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Wenn es in der Wohnung brennt: So verhalten Sie sich richtig

Keine Panik!

Bei einem Brand ist überlegtes Handeln wichtig. Hier gibt es wertvolle Tipps für verschiedene Szenarien.

Feuerwehrmänner in Vollmontur stehen zwischen ausgerollten Wasserschläuchen.

Alle 2 bis 3 Minuten brennt es in Deutschland in einer Wohnung. Beim Anblick von Feuer im eigenen Zuhause geraten viele in Panik. Dabei ist überlegtes Handeln bei Bränden das A und O. Damit bringen Sie Menschen außer Lebensgefahr. Die wichtigsten Infos im Überblick:

  • Löschen Sie Fettbrände und brennende Elektrogeräte nie mit Wasser.
  • Fliehen Sie nicht durch verrauchte Räume und Gänge. Brandrauch ist gefährlicher als Feuer.
  • Es gibt 4 Wege, brennende Personen zu löschen: mit Wasser, Feuerlöscher, dichtem Gewebe (Jacken und Decken) oder durch Wälzen auf dem Boden.

Feuer in der Wohnung: Das müssen Sie tun

In der Wohnung ist ein Feuer ausgebrochen. Das oberste Gebot lautet nun: Bewahren Sie Ruhe. Besonnenes Verhalten und überlegtes Handeln können im Brandfall Ihr Leben retten.

Kleine Brände schnell löschen

Schätzen Sie das Ausmaß und die Art des Feuers ab. Kleine Brände löschen Sie mit dem Feuerlöscher oder mit Wasser.

Achtung: Fettbrände dürfen Sie nie mit Wasser löschen. Gelingt es Ihnen nicht, die Flammen zu ersticken, bringen Sie sich sofort in Sicherheit. Versuchen Sie ein Feuer nur dann selbst zu löschen, wenn Sie sich dabei nicht selbst gefährden.

Halten Sie außerdem Fenster und Türen zum Brandraum geschlossen. So verhindern Sie, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.

Andere in Sicherheit bringen

Fordern Sie auch Ihre Mitbewohner auf, die Wohnung zügig zu verlassen. In der Regel haben Sie nur 2 bis 4 Minuten Zeit, bis sich aus einem Schwelbrand giftiger Brandrauch entwickelt. Informieren Sie auch Ihre Nachbarn über den Brand. Helfen Sie Kindern, Senioren und körperlich beeinträchtigten Personen.

Fliehen Sie nicht durch verrauchte Räume und Gänge. Denn Brandrauch ist viel gefährlicher als Feuer, da er giftige Substanzen enthält. 2 bis 3 Atemzüge genügen, um das Bewusstsein zu verlieren. Nehmen Sie auch nicht den Aufzug: Bei Stromausfall riskieren Sie, darin stecken zu bleiben.

Ist der Fluchtweg blockiert, bleiben Sie im Raum und schließen Sie Fenster und Türen. Versuchen Sie, Türspalten und Lüftungsöffnungen mit nassen Tüchern abzudichten. Und machen Sie sich am Fenster bemerkbar.

Die Feuerwehr benachrichtigen

Sind Sie in Sicherheit, rufen Sie umgehend die Feuerwehr unter 112 an. Geben Sie folgende Informationen in dieser Reihenfolge:

  • Wer ruft an? Nennen Sie Ihren Namen und Ihren genauen Standort.
  • Wo ist es passiert? Geben Sie Straße und Hausnummer sowie wichtige Details an (Etage, Zimmernummer).
  • Was ist passiert? Schildern Sie die Situation. 
  • Sind Menschen in Gefahr? Wie viele Menschen sind verletzt oder vermisst?

Legen Sie danach nicht gleich auf. Vielleicht hat die Feuerwehr noch Fragen. Sobald die Feuerwehrleute eingetroffen sind, weisen Sie sie ein:

  • Was brennt (Küche, Wäschetrockner)?
  • Wo brennt es genau (Keller, Dachgeschoss)?
  • Wie viele Menschen und Tiere sind noch in der Wohnung?
  • Welche Zugänge gibt es zur Wohnung?

