Die häufigsten Brandursachen sind Elektrizität (z. B. durch überlastete Mehrfachsteckdosen, defekte oder überlastete Elektrogeräte oder -kabel sowie unsachgemäßen Gebrauch von elektrischen Geräten), menschliches Fehlverhalten wie unachtsamer Umgang mit Feuerquellen und Fettbrände in der Küche.
Falls ein Brand ihr Eigentum beschädigt, kann das hohe Kosten verursachen. Mit einer Hausratversicherung können Sie genau diese Risiken absichern und sich vor hohen Kosten schützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Brandrisiko Nummer 1 in der Wohnung ist Elektrizität, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten – also z. B. Unachtsamkeit oder Vergesslichkeit.
- Das größte Risiko für Leib und Leben ist nicht das Feuer selbst, sondern die Rauchentwicklung. Aus einem Schwelbrand entwickelt sich innerhalb von 2 bis 4 Minuten giftiger Brandrauch.
- Ob Eigentum oder versehentlich verursachter Brandschaden an fremden Wohnungen – ein passender Versicherungsschutz ist essenziell. Die Hausratversicherung ersetzt beschädigte oder zerstörte Einrichtungsgegenstände in den eigenen vier Wänden. Eine private Haftpflichtversicherung springt hingegen ein, wenn Sie unbeabsichtigt bei anderen einen Brandschaden verursachen.
Brandschutz – was ist zu beachten?
Wichtige Fragen – schnell geklärt.
Rauchmelderpflicht in Deutschland
Wohnungsbrand: was tun, wenn's brennt?
Brandschutz an Weihnachten
Diese Themen finden Sie hier
Wohnungsbrand: Das unterschätzte Risiko
Auch wenn es sich bei vielen Wohnungsbränden zum Glück um eher harmlose Vorfälle handelt: Viele Menschen unterschätzen das Brandrisiko, das von bestimmten Gefahrenquellen in der Wohnung ausgeht. Immerhin fordern Wohnungsbrände jedes Jahr rund 400 Todesopfer. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig abzusichern – etwa mit einer Hausratversicherung für Schäden im eigenen Haushalt oder einer Privathaftpflichtversicherung bei verursachten Schäden an fremdem Eigentum.
Hausratversicherung
Schützen Sie Ihr Hab und Gut
Damit sichern Sie Ihr Hab und Gut finanziell ab gegen Schäden, z. B. durch Brand, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl. ERGO erstattet den Neuwert Ihres Hausrats. Wählen Sie individuelle Zusatzbausteine wie Fahrradschutz.
Private Haftpflichtversicherung
Für Schäden, die Sie bei Dritten verursachen
Gegen dumm gelaufen hilft nur klug versichert. Denn dann sind Sie vor den finanziellen Folgen kleiner und großer Missgeschicke geschützt.
Was ist Brandschutz und welche Brandschutz-Arten gibt es?
Unter Brandschutz fasst man alle Maßnahmen zusammen, die die Entstehung eines Feuers sowie dessen Ausbreitung verhindern sollen. Man unterscheidet dabei zwischen vorbeugendem und abwehrendem Brandschutz.
Der vorbeugende Brandschutz umfasst alle Maßnahmen, die vor der Entstehung eines Brandes getroffen werden, um Risiken zu minimieren:
- Baulicher Brandschutz, z. B. Brandschutzkonzepte und die Planung von Flucht- und Rettungswegen.
- Anlagentechnischer Brandschutz, z. B. Rauchmelder und Sprinkleranlagen.
- Organisatorischer Brandschutz, z. B. das Ausschildern der Rettungswege und Schulungen im Umgang mit Feuerlöschern. Der organisatorische Brandschutz in Gebäuden und Betrieben ist in der sogenannten Brandschutzordnung geregelt.
Der abwehrende Brandschutz beschreibt alle Maßnahmen, die nach Entstehung eines Feuers getroffen werden, um dieses einzudämmen – also im Wesentlichen die Arbeit der Feuerwehr.
Wie entsteht ein Feuer?
Feuer entsteht durch 3 Komponenten:
- Hitze bzw. Zündenergie, z. B. durch ein überhitztes Elektrogerät, eine brennende Zigarette oder ähnliches
- Sauerstoff als Oxidationsmittel
- ein Brennstoff, z. B. Holz, Textilien oder Papier
Treffen diese drei Komponenten gleichzeitig aufeinander, kommt es zu einer chemischen Kettenreaktion. Durch die hohe Temperatur reagiert das brennbare Material mit dem Sauerstoff in der Luft: Die Moleküle des Brennmaterials verbinden sich mit den Sauerstoffmolekülen, sodass in kurzer Zeit große Mengen Energie freigesetzt werden: Ein Feuer entsteht.
In Haus oder Wohnung gibt es zahlreiche entflammbare Gegenstände. Dazu zählen z. B. Polstermöbel, Gardinen oder Handtücher. Geraten diese in Kontakt mit einem überhitzten Elektrogerät oder mit einer Kerzenflamme, entsteht schnell ein Wohnungsbrand. Im Schadenfall kommt eine Hausratversicherung für die Wiederbeschaffung Ihrer zerstörten Einrichtungsgegenstände auf – von Möbeln über Kleidung bis hin zu technischen Geräten.
