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Zahnschmerzen

Schnell zum Zahnarzt!

Mögliche Ursachen von Zahnschmerzen gibt es viele. Aber Ihre Reaktion darauf sollte immer dieselbe sein.

Eine Frau liegt beim Zahnarzt auf der Behandlungsliege und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wange.

Zahnschmerzen – beinahe jeder kann ein Lied davon singen, denn Zahnschmerzen sind sehr verbreitet. Sie sollten auf jeden Fall ernst genommen werden, da sie auf ein Problem der Zähne oder des Zahnfleisches aufmerksam machen. Ganz gleich, ob dumpfes Ziehen oder heftiges Klopfen: Schmerzen in den Zähnen sind immer unangenehm und verschwinden i. d. R. nicht einfach wieder. Vielmehr sind sie ein Hinweis darauf, dass der nächste Zahnarztbesuch ansteht.

Dieser Ratgeber verrät Ihnen:

  • Warum Kälte gegen Zahnschmerzen hilft.
  • Warum es kein gutes Zeichen ist, wenn Zahnschmerzen plötzlich verschwinden.
  • Warum sich nicht alle Schmerzen auf dem Zahnarztstuhl heilen lassen. 

Warum schmerzt ein Zahn?

In Zähnen ist kein Leben? Weit gefehlt. Das sensible Innere des Zahnes ist durch Zahnschmelz und Zahnfleisch nur gut geschützt. Darunter besitzt jeder Zahn im „Pulpa“ genannten Zahnmark Nervenfasern und Blutgefäße. Wer Zahnschmerzen kennt, weiß, wie empfindlich die Nervenfasern reagieren.

Jeder Zahn ist aus mehreren Schichten aufgebaut:

  1. Zahnschmelz: härteste Substanz im Körper
  2. Zahnbein: Hauptmasse des Zahnes
  3. Zahnmark: von Blutgefäßen und Nervenfasern durchzogen
  4. Zahnfleisch: gut durchblutete Substanz
  5. Kieferknochen: feste Verankerung des Gebisses
  6. Zahnhalteapparat: Zahnfleisch und Zahnzement
  7. Wurzelkanal: von Nervenfasern durchzogen

Karies und Parodontitis sind weit verbreitet

Zahnschmelz und Dentin (Zahnbein) schützen das sensible Zahnmark vor heißen und kalten Speisen und anderen mechanischen Reizen. Die Zahnwurzel ist im Kiefer verankert und von Gewebe und Knochen umschlossen. Damit kann dem Zahn nicht viel passieren.

Die Situation ändert sich, wenn eine der Schutzschichten sich entzündet oder Zerstörungen aufweist. Karies und Parodontitis sind die Hauptgründe für die Zerstörung der natürlichen Schutzschicht. Liegt der Zahnnerv frei, spürt jeder, wie viel Leben in einem einzelnen Zahn ist. Denn dann entstehen Zahnschmerzen.

Die Ursachen von Zahnschmerzen

Zahnschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Diese lassen sich meist durch die Art und Intensität des Schmerzes abgrenzen. 

Anhand dieser Beispiele können Sie Ihre Zahnschmerzen besser einordnen:

  • Schmerzen beim Verzehr von Kaltem, Heißem oder Süßem: Karies im Anfangsstadium
  • Klopfende Schmerzen: Karies im fortgeschrittenen Stadium
  • Dumpfer Schmerz beim Kauen: Zahnfleischentzündung
  • Berührungsempfindlicher Zahn: Wurzelentzündung mit Abszessbildung
  • Schmerzen im hinteren Mundbereich: Durchbruch der Weisheitszähne
  • Reizempfindlicher Zahn: herausgefallene Füllungen, Kronen oder Provisorien

Schmerzempfindliche Zähne

Schmerzempfindliche Zähne machen Betroffenen das Leben schwer. Ein Luftzug, ein Eis zum Nachtisch oder eine heiße Suppe als Vorspeise genügt – schon breitet sich ein heftiger Zahnschmerz aus. Nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei. Derartige Beschwerden nennt der Mediziner Blitzschmerz.