Bleiben Sie während des Feuerwehreinsatzes vor Ort.

Feuerwehrmann im Einsatz

So löschen Sie einen Wohnungsbrand richtig

In einer Wohnung entzünden sich häufig Feststoffe wie Holz, Papier, Plastik oder Textilien. Diese Materialien zählen zur Brandklasse A: Sie bilden Glut. Deshalb brauchen Sie ein Löschmittel, das nicht nur die Flammen eindämmt, sondern auch die Glut ablöscht.

Zum Löschen geeignet ist Wasser. Einerseits kühlt es und entzieht dem Feuer so die Hitze. Andererseits verringert es die Sauerstoffzufuhr: Das Wasser erhitzt sich zu Dampf, der den Brandherd vor der umgebenden Luft abschirmt.

Auch geeignet sind Feuerlöscher, die mit Schaum befüllt sind. Dieser schafft eine Trennschicht zwischen Feuer und Sauerstoff. Dadurch ersticken die Flammen. Pulverlöscher enthalten sogenanntes ABC-Pulver und sind meist preiswerter als Schaumlöscher. Sie eignen sich auch zum Löschen von

  • Flüssigen Stoffen, z. B. Alkohol (Brandklasse B)
  • Gasen (Brandklasse C)

Der Nachteil: Pulver wirkt in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit korrodierend und verteilt sich in der gesamten Wohnung. Dadurch entsteht großer Schaden an Einrichtung und elektronischen Geräten. Schonender für die Brandbekämpfung im Haushalt sind Wasser- und Schaumlöscher. Sie hinterlassen weniger Rückstände. Pulverlöscher eignen sich dagegen gut für Brände im Keller.

Als Alternative zum Feuerlöscher gibt es auch spezielle Löschspraydosen. Diese sind zum Löschen aber ungeeignet, da sie

  • weniger Löschmittel enthalten.
  • eine geringe Reichweite haben.
  • alle 3 Jahre ersetzt werden müssen.

Feuerlöscher für den Haushalt erhalten Sie im Baumarkt. Es gilt: Pro Etage reicht ein Feuerlöscher mit mindestens 6 kg Löschmittel.

Häufige Brandszenarien in der Wohnung

Zu den häufigsten Ursachen von Wohnungsbränden zählen Fett und Elektrogeräte. Beim Löschen müssen Sie einiges beachten:

So löschen Sie einen Fettbrand

Fett brennt schon ab 280 Grad. Löschen Sie einen Fettbrand niemals mit Wasser, denn Sie riskieren gefährliche Fettexplosionen. Beim Kontakt mit heißem Fett verdampft das Löschwasser. Die Folge: Die Wassermoleküle im Dampf reißen die Fettteilchen nach oben. Diese verbrennen sofort. Wegen der Dunstabzugshaube finden die Flammen keinen Weg nach oben und breiten sich stattdessen seitlich aus. Stehen Sie daneben, sind Sie den Flammen ausgeliefert und riskieren lebensgefährliche Brandverletzungen. So löschen Sie einen Fettbrand:

  • Schalten Sie zuerst den Herd aus.
  • Nehmen Sie Pfanne oder Topf von der heißen Herdplatte.
  • Decken Sie das Feuer schnell mit einem Metalldeckel ab. So entziehen Sie ihm den Sauerstoff.

Wichtig: Passen Sie auf, dass Ihre Kleidung nicht Feuer fängt.

Pulverfeuerlöscher und CO2-Feuerlöscher sind zum Löschen von Fettbränden ungeeignet. Durch den starken Druck wirbeln sie das Fett auf und erzeugen eine Stichflamme.

