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Versicherungen von der Steuer absetzen 2025

Welche Beiträge kann ich geltend machen?

Für einen umfassenden Versicherungsschutz kann einiges an Kosten anfallen. Einen Teil der Versicherungsbeiträge können Sie in Ihrer Steuererklärung ge

Paar sitzt auf dem Sofa und grübelt über Papierkram am Wohnzimmertisch.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kosten für Versicherungen, die der Vorsorge dienen, können Sie als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Als Vorsorgeaufwendungen gelten z. B.
    Pflege- und Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Risikolebensversicherung sowie die private Krankenversicherung.
  • Für Vorsorgeaufwendungen gelten bestimmte Höchstgrenzen. 2025 liegen diese bei 1.900 € für Angestellte und 2.800 € für Selbstständige. Für private Rentenversicherungsbeiträge gelten eigene Sonderausgaben-Höchstbeträge.
  • Kosten für berufsbedingte Versicherungen können Sie bei den Werbungskosten (Angestellte) bzw. den Betriebskosten (Selbstständige) angeben. Angestellte können zudem ihre Kfz-Haftpflichtversicherung auf mehreren Wegen steuerlich geltend machen.

Diese Themen finden Sie hier

Welche Versicherungen kann ich von der Steuer absetzen?

Grundsätzlich gilt: Kosten für Versicherungen, die der Vorsorge dienen, können Sie als Sonderausgaben von der Steuer absetzen.

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Krankenversicherung und Pflegeversicherung von der Steuer absetzen

Steuererklärung

Kann ich meine Krankenzusatzversicherungen steuerlich absetzen?

Einige Zusatztarife Ihrer Krankenversicherung wie die Zahnzusatz- oder Auslandsreisekrankenversicherungen zählen nicht zur Basisversorgung. Sie können diese trotzdem als Sonderausgaben in der Steuererklärung absetzen, sofern Sie den geltenden Höchstbetrag von 1.900 € (Angestellte) bzw. 2.800 € (Selbstständige) noch nicht überschritten haben.

  • Die Zusatzleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung tragen Sie in die Anlage Vorsorgeaufwand ein (Zeile 22).
  • Zusatzleistungen der privaten Kranken- und/oder Pflegeversicherung gehören in die Zeile 27.

Auch wenn Sie die Krankenzusatzversicherungen und weitere Vorsorgeaufwendungen theoretisch steuerlich absetzen können, fallen sie in der Praxis meist nicht ins Gewicht: In vielen Fällen wird schon mit den Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung die steuerliche Höchstgrenze überschritten.

Gut zu wissen

Kann ich meine Haftpflichtversicherung von der Steuer absetzen?

Die Privathaftpflicht gilt als Vorsorgeaufwendung. Daher können Sie die Kosten steuerlich geltend machen, wenn die Grenze von 1.900 € (Angestellte) oder 2.800 € (Selbstständige) mit den Beitragszahlungen für die Kranken- und Pflegeversicherung noch nicht ausgeschöpft ist. In der Praxis überschreiten Sie aber schon bei einem monatlichen Bruttolohn von 2.000 € den Höchstbetrag. Geben Sie trotzdem stets alle Versicherungsbeiträge in der Steuererklärung an. Einige laufende Beschwerdeverfahren beim Bundesverfassungsgericht fordern u. a. einen unbeschränkten Sonderausgabenabzug weiterer Versicherungsbeiträge (z. B. zur Arbeitslosenversicherung).

Berufsbedingte Versicherungen in der Steuererklärung angeben

Viele private Versicherungen sichern Sie im beruflichen Kontext ab. Zu den sogenannten berufsbedingten Versicherungen gehören:

Haben Sie berufsbedingte Versicherungen abgeschlossen, können Sie Kosten in der Steuererklärung angeben:

  • Angestellte bei den Werbungskosten in der Anlage N
  • Selbstständige bei den Betriebskosten – dadurch mindert sich der steuerpflichtige Teil ihres Gewinns.

