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Brandschutz zu Weihnachten

Hilfe, der Baum brennt!

Kerzen gehören zur Adventszeit – doch leider auch das Heulen der Feuerwehrsirenen. Dabei lässt sich Bränden gut vorbeugen.

Ein Vater hebt sein Kind hoch, damit es den Schmuck an der Spitze des Weihnachtsbaums anbringen kann.

Besonders in der Adventszeit steigt das Risiko für einen Brand im eigenen Heim. Viele sind sich der Brandgefahr an Weihnachten nicht bewusst, wenn sie ihre Wohnung mit Wachskerzen, Christbäumen und Adventskränzen schmücken.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein ausgetrockneter Weihnachtsbaum kann innerhalb von Sekunden abbrennen.
  • Zwischen Kerzen und brennbaren Gegenständen muss ein Mindestabstand von 50 Zentimetern liegen.
  • Lichterketten mit dem GS-Prüfsiegel entsprechen den aktuellen Sicherheitsstandards.

Statistisch gesehen brennt es alle 2 bis 3 Minuten in einer deutschen Wohnung. Besonders häufig kommt es in der Adventszeit zu Zimmerbränden. In den letzten Wochen des Jahres rückt die Feuerwehr vermehrt aus, und die Zahl der Brandschäden in Privatwohnungen steigt.
Gerade zu Weihnachten schätzen viele Menschen stimmungsvollen Kerzenschein. Laut aktueller Statistik der IFS-Schadensdatenbank (Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung) sind offene Feuerquellen aber eine der häufigsten Ursachen für Wohnungsbrände.

Brennende Kerzen am Adventskranz

Brandrisiko Adventskranz in der Wohnung

Viele Menschen entscheiden sich allein schon wegen des Dufts für einen Adventskranz aus echtem Tannengrün. Doch genau hier lauert die Gefahr: Frische Tannenzweige entzünden sich zwar nicht so leicht. Aber durch die Heizungsluft im Winter trocknen die Zweige schnell aus. Durch Funken, z. B. von Wachskerzen, fangen trockene Zweige schnell Feuer. Die Folge: Der Adventskranz brennt innerhalb von Sekunden. Einmal entzündet, lässt sich Feuer meist nur noch schwer kontrollieren und breitet sich rasant in der Wohnung aus.

So reduzieren Sie das Feuerrisiko durch Adventskränze

  • Kaufen Sie stets einen frischen Kranz, der noch mindestens 4 Wochen haltbar ist.
  • Sorgen Sie für einen festen, wackelfreien Stand.
  • Platzieren Sie den Kranz mindestens 50 Zentimeter entfernt von brennbaren Gegenständen wie Polstermöbeln, Büchern, Geschenkpapier oder Gardinen.
  • Stellen Sie den Kranz nicht in zugiger Umgebung auf.
  • Verwenden Sie feuerfeste Unterlagen, z. B. Metallteller.
  • Befestigen Sie die Kerzen mit feuerfesten Haltern aus Metall auf dem Kranz. Achten Sie darauf, dass die Kerzen genau passen.
  • Lassen Sie Kerzen nie unbeobachtet und löschen Sie sie, wenn Sie das Zimmer verlassen.
Kerze an Weihnachtsgesteck anzünden

So vermeiden Sie, dass der Weihnachtsbaum zu brennen anfängt

Wie der Adventskranz ist der Weihnachtsbaum aus echtem Grün ein Brandrisiko in der Weihnachtszeit. Ein ausgetrockneter Nadelbaum brennt innerhalb von Sekunden ab und setzt in kurzer Zeit die Umgebung in Flammen.
Die meisten Tannen und Fichten stammen aus Skandinavien. Sie werden dort schon im November geschlagen und reisen viele Kilometer bis nach Deutschland. In der Wohnung trocknen die Nadelzweige dann schnell aus. Die Heizungsluft beschleunigt das noch.

Lichterketten oder echte Kerzen?

Gefährlich wird es, wenn Sie echte Wachskerzen am Weihnachtsbaum anbringen. Die Zweige des Baumes senken sich durch den Temperaturunterschied zwischen der Wohnung und dem Ort der Lagerung meist noch ab und können in Kontakt mit den Kerzenflammen geraten.
Auch Lichterketten bergen ein Brandpotenzial, vor allem, wenn sie schon viele Jahre alt sind. Brüchige, defekte Kabelisolierung führt schnell zum Kurzschluss und zur Überhitzung. Halogenlampen sowie Glühbirnen erzeugen zudem Temperaturen bis zu 70 Grad, die die Zweige des Baums entzünden können. Auch falsch gelagerte Lichterketten bergen Gefahren: Ineinander verhedderte Kabel und Lämpchen können beim Entwirren beschädigt werden. Die Folge sind Stromschläge aufgrund von freiliegenden Drähten oder Kabelbrand.