Verzichten Sie auch auf Löschdecken, da sie durch den Brand entflammen und ihn so verstärken. Nutzen Sie stattdessen einen Fettbrandlöscher der Brandklasse F. Dessen Löschmittel bildet eine Schicht über der Brandstelle, die den Sauerstoffzutritt unterbindet. Außerdem kühlt das Löschmittel das Fett ab, sodass es sich nicht mehr von selbst entzünden kann.

Toaster und Kaffeemaschine in der Küche

Elektrogeräte richtig löschen

Elektrogeräte können durch unsachgemäßen Gebrauch überhitzen und in Brand geraten. Daher zählen sie zu den häufigsten Brandursachen. So gehen Sie beim Löschen vor:

  • Trennen Sie das Gerät vom Stromnetz. Kippen Sie dazu am besten die Hauptsicherung oder ziehen Sie den Stecker.
  • Nutzen Sie einen Feuerlöscher zur Brandeindämmung. Löschen Sie brennende Elektrogeräte nie mit Wasser. Sie riskieren sonst einen Stromschlag.
  • Ist die Stromzufuhr unterbrochen, können Sie einen Feuerlöscher der Brandklasse A nutzen (Wasser- oder Schaumlöscher). Lässt sich der Strom nicht abschalten, brauchen Sie einen Pulverlöscher der Brandklasse C.

So löschen Sie einen brennenden Weihnachtsbaum

Kleine Brandherde am Baum können Sie mit Wasser löschen. Dazu sollte immer ein Eimer Wasser neben den Baum bereitstehen. Brennt aber der ganze Baum, richten Sie mit Wasser wenig aus. Im schlimmsten Fall kippt der Baum um und setzt die Umgebung und umstehende Personen in Brand.

Einen brennenden Weihnachtsbaum löschen Sie am besten mit einem Feuerlöscher. Z. B. mit einem Pulver- oder Schaumfeuerlöscher. Mit Löschdecken dagegen richten Sie wenig aus: Die Luftpolster zwischen den Zweigen und Nadeln des Baumes bleiben bestehen, weshalb das Feuer nicht erstickt.

Wenn die Kleidung Feuer fängt

Hat ein Mensch Feuer gefangen, ist schnelles Handeln gefragt. Achten Sie dabei aber stets auf Ihre eigene Sicherheit. Und rechnen Sie damit, dass brennende Personen irrational handeln. Hindern Sie sie also daran, zu fliehen. Einen Personenbrand löschen Sie am besten so:

  • Mit Wasser: Wasser hat den Vorteil, dass es kühlt. Außerdem lindert es Schmerzen durch Brandverletzungen. Bei großflächigen Verletzungen besteht aber die Gefahr der Unterkühlung.
  • Mit Decken oder Jacken: Diese sind nur bei kleinen Bränden an Armen oder Beinen geeignet. Hüllen Sie die Person ein, um dem Brand so den Sauerstoff zu entziehen. Achtung: Ersticken Sie die Flammen durch Streichen, nicht durch Klopfen.
  • Mit dem Feuerlöscher: Fordern Sie die Person auf, Augen und Mund zu schließen. Denn Löschpulver kann Lungenschäden verursachen. Führen Sie dann kurze Löschstöße vom Kopf abwärts aus – aber nur so lang wie nötig.
  • Durch Wälzen auf dem Boden: Wenn Sie keine andere Möglichkeit haben, bringen Sie die Person zu Fall. Denn Feuer ist gefährlicher als mögliche Sturzverletzungen.

Haben Sie den Brand gelöscht, leisten Sie umgehend Erste Hilfe und rufen Sie den Notarzt.

Fazit

Richtiges Verhalten im Brandfall bedeutet zuerst: Ruhe bewahren. Schätzen Sie schnell ein, ob Sie ein Feuer selbst löschen können, ohne sich in Gefahr zu bringen.

Für die meisten Brandursachen in der Wohnung eignen sich Feuerlöscher der Brandklasse A. Mit ABC-Feuerlöschern sind Sie gegen alle Brandgefahren abgesichert. Installieren Sie zudem Rauchmelder in allen Räumen, in denen Menschen schlafen.

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