Die Ursache liegt meist in freiliegenden Zahnhälsen. Diese entstehen infolge von Zahnfleischerkrankungen, bei denen das Zahnfleisch zurückgeht. Liegen dadurch die Dentinkanälchen frei, dringt der Reiz bis zum Zahnnerv vor.

Eine weitere Ursache für schmerzempfindliche Zähne sind Fehlbelastungen des Kiefers: Wer nur auf einer Seite kaut oder nachts permanent mit den Zähnen knirscht, beschleunigt die Abnutzung der Kauflächen und damit den Alterungsprozess des Gebisses.

Schmerzempfindliche Zähne durch falsche Pflege

Kommen die Zähne vermehrt mit Säure in Berührung, schadet dies ebenfalls der Substanz. Etwa durch häufiges Erbrechen bei Bulimie oder durch das Aufsteigen von Magensäure bei Patienten mit Refluxkrankheit. Der häufige Verzehr von frischen Früchten und Gemüse macht die Zähne ebenfalls anfälliger für eine Abnutzung.

Zahnhygiene zur falschen Zeit kann das Problem verstärken. Denn wenn die Zähne unter dem Einfluss von Säure stehen, schadet ihnen das Zähneputzen. Warten Sie deshalb nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel etwa eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen. Aber verzichten Sie nicht darauf. Denn grundsätzlich ist regelmäßiges Zähneputzen wichtig, damit sich die Ablagerungen von den Zähnen lösen. Nur wer dabei übertreibt, schadet seinen Zähnen: Wer sie täglich kräftig schrubbt, anstatt mit leichtem Druck zu reinigen, begünstigt die Abnutzung.

H3: Schmerzempfindliche Zähne durch Bleaching

Die Ursache für schmerzempfindliche Zähne kann auch in verschiedenen zahnärztlichen Eingriffen liegen. Dazu zählt das Bleaching. Dabei trägt der Zahnarzt die Schutzschicht der Zähne ab, um diesen einen helleren Farbton zu verleihen.

Auch das Anpassen von Kronen und Füllungen kann zu Schmerzempfindlichkeit führen. Denn dabei schleift der Zahnarzt häufig die Zähne ab. Dies führt ebenfalls zu größerer Sensibilität und Angreifbarkeit.

Zahnschmerzen ohne erkennbare Ursache

Manchmal entstehen Zahnschmerzen, wenn eine andere Grunderkrankung vorliegt. Der Zahnarzt kann dann oft keine Ursache erkennen und die Behandlung nicht durchführen. Es handelt sich also um Zahnschmerzen, die kein Zahnarzt heilen kann.

Patienten erleben diese Form der Zahnschmerzen ganz unterschiedlich. Bei manchen treten leichte und brennende Schmerzen auf. Betroffene berichten auch von einem Klopfen und Stechen in den Zähnen oder im Kieferknochen. Der Schmerz lässt sich nicht immer genau lokalisieren und kann sogar die Seite wechseln.

Schmerzen der Backenzähne lassen sich häufig auf Entzündungen von Nasenschleimhaut oder Kieferhöhle zurückführen. In diesem Fall ist an mehreren Zähnen ein klopfender und stechender Schmerz spürbar.

Zahnschmerzen aufgrund einer Nervenfehlfunktion

Liegt eine Schädigung sensibler Zahnnerven vor, spricht der Mediziner von einem chronischen, neuropathischen Schmerz. Die Beschwerden entstehen nicht selten infolge von Zahnbehandlungen: Nach der Entfernung von Zahnstein, einer Wurzelkanalbehandlung oder einer Zahnextraktion können Brennen, Taubheitsgefühle und Überempfindlichkeiten auftreten. Diese Zahnschmerzen bezeichnet die Fachwelt als atypische Odontalgie. Die Diagnose wird dadurch erschwert, dass die Beschwerden bzw. Symptome verzögert auftreten – oft erst Wochen oder Monate nach der Behandlung.