So reduzieren Sie das Risiko, dass der Weihnachtsbaum brennt

Lagern Sie den Weihnachtsbaum an einem kühlen Ort, bevor Sie ihn in der Wohnung aufstellen. Das kann z. B. der Balkon oder Garten sein. Folgendes sollten Sie außerdem beachten, wenn Sie den Baum aufstellen:

  • Platzieren Sie ihn nicht in der Nähe der Heizung.
  • Zwischen dem Baum und brennbaren Gegenständen sollte ein Abstand von mindestens 50 Zentimetern liegen.
  • Achten Sie auf Kipp- und Standfestigkeit: Verwenden Sie einen zur Größe passenden Weihnachtsbaumständer. Diesen können Sie gleichzeitig als Wasserbehälter benutzen.
  • Der Standort in der Wohnung darf Fluchtwege nicht versperren.

Tipp

Ein Weihnachtsbaum aus Kunststoff ist i. d. R. schwer entflammbar. Achten Sie beim Kauf aber auf das TÜV-Siegel.

Vermeiden Sie brennbaren Baumschmuck

Auch beim Schmücken des Baumes sollten Sie einiges beachten. Brennbare Materialien aus Pappe oder Watte sind zum Dekorieren ungeeignet. Verzichten Sie auch auf Wachskerzen und nutzen Sie lieber eine elektrische Beleuchtung. Falls Sie sich doch für echte Kerzen entscheiden, beachten Sie:

  • Zwischen Zweigen und Kerzen muss genügend Abstand sein.
  • Passen Sie auf Ihre Kleidung auf: Zünden Sie die Kerzen von oben nach unten an und löschen Sie sie von unten nach oben.
  • Nutzen Sie Halter aus Metall und entfernen Sie fast abgebrannte Kerzen.
  • Bringen Sie die Halter sicher am Baum an. Auch die Kerzen sollten genau passen.

Defekte Lichterketten sind ein häufiger Grund für Brände

Auch bei elektrischer Beleuchtung gibt es einiges zu beachten:

  • Prüfen Sie alte Lichterketten auf brüchige Isolierung und fehlende Lämpchen.
  • Reparieren Sie defekte Lichterketten nicht selbst.
  • Nutzen Sie Lichterketten mit LED-Beleuchtung anstelle von Halogenlampen oder Glühbirnen.
  • Achten Sie beim Kauf von Lichterketten auf das Prüfsiegel GS (Gütesiegel für „Geprüfte Sicherheit“).

Kinder im Haushalt

Gerade in der Weihnachtszeit gibt es viele Gelegenheiten, bei denen Kinder mit Feuerquellen in der Wohnung in Kontakt kommen können. Dabei unterschätzen sie häufig die Brandgefahr. Lassen Sie Ihre Kinder also nie unbeaufsichtigt mit Flammen spielen und beginnen Sie schon früh mit der Brandschutzerziehung. Streichhölzer und Feuerzeuge gehören nicht die Nähe von Kindern.
Auch auf Ihre Haustiere sollten Sie in der Adventszeit besonders achten. Lassen Sie sie nie unbeobachtet in Zimmern, in denen Feuer brennt.

Seien Sie auf den Ernstfall vorbereitet

Stellen Sie immer einen Eimer mit Wasser (mindestens 10 Liter) neben Ihren Baum. Fängt dieser Feuer, können Sie damit kleine Brandherde schnell löschen. Wenn der ganze Weihnachtsbaum brennt, richten Sie mit Wasser allerdings meist wenig aus. Beim Löschversuch kippt der Baum möglicherweise sogar um und richtet noch mehr Schaden an. Halten Sie daher stets einen Feuerlöscher griffbereit. Wie Sie sich bei einem Wohnungsbrand richtig verhalten, erfahren Sie hier.

Tipp

Bringen Sie außerdem in jedem Raum, in dem Menschen schlafen, Rauchmelder an. Denn im Schlaf ist der Geruchssinn nicht aktiv, weshalb Brandrauch zu spät bemerkt wird.

Fazit

  • Je länger Sie Adventskränze und Weihnachtsbäume aus echtem Tannengrün in der Wohnung lassen, desto höher das Risiko für einen Wohnungsbrand. Denn die Nadeln trocknen schnell aus und entzünden sich leicht.
  • Behalten Sie zudem brennende Kerzen im Auge und löschen Sie diese, sobald Sie den Raum verlassen.
  • Bringen Sie immer einen Rauchmelder in den Zimmern an, in denen Menschen schlafen. Im Brandfall rettet er Leben.
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