Eine Familie spaziert am Strand.

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Wie unterscheiden sich Sonderausgaben und Werbungskosten in der Steuererklärung?

Für die Sonderausgaben sind Höchstgrenzen in der Steuererklärung festgelegt – überschreiten Ihre Vorsorgeaufwendungen diese Grenze, können Sie die zusätzlichen Kosten nicht steuerlich geltend machen. Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben (Selbstständige) können Sie dagegen in unbegrenzter Höhe absetzen. Voraussetzung ist, dass die Versicherung Sie im beruflichen Bereich absichert.

Beachten Sie aber: Wenn Sie eine Steuererklärung abgeben, berücksichtigt das Finanzamt automatisch einen Betrag von 1.230 € als Werbungskosten. Dazu zählen unter anderem auch Ausgaben für:

  • Fahrt zur Arbeit (Entfernungspauschale)
  • berufliche Fachliteratur
  • Büromaterial

Sie müssen bei den Werbungskosten also erst dann Belege für Versicherungsbeiträge angeben, wenn Ihre Ausgaben insgesamt 1.230 € überschreiten. Trifft das nicht zu, lohnt sich die Mühe nicht. In diesem Fall können Sie Ihre berufsbedingten Versicherungen als Sonderausgaben geltend machen, wenn der Höchstbetrag noch nicht ausgeschöpft ist.

Haftpflicht, Rechtsschutz und Unfallversicherung von der Steuer absetzen

Die privaten Versicherungen können zu unterschiedlichen Anteilen steuerlich geltend gemacht werden – je nachdem, ob diese ausschließlich beruflich oder sowohl privat als auch beruflich sind.

Kfz-Versicherung von der Steuer absetzen

Auch Ihre Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung können Sie unter Umständen als berufsbedingte Versicherung steuerlich absetzen. Dabei gelten für Angestellte und Selbstständige unterschiedliche Regelungen.

Gut zu wissen

Kann ich meine Kfz-Haftpflicht auch über die Entfernungspauschale geltend machen?

Ihre Kfz-Haftpflicht kann auch im Rahmen der Entfernungspauschale für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte pauschal abgegolten werden. Bis zu einem Betrag von 4.500 € pro Jahr können Sie Ihren Arbeitsweg als Entfernungspauschale bei den Werbungskosten abrechnen (Anlage N, Z. 31–39). Das Finanzamt rechnet mit 0,30 € pro Kilometer. Damit ist auch der anteilige Beitrag zur Kfz-Haftpflichtversicherung abgegolten.

Wie wird die Entfernungspauschale für die Steuererklärung ermittelt?

Unter die Entfernungspauschale fällt nur der Hinweg zur Arbeit, nicht aber der Rückweg. Berücksichtigt wird zudem nur der kürzeste Weg zur Arbeit. Umwege werden nur dann angerechnet, wenn Sie dadurch nachweislich Zeit sparen. Bei der Berechnung der Entfernungspauschale zählt darüber hinaus nur die Anzahl der tatsächlichen Arbeitstage. Urlaubs- und Krankheitstage werden abgezogen. Üblicherweise erkennen die Finanzämter pauschal 230 Tage bei einer 5-Tage-Woche an.

Bei Dienstreisen können Sie die gesamte Kilometerzahl steuerlich geltend machen. Dies gilt aber nur, wenn Sie von Ihrem Arbeitgeber keine steuerfreie Kostenerstattung für die Fahrtkosten bekommen haben.