Zahnschmerzen durch Migräne

Migräne oder Clusterkopfschmerz entsteht durch Gefäßveränderungen im Gehirn. Der Nervus trigeminus überträgt dabei den Schmerzimpuls auch auf die Zähne. Die Beschwerden äußern sich als starker, klopfender und spontaner Schmerz. Diese Schmerzform ist durch Verhaltenstherapien und Medikamente behandelbar.

Zahnschmerzen durch Herzerkrankungen

Herzerkrankungen äußern sich häufig durch untypische Symptome. Schulter- und Armbeschwerden oder Zahnschmerzen zählen dazu. Kardiogene Zahnschmerzen treten meist in Verbindung mit Brustschmerzen auf. Bei körperlicher Belastung verschlimmern sich die Beschwerden.

Zahnschmerzen durch äußere Einflüsse

Neben den genannten Hauptursachen können auch äußere Einflüsse Zahnschmerzen auslösen. Oft ist ein Drücken und Schmerzen der Zähne auf schlecht sitzenden Zahnersatz zurückzuführen. Zahnprothesen aus Metall oder Kunststoff üben Druck auf den Kiefer aus.

Auch Zahnspangen bei Kindern verschieben sich leicht, da sich der Kiefer im Wachstum befindet. Die Lösung ist einfach: Der Zahnarzt korrigiert die Fehlstellungen und der Schmerz verschwindet.

Stress als Auslöser von Zahnschmerzen

Seelische Probleme manifestieren sich im Körper in den unterschiedlichsten Beschwerden. Muskelschmerzen und Verspannungen, Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen sind die gängigsten Beispiele. Treten Zahnschmerzen ohne ersichtliche Ursache auf, können also psychosomatische Gründe vorliegen.

Stress als Auslöser für Zahnschmerzen ist weniger bekannt, kommt aber vor: Durch Verspannungen im Bereich von Schulter und Nacken leiten die Nervenbahnen den Schmerz bis zu den Zähnen weiter. Zahnschmerzen treten auch auf, wenn Betroffene mit einer verkrampften Körperhaltung die Zähne fest aufeinanderpressen und dadurch den Druck auf den Kiefermuskel verstärken.

Zahnschmerzen sind ein Alarmsignal. Auch wenn der Schmerz wieder verschwindet, setzt sich die Zerstörung des Zahnes fort. 

Hier eine Übersicht über die gängigsten Symptome und deren Ursachen sowie die notwendigen Schritte: 

Symptome

Ursachen

Was ist zu tun?