Vom Schwelbrand zum unkontrollierten Wohnungsbrand
Zunächst entsteht ein Schwelbrand, der sich zu einem lokalen Brand entwickelt. Das Feuer erhitzt die Luft im Raum. Übersteigt die Lufttemperatur die Zündtemperatur von brennbaren Stoffen, breitet sich der Brand explosiv aus. Dabei spricht man von einem Flashover: Das Feuer hat sich im ganzen Raum verbreitet und ist nicht mehr einzudämmen. Schnell schlägt es auf die anderen Zimmer der Wohnung über. Viele Menschen unterschätzen, wie rasant sich aus einem Schwelbrand ein unkontrollierbares Feuer entwickelt. Innerhalb von Sekunden bildet sich zudem Brandrauch, der nach wenigen Atemzügen zu Bewusstlosigkeit führt.
Wie verhalte ich mich bei einem Brand richtig?
Überlegtes Handeln im Brandfall kann Leben retten und vor größeren Schäden bewahren. Viele wissen allerdings gar nicht, was bei einem Wohnungsbrand zu tun ist. Bricht zu Hause ein Feuer aus, ist die Panik zunächst groß. Umso wichtiger ist es, dass Sie informiert sind, wie Sie sich im Ernstfall richtig verhalten.
Bei Schwelbränden:
- Schwelbrände haben keine sichtbaren Flammen. Um sie rechtzeitig zu erkennen, achten Sie auf feinen Brandgeruch.
- Versuchen Sie, das Feuer im Keim zu ersticken, z. B. mit einer Decke, mit einem Feuerlöscher oder mit Wasser. Ausnahme: Brennendes Fett dürfen Sie niemals mit Wasser löschen, da es zu einer Explosion kommen kann.
- Alarmieren Sie die Feuerwehr (112) und verlassen Sie den Raum, um keinen Qualm einzuatmen.
Wenn sich das Feuer nicht löschen lässt:
- Schließen Sie, wenn möglich, Türen und Fenster, um dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen.
- Verlassen Sie so schnell wie möglich den verqualmten Bereich.
- Schalten Sie den Strom ab, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
- Alarmieren Sie die Feuerwehr (112).
Tipp für Sie
Die häufigsten Brandursachen in der Wohnung
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) untersucht regelmäßig die häufigsten Brandursachen in Deutschland. Für das Jahr 2024 hat das IFS festgehalten, dass nahezu ein Drittel der Wohnungsbrände durch Elektrizität entsteht. Fehlerhafte elektrische Geräte und menschliches Fehlverhalten sind zusammen für mehr als die Hälfte der Wohnungsbrände in Deutschland verantwortlich. Zu Fehlverhalten gehört z. B. eine Zigarette, die auf das Sofa fällt, oder die Herdplatte, die versehentlich nicht ausgeschaltet wird.
Überlastete Mehrfachsteckdosen
Mehrfachsteckdosen haben eine Leistungsgrenze von bis zu 3.500 Watt. Allein Kaffeemaschine und Wasserkocher brauchen jeweils eine Leistung von 3.500 Watt. Wenn also viele Elektrogeräte an einer Steckdosenleisten hängen und gleichzeitig betrieben werden, kann der Mehrfachstecker überhitzen – und im schlimmsten Fall sich selbst sowie brennbares Material in Brand setzen. Auch Staub in Steckdosen ist entzündlich und somit ein Brandrisiko.
Unsachgemäßer Gebrauch von Elektrogeräten
Halogenleuchten erzeugen Hitze. Werden Lampen von Papier oder Stoff umhüllt, kommt es zum Wärmestau. Dabei entstehen Temperaturen um die 400 Grad. Das reicht aus, um z. B. Baumwolle zu entzünden. Ebenfalls oft unterschätzt ist der Standby-Modus von Fernseher oder Stereoanlage. Durch die permanente Spannung kann es zu Kurzschluss und Überhitzung kommen. Befinden sich in der Nähe brennbare Gegenstände wie Gardinen, steigt das Risiko für einen Zimmerbrand.
Veraltete oder defekte Elektrogeräte
Defekte Kabel und Steckergehäuse von Haushaltsgeräten können durch täglichen Gebrauch beschädigt werden. Die brüchige Isolierung erhöht das Risiko für Kurzschlüsse und Überhitzung – häufige Ursachen für Wohnungsbrände.
Wichtiger Hinweis: Besonders Wäschetrockner gelten als häufige Brandursache bei Elektrogeräten, da technische Defekte und Kurzschlüsse oft nicht von außen sichtbar sind.
Auch Haartrockner, vor allem günstige Modelle, bergen ein erhöhtes Brandrisiko. Technische Defekte am Schalter können dazu führen, dass sich das Gerät unbeaufsichtigt selbst einschaltet und zum Beispiel brennbare Materialien wie Handtücher entzündet.