Hausratversicherung von der Steuer absetzen

Grundsätzlich gilt die Hausratversicherung als Sachversicherung – sie dient dem Schutz der Gegenstände im Haushalt vor Einbruch, Brand oder Wasserrohrbruch. Sachversicherungen sind im Normalfall nicht von der Steuer absetzbar. Eine Ausnahme gilt aber, wenn Sie ein Zimmer Ihrer Wohnung als Arbeitszimmer nutzen. In diesem Fall dürfen Sie in der Steuererklärung den Flächenanteil des Arbeitszimmers prozentual auf die jährliche Beitragszahlung für die Hausratversicherung anrechnen. Als Beispiel: Ihre Wohnung ist 80 m² groß, Ihr Arbeitszimmer 8 m². Also können Sie 10 % der Versicherungskosten von der Steuer absetzen.

Als Selbstständiger geben Sie den Betrag bei den Betriebskosten an (Anlage EÜR, Zeile 70), als Angestellter bei den Werbungskosten (Anlage N, Zeile 44). Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Sie die Hausratversicherung anteilig absetzen können:

Das Arbeitszimmer ist ein vom Rest der Wohnung abgetrennter Raum.

Sie haben mit Ihrer Arbeit ein zu versteuerndes Einkommen erzielt.

Als Angestellter müssen Sie ggf. noch anhand Ihres Arbeitsvertrags nachweisen, dass Sie einen bestimmten Teil Ihrer Arbeitszeit im Homeoffice arbeiten können.

Private Altersversicherung von der Steuer absetzen

Auch Ihre Beiträge zur privaten Altersvorsorge können als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Unter anderem können Sie die Beiträge zur Basisversorgung absetzen. Dazu zählen:

  • gesetzliche Rentenversicherung
  • berufsständische Versorgungswerke
  • private Basis-Rente

Darüber hinaus können Sie noch weitere Formen der Altersvorsorge von der Steuer absetzen: Für die staatlich geförderte Riester-Rente gibt es die Anlage AV. Die ebenfalls staatlich geförderte betriebliche Altersvorsorge müssen Sie nicht in der Steuererklärung angeben, da Ihr Arbeitgeber die Beiträge i. d. R. direkt von Ihrem Bruttogehalt abzieht.

Gut zu wissen

Was sind außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung?

Als außergewöhnliche Belastungen werden zusätzliche Kosten bezeichnet, die durch besondere Umstände entstehen – etwa, weil Sie oder Familienmitglieder schwer erkranken und Pflege oder medizinische Hilfsmittel benötigen. Um Sie finanziell zu entlasten, ermittelt das Finanzamt Ihre zumutbare finanzielle Belastungsgrenze. Beträge, die darüber liegen, können Sie steuerlich geltend machen. Bei besonderen außergewöhnlichen Belastungen gibt es zudem sogenannte Pausch-Beträge für bestimmte Personengruppen wie Behinderte oder Menschen, die einen Angehörigen pflegen.

Fazit: Versicherungen und Höchstgrenzen prüfen, um steuerliche Vorteile zu nutzen

Grundsätzlich sind die Kosten für alle Vorsorgeaufwendungen sowie für berufsbedingte Versicherungen von der Steuer absetzbar. Bei Vorsorgeaufwendungen, die in der Steuererklärung als Sonderausgaben angegeben werden, gelten bestimmte Höchstgrenzen. Da diese in vielen Fällen schon durch die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung überschritten werden, haben private Vorsorgeaufwendungen wie Unfallversicherungen oder Risikolebensversicherungen häufig keinen steuerlichen Effekt – angeben sollten Sie sie aber trotzdem.

Berufsbedingte Versicherungen werden als Werbungskosten bzw. als Betriebskosten angegeben. Hier gibt es keine Höchstgrenzen, dafür gelten spezielle Regelungen, wann Sie welche Anteile der Versicherungen geltend machen können. Es lohnt sich daher, sich umfassend und aktuell zum Thema Versicherungen und Steuer zu informieren – so stellen Sie sicher, dass Sie die steuerlichen Vorteile bestimmter Versicherungen für sich nutzen können.

Stand: 22.10.2025

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Der Artikel ersetzt keine (Steuer-)Rechtsberatung durch einen Steuerberater.