- Leichte Zahnschmerzen

- Nur gelegentlich auftretend

- Empfindlichkeit gegenüber Süßem und Saurem

- Karies im Anfangsstadium

- Seelische Probleme

Bei häufigerem Auftreten zum Zahnarzt gehen

- Leichte Zahnschmerzen

- Zähneknirschen

- Schmerzen im Kiefer

- Fehlstellung der Zähne

- Vorstehende Zahnfüllungen

- Schlecht sitzende Prothesen und Kronen

Korrektur der Fehlstellung durch den Arzt notwendig

- Gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch bei Kindern

- Zahnfleischreizung durch Zahnen

Beißring verabreichen

- Dumpfer und stechender Schmerz

- Geschwollene Wange

- Eiter am Zahnfleisch sichtbar

- Karies im fortgeschrittenen Stadium

- Entzündung von Zahnmark, Zahnwurzel oder Kieferknochen

Sofort zum Zahnarzt gehen

- Schmerzendes Zahnfleisch

- Blut beim Zähneputzen

- Schwellungen zwischen den Zähnen

-     Zahnfleischentzündung

Zum Zahnarzt gehen

- Ziehen im Kiefer

- Entzündetes Zahnfleisch

- Lockerung der Zähne

- Zahnbettentzündung

Zum Zahnarzt gehen

- Schmerzen im Kiefer

- Knacken im Kiefer

- Fehlstellung des Kiefers

Korrektur der Fehlstellung durch den Arzt notwendig

Zahnschmerzen vorbeugen

Eine gründliche Mundhygiene beugt Zahnschmerzen vor. Putzen Sie Ihre Zähne mindestens 2 Mal am Tag. Noch besser ist die Reinigung nach jeder Mahlzeit. Dabei kommt es auf die richtige Putztechnik an. Und vergessen Sie dabei die Zahnzwischenräume nicht. Dafür eignen sich Zahnseide und Interdentalbürsten. Auch für die Zunge gibt es spezielle Reiniger, mit denen Sie Beläge abschaben können. Damit runden Sie Ihre Mundhygiene ab.

Bei den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen bewertet der Zahnarzt den Zustand Ihres Gebisses und erkennt Karies oder Zahnfleischprobleme frühzeitig. Die professionelle Zahnreinigung ist einmal, besser noch 2 Mal jährlich fällig. Bei der PZR entfernt der Zahnarzt Plaque mit speziellen Gerätschaften.

Eine gesunde Ernährung unterstützt die Zahnpflege: Der Verzicht auf Zucker hemmt das Wachstum von Kariesbakterien. Rauchen dagegen schadet der Gesundheit. Die Zähne bekommen dadurch eine unschöne Gelbfärbung und das Zahnfleisch wird schlechter durchblutet.

Wann zum Zahnarzt?

Bei Zahnschmerzen lautet die eindeutige Antwort: möglichst bald. Zeigen sich Schwellungen im Gesicht und tritt Fieber auf, gehen Sie sofort zum Zahnarzt. Schmerzmittel helfen nur kurzfristig. Anhaltende Linderung der Beschwerden verschafft allein die Reparatur des erkrankten Zahns.

Stechende Zahnschmerzen über Tage auszuhalten, zehrt an den Kräften. Eine Besserung ist meist nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Liegt eine Entzündung vor, verschlechtern sich die Beschwerden relativ schnell. Kann der Zahnarzt gleich eingreifen, lässt sich der Zahn vermutlich noch retten.

Nachlassende Schmerzen sind kein Grund zur Freude

Lässt der Schmerz nach, ist die Freude zunächst groß. Alles war gar nicht so schlimm und der Zahnarztbesuch lässt sich umgehen. Doch während Sie so denken, verschlimmert sich im Zahn die Lage. Denn wenn ein Zahn nicht mehr schmerzt, ist der Nerv abgestorben.

Im abgestorbenen Gewebe siedeln sich Bakterien an. Dadurch kehren die Schmerzen irgendwann zurück. Und zwar dann, wenn Sie beim Essen kräftig zubeißen.

Schlimmstenfalls greift die Entzündung über den Wurzelkanal auf den Kieferknochen über. Dort bilden sich eitrige Fisteln und Abszesse. Ist der Knochen komplett zerstört, droht Zahnausfall.

Achtung

Sind die Zahnschmerzen ungewöhnlich stark? Treten sie zusammen mit Schmerzen und Engegefühl in der Brust oder mit Atemnot auf? Dann rufen Sie den Notarzt, um einen Herzinfarkt auszuschließen.

Die Diagnose von Zahnschmerzen

Zahnschmerzen treten in unterschiedlicher Intensität und Charakteristik auf. Beschreibt der Patient seine Symptome, kann der Arzt deren Ursache bereits eingrenzen. Es folgt eine gründliche Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch. Letzte Gewissheit bringt häufig das Röntgen des Zahnes.

Die Behandlung von Zahnschmerzen

Die Behandlung von Zahnschmerzen richtet sich nach der Schmerzursache. Dabei ist Karies mit Abstand der häufigste Grund für den Zahnarztbesuch.

Die Behandlung von Karies

Im Fall ziehender Zahnschmerzen und empfindlicher Zähne lautet die Diagnose meist Karies. Die Ursache liegt i. d. R. in einer unzureichenden Mundhygiene. Dann siedeln sich Bakterien im Mundraum an. Besonders in den Zahnzwischenräumen häuft sich Plaque.