Menschliches Fehlverhalten
Wohnungsbrände entstehen laut IFS-Schadensdatenbank oft durch unachtsamen Umgang mit Feuerquellen, zum Beispiel Rauchen im Bett oder auf dem Sofa. Glühende Zigaretten oder nicht vollständig erkaltete Aschereste können Bettbezüge, Sofas oder Papiermüll schnell in Brand setzen.
Fettbrand als Ursache für Küchenbrände
Wohnungsbrände entstehen in der Küche besonders häufig durch unbeaufsichtigtes Erhitzen von Öl oder Fett auf dem Herd. Wird das heiße Fett nicht rechtzeitig vom Herd genommen, kann es sich ab 280 Grad entzünden. Solche Fettbrände geraten schnell außer Kontrolle, wenn die Flammen erst einmal auf die Dunstabzugshaube übergreifen.
Achtung: Fettbrände niemals mit Wasser löschen, da es zu einer gefährlichen Explosion kommen kann! Das Löschwasser verwandelt sich sofort in Dampf, sobald es das heiße Fett berührt. Brennende Fettteilchen werden verteilt und das Feuer breitet sich rasant aus.
Gut zu wissen
Wie hoch ist das Brandrisiko durch Blitzeinschlag?
Blitze richten jedes Jahr in Deutschland Schäden in Millionenhöhe an. In vielen Fällen sind dabei Dächer und Fassaden betroffen, die durch den Blitzeinschlag zerstört werden oder durch die Überspannung Feuer fangen. Aber auch Elektrogeräte können infolge eines Blitzeinschlags überhitzen und sich entzünden: Durch die plötzliche Entladung von bis zu 1.000 Volt entstehen enorme Spannungen an den Leitungen im Haus. Die meisten Elektrogeräte sind aber nur auf eine Spannung von 220 bis 240 Volt ausgelegt. Haben die Geräte keinen integrierten Schutzschalter, überhitzen sie – und im schlimmsten Fall entsteht ein Brand.
Gut zu wissen
Rauchmelder – effektive Brandschutzmaßnahme zu Hause
Nach Angaben der Feuerwehr fallen 95 % der Brandopfer nicht etwa den Flammen, sondern dem Brandrauch zum Opfer. Schon wenige Atemzüge im giftigen Raum genügen, um bewusstlos zu werden.
Da unser Geruchssinn im Schlaf nicht aktiv ist, retten Rauchmelder im Brandfall Leben. Alle Bundesländer haben mittlerweile eine Rauchmelderpflicht sowohl für Neubauten als auch eine Nachrüstpflicht für Bestandsgebäude eingeführt. Für Bestandsbauten gelten Übergangsfristen, die sich von Land zu Land unterscheiden. Hier finden Sie einen Überblick über die aktuellen Regelungen zur Rauchmelderpflicht in Privatwohnungen.
Haftpflicht bei Brandschäden
Für Schäden, die Sie bei Dritten verursachen
Ein Moment der Unachtsamkeit kann richtig teuer werden: Wenn zum Beispiel durch ein Versehen ein Brand in einer fremden Wohnung entsteht. Dann brauchen Sie eine private Haftpflichtversicherung.
Wichtige Dokumente für Ihren Brandschutz
FAQ – Häufige Fragen zum Brandschutz zu Hause
Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.
Verwenden Sie den Herd niemals als Ablagefläche für Gegenstände. Lassen Sie beim Kochen heiße Öle und Fette nie unbeaufsichtigt, und löschen Sie Fettbrände niemals mit Wasser, sondern mit einer Löschdecke oder einem Speziallöscher.
Brandrauch kann innerhalb weniger Minuten lebensbedrohlich werden. Rauchmelder schlagen schon bei kleinen Rauchmengen Alarm. Ein effektiver Schutz in der Nacht, weil unser Geruchssinn im Schlaf nicht aktiv ist. In Deutschland gilt seit 2024 eine Rauchmelderpflicht für Wohnungen und Wohnhäuser. Die Geräte sollten wenigstens einmal im Jahr auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden.
Vermeiden Sie überlastete Steckdosen, ersetzen Sie defekte Kabel umgehend und schalten Sie Elektrogeräte nach dem Gebrauch vollständig aus, statt sie im Standby-Modus zu belassen. Achten Sie außerdem auf regelmäßige Wartungen und verwenden Sie nur geprüfte Geräte, um das Brandrisiko durch Elektrogeräte in Ihrem Zuhause zu minimieren.
Niemals mit Wasser löschen! Das Wasser würde explosionsartig verdampfen und eine gefährliche Fettexplosion auslösen. Schalten Sie sofort die Hitzequelle aus und ersticken Sie die Flammen, zum Beispiel mit einem passenden Deckel oder einer Löschdecke. Verwenden Sie nur dann einen Feuerlöscher, wenn er zum Löschen von Fett oder Öl geeignet ist (Brandklasse F).
Stand: 31.10.2025
Tipps der Redaktion
Lesen lohnt sich!