeiler dienen, ist diese Prothesenvariante eine optimale Lösung.
Haben Sie gar keine eigenen Zähne mehr und auch keine Implantate? Wenn Sie nicht unter Knochenschwund leiden und Ihr Kieferknochen stabil ist, lässt sich die Teleskopprothese sogar im zahnlosen Mund tragen. Dabei werden zunächst mehrere Implantate als Primärkronen eingesetzt, die dann als Pfeiler dienen.
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Verschiedene Teleskopprothese-Arten
Teleskopprothesen bestehen aus Kunststoff, wobei die Kronen jeweils aus Metall gefertigt sind. Für eine unauffällige Optik ist der sichtbare Teil farblich verblendet und wird ideal an die Farbe Ihrer noch verbliebenden Zähne angepasst. Eventuell ist eine Kombination aus Teil- und Teleskopprothesen sowie Implantaten möglich. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten. Er weiß am besten, welche Konstruktion für Sie geeignet ist.
| Teleskopprothese-Art | Beschreibung |
|---|---|
| Gaumenfreie Oberkiefer-/ bzw. bügelfreie Unterkiefer-Teleskopprothese |
• möglich bei ausreichender Anzahl an Pfeilerzähnen an den richtigen Stellen • ohne Bügel • kaum zu spüren |
| Teleskopprothese Oberkiefer mit Gaumenbügel bzw. Unterkiefer mit Unterzungenbügel |
• kurze Eingewöhnungszeit • möglich bei beidseitigen Prothesen • Gaumenbügel/Unterzungenbügel aus Metall • macht die Prothese noch stabiler • verteilt die Kaukräfte optimal |
| Implantatgestützte Teleskopprothese | • Implantate statt Pfeilerzähne • mindestens 4 Pfeiler/Implantate nötig • höhere Kosten, da zusätzliche Implantate eingesetzt werden müssen |
Welche Bauteile gehören zu einer Teleskopprothese?
Eine Teleskopprothese besteht aus mehreren passgenauen Bauteilen.
Das Sekundärteleskop – auch Sekundärkrone genannt– ist die äußere Krone, die fest in der Teilprothese verankert ist. Es passt genau auf das Primärteleskop. Durch dieses „Ineinandergleiten“ entsteht die typische Doppelkrone, die für sicheren Halt sorgt, ganz ohne sichtbare Klammern. Dadurch fühlt sich die Prothese im Alltag deutlich fester an.
Die Doppelkrone setzt sich aus diesen beiden Teilen zusammen: dem Primärteleskop auf dem Zahn und dem Sekundärteleskop in der Prothese. Beide Kronen greifen wie ein Teleskop ineinander – daher der Name Teleskopkrone. Diese Technik eignet sich besonders, wenn die Restbezahnung nur noch spärlich ist und trotzdem ein stabiler Zahnersatz benötigt wird.
Bei Teleskopprothesen im Oberkiefer kann ein sogenannter Gaumenbügel notwendig sein. Er verbindet die beiden Seiten der Teilprothese miteinander. Dank der stabilen Teleskopverankerung lässt sich der Gaumenbügel jedoch oft schmaler gestalten als bei klassischen Prothesen. Manche Lösungen kommen sogar ganz ohne Gaumenbügel aus. Das empfinden viele Patienten beim Sprechen und Essen dann als angenehmer.
Bevor die Prothese eingesetzt werden kann, sind einige Vorbereitungen erforderlich. Eine Behandlung läuft wie folgt ab:
Checkliste
- Zunächst ist ein aktueller Abdruck Ihres Gebisses nötig. Dazu nimmt Ihr Zahnarzt eine Abformung vor.
- Nun folgen die Vorbereitung der Primärkronen und ein erneuter Abdruck von den Kronen.
- Nach dem Abschleifen der Pfeilerzähne werden die Primärteleskope (innere Kronen) angebracht. Dabei gilt: Je mehr Pfeilerzähne zur Befestigung dienen, desto besser sitzt die Prothese.
- Eine erneute Abformung stellt sicher, dass die Prothese ideal passt.
- Die Kronen werden anschließend im Zahnlabor angefertigt. Sie erhalten in dieser Zeit ein Provisorium.
- Ist alles fertig, erfolgt die Anprobe und die Verankerung der inneren Kronen mit Zement auf den Pfeilerzähnen.
- Funktioniert das Einsetzen und Herausnehmen, können Sie die Teleskopprothese mit nach Hause nehmen und direkt tragen.
- In einer Nachuntersuchung prüft Ihr Zahnarzt, ob alles gut sitzt oder eventuell noch etwas angepasst werden muss.
Vorteile
- imitiert die natürliche Zahnstruktur
- von außen nicht sichtbar
- stabile Konstruktion
- sehr sicherer Sitz durch die feste Verbindung zwischen Pfeilerzähnen und Prothese
- auch bei wenigen Restzähnen umsetzbar
- Kaukräfte werden gleichmäßig über den gesamten Kiefer verteilt
- herausnehmbar und leicht zu reinigen
- erweiterbar, wenn noch mehr Zähne ersetzt werden müssen
- Restzähne werden erhalten
- geringere Kosten als reine Implantatversorgung
- lange Lebensdauer
Nachteile
- Pfeilerzähne müssen abgeschliffen werden, um als Anker für die Prothese zu dienen. Sie werden dadurch eventuell etwas empfindlicher.