Der Zahnarzt entfernt die von Karies befallenen Stellen großzügig und baut den Zahn neu auf. Kleinere Löcher erhalten eine Füllung. Ist die Zahnfäule weiter fortgeschritten, ist eine Wurzelkanalbehandlung notwendig. Wenn die Zahnsubstanz zum Großteil zerstört ist, empfiehlt der Zahnarzt eine Krone oder ein Inlay. In schweren Fällen ist der Zahn nicht mehr zu retten.

Die Behandlung bei Zahnfleischentzündung

Ist das Zahnfleisch entzündet, entfernt der Zahnarzt den verhärteten Zahnbelag mit professionellen Instrumenten. Eine weitere Behandlung ist nicht erforderlich. Der Mediziner richtet den Fokus darauf, dem Patienten Tipps zur richtigen Mundhygiene zu geben. Bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen kann er überprüfen, inwieweit der Patient die Ratschläge umgesetzt hat.

Die Behandlung bei entzündetem Zahnnerv

Bei dieser Krankheitsform lassen sich 2 unterschiedliche Diagnosen stellen:

  • Reversible Pulpitis: umkehrbarer entzündeter Zahnnerv
  • Irreversible Pulpitis: unumkehrbarer entzündeter Zahnnerv

Ein heftiger, ziehender Schmerz beim Kontakt mit Kälte deutet auf eine reversible Pulpitis hin. Als Ursache der Entzündung gelten mechanische oder chemische Reize während einer Zahnbehandlung – oder ein Bakterienbefall. Bei der Behandlung versiegelt der Zahnarzt die Zähne und baut damit die Schutzschicht wieder auf. Für die häusliche Anwendung verschreibt er Präparate zur Fluoridierung.

Eine unumkehrbare (irreversible) Pulpitis ist mit starken Zahnschmerzen verbunden. Patienten empfinden den Zahn als störend. Der Zahn schmerzt bei Berührung und Aufbiss. Kälte bringt kurzzeitig Linderung. Unter Wärmeeinwirkung dagegen verstärkt sich der Schmerz. Eine Wurzelkanalbehandlung kann die Entzündung beheben. Der Verlust der Zahnsubstanz macht eine Füllung hinfällig. Stattdessen kommen Teilkronen oder Kronen zum Einsatz.

Die Behandlung bei Wurzelentzündung

Bei fortgeschrittener Karies kann es zu einer Wurzelentzündung kommen. Auch dann ist eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich. Der Zahnarzt entfernt das entzündete Gewebe (Pulpa). Danach reinigt er die Wurzelkanäle und spritzt eine Desinfektionslösung hinein. Anschließend erhalten die Wurzelkanäle eine Dauerfüllung.

Die Behandlung bei freiliegenden Zahnhälsen

Wer beim Zähneputzen zu viel Kraft aufwendet, reizt das Zahnfleisch. Die Gefahr: Zu harte Zahnbürsten oder nächtliches Zähneknirschen können eine Parodontitis begünstigen. Dabei geht das Zahnfleisch zurück. Dann liegen die Zahnhälse frei und reagieren empfindlich auf Heiß und Kalt, Süß und Sauer.

Der Zahnarzt kann die angegriffenen Zähne mit Lacken versiegeln. Die Desensibilisierung mithilfe eines Lasers ist ebenfalls möglich. Spezielle Zahnpasten, weichere Zahnbürsten und die Unterweisung in der richtigen Putztechnik sind die Eckpfeiler der Therapie.

Die Behandlung bei Weisheitszähnen

Oft melden sich die Weisheitszähne erst in späteren Jahren. Betroffene nehmen einen dumpfen und pochenden Schmerz wahr, der auf Ohren oder Kopf ausstrahlen kann. Das ist ein Anzeichen dafür, dass der Platz im Kiefer für die zusätzlichen Zähne nicht ausreicht.