- höhere Kosten als für klassische Teil- oder Vollprothesen
- längere Behandlung
- Risiken: Entzündung des Nervs eines Pfeilerzahns durch die höhere Belastung
- regelmäßige Kontrollen notwendig
Wie viel kostet eine Teleskopprothese?
Die Teleskopprothese ist aufgrund des erhöhten Aufwands teurer als eine normale Teil- oder Vollprothese. Für jedes notwendige Teleskopglied fallen Kosten an, ebenso für die Zwischenglieder und Kronen.
Die Kosten für eine Teleskopprothese belaufen sich je nach Anzahl der Kronen und Zwischenglieder auf etwa 2.500 bis 5.000 €.
Müssen zusätzlich Implantate als Pfeiler gesetzt werden, kommen weitere Kosten hinzu. Sie müssen mit etwa 1.200 bis 2.000 € pro Implantat rechnen.
Wichtig: Je nach Materialwahl, Anzahl der Kronen und Pfeilerzähne sowie ob Implantate notwendig sind, können die Kosten auch deutlich über 5.000 € liegen. Ein Einzelimplantat kann schnell mehr als 2.000 € kosten, wenn Knochenaufbau nötig ist.
Dennoch überwiegt für viele Patienten das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor allem, wenn eine normale Prothese mit Gaumenplatte aus ästhetischen oder medizinischen Gründen nicht infrage kommt, ist eine Teleskopprothese eine gute Alternative.
Was zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bei einer Teleskopprothese?
In welcher Höhe die Krankenkasse die Prothese bezuschusst, hängt vom aktuellen Zustand Ihres Gebisses ab. Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt sie Ihnen einen Festzuschuss für die Teleskopprothesen.
Sind nur noch 1 bis 3 Zähne je Kiefer vorhanden, zahlt die Krankenkasse einen Festzuschuss für alle integrierten Teleskopkronen, in dem Fall gilt die Behandlung als Regelversorgung. Fehlen mehrere Backenzähne rechts und links, werden meist 2 Teleskopkronen bezuschusst.
Die Höhe des Festzuschusses hängt auch von der Regelmäßigkeit Ihrer Vorsorgetermine ab. Regulär liegt der Zuschuss bei 60 %. Waren Sie 5 Jahre lang regelmäßig (mindestens 1 x pro Jahr) beim Zahnarzt, erhöht sich dieser auf 70 % und bei 10 Jahren auf 75 %. Welche Möglichkeiten es gibt und wie viel die Krankenkassen übernehmen, kann Ihnen Ihr Zahnarzt genauer sagen.
Gut zu wissen
Was zahlt eine Zahnzusatzversicherung bei einer Teleskopprothese?
Die Zahnzusatzversicherung der ERGO übernimmt je nach Tarif zwischen 75 und 100 % der Zuzahlung. Auch wenn die von der gesetzlichen Krankenkasse festgelegten Voraussetzungen nicht erfüllt sind, springt die Zusatzversicherung ein. Vorausgesetzt, Sie haben die Zahnzusatzversicherung schon abgeschlossen, bevor der Zahnarzt die Behandlung angeraten hat. In diesem Fall erstattet Ihnen die Zahnzusatzversicherung mit Sofortschutz den Eigenanteil einer Teleskopprothese.
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FAQs: Die häufigsten Fragen zur Teleskopprothese
Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.
Ist die Teleskopprothese im Mund eingefügt, sieht man von außen nichts. Die Verankerungen für das Teleskopsystem sind quasi unsichtbar unter der Prothese versteckt. Sichtbar werden Kronen auf den Pfeilerzähnen nur, wenn Sie die Prothese zur Reinigung herausnehmen.
Spülen Sie Ihren Mund zunächst mit etwas Wasser aus. Versuchen Sie nun, die Befestigung der Prothese langsam zu lösen, indem Sie 2 Finger mit leichtem Druck ansetzen. Wackeln Sie die Prothese sanft hin und her, bis Sie diese herausnehmen können. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um Schäden an der Prothese oder den Pfeilerzähnen zu vermeiden.
Führen Sie Ihre tägliche Mundhygiene besonders sorgfältig und mindestens 2 Mal am Tag durch. Nur so halten die Pfeilerzähne lange und die Prothese bleibt hygienisch sauber. Optimal funktioniert die Reinigung mit einer speziellen Prothesenbürste. Säubern Sie vor allem den Rand der Krone auf den gesunden Zähnen sowie die Zahnzwischenräume mit größter Sorgfalt. Die Prothese lässt sich in einem Ultraschallbad zusätzlich von Belägen und Essensresten befreien.
Schmerzen haben Sie nach dem Einsetzen der Teleskopprothese in der Regel nicht zu befürchten. Das Tragen kann allerdings in den ersten Wochen noch etwas ungewohnt sein. Druckstellen oder Irritationen im Mundraum entstehen meist durch einen falschen Sitz. Dies sollte beim Zahnarzt behoben werden.
Eine neue Prothese wird frühestens alle 2 Jahre von der Krankenkasse bezuschusst, sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind. Da eine Teleskopprothese ein sehr hochwertiger Zahnersatz ist, muss sie in der Regel nicht so häufig erneuert werden.
Stand: 16.12.2025
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