Dann gibt es nur eine Lösung: Der Zahnarzt entfernt die Weisheitszähne. Schmerztabletten oder Antibiotika lindern die begleitenden Beschwerden. 

Zahnschmerzen nach der Behandlung

Endlich geschafft. Der Zahnarzt legt den Bohrer beiseite und der Patient steigt wie befreit vom Behandlungsstuhl. Doch in seltenen Fällen ist die Euphorie nicht von langer Dauer: Der Zahn schmerzt, obwohl die Behandlung eigentlich abgeschlossen ist.

Zahnschmerzen nach der Betäubung

Lässt die Betäubungsspritze nach, sind Schmerzen keine Seltenheit. Sie sind eine normale Reaktion auf den Eingriff und nach wenigen Stunden verschwunden.

Durch den Einstich der Spritze kann ein Druckschmerz entstehen. Dieser klingt ebenfalls nach spätestens einem Tag ab.

Zahnschmerzen nach einer Wurzelbehandlung

Ist der Zahnnerv in Mitleidenschaft gezogen, erfordert das eine Wurzelbehandlung. Dabei öffnet der Zahnarzt den Zahn, legt das Wurzelkanalsystem frei, entfernt die Ablagerungen und spült den Wurzelkanal mit einem Antibiotikum.

Tritt in den ersten Tagen nach der Behandlung Druckschmerz auf, ist dies auf die Reizung von Nervengewebe und Zahnfleisch zurückzuführen. Die Beschwerden verschwinden meist nach einigen Tagen. Schmerzt der Zahn länger als eine Woche, müssen Sie unbedingt noch einmal zum Zahnarzt.

Zahnschmerzen durch eine allergische Schmerzreaktion

Verträgt der Patient keine Füllungen, tritt eine allergische Reaktion auf. Bei einer solchen allergischen Schmerzreaktion tauscht der Zahnarzt die Füllung aus und verwendet gut verträgliche Einlagen aus Gold oder Keramik.

Früher war häufig Amalgam der Auslöser von Kontaktallergien. Heute setzen Zahnärzte meist Füllungen aus Kunststoff ein. Diese besitzen eine hohe Bioverträglichkeit. Dadurch sind Zahnschmerzen aufgrund von Allergien selten geworden. 

Gibt es chronische Zahnschmerzen?

Schmerzt der Zahn, ist das ein Alarmzeichen: Etwas ist nicht in Ordnung und erfordert eine Reaktion. Chronischer Schmerz dagegen ist eine Belastung für den Körper und schadet auf Dauer.

Dauert ein Schmerzreiz an, verändern sich bei manchen Menschen die Nerven im Kieferbereich. Dies setzt sich bis in Rückenmark und Gehirn fort. Die Medizin kennt dieses Phänomen unter der Bezeichnung neurobiologische Veränderungen.

Der Körper bildet ein Schmerzgedächtnis aus und kann sich den Schmerz regelrecht einprägen. Zahnschmerzen sind besonders intensiv und bleiben daher gut im Schmerzgedächtnis haften. Auch wenn der Zahnarzt längst den Bohrer abgesetzt hat und die Schmerzursache beseitigt ist. Ein chronischer Zahnschmerz ist also eigentlich ein Phantomschmerz.

Was hilft gegen Zahnschmerzen?

Die Frage lässt sich leicht beantworten: Nur der Zahnarzt kann helfen.

Zahnschmerzen treten meist plötzlich auf. Vielleicht ist gerade Wochenende, der Zahnarzt hat erst am nächsten Tag einen Termin frei oder hat bis nächste Woche Urlaub. Folgende Ratschläge können helfen, akute Schmerzen vorübergehend zu lindern. Aber schieben Sie den Zahnarztbesuch nicht hinaus, sonst quälen Sie sich nur unnötig mit Schmerzen.

Zahnschmerzen und Schmerzmittel

Bei Kopfschmerzen hilft eine Tablette. Warum also nicht auch bei Zahnschmerzen? In fast jedem Haushalt befinden sich Schmerzmittel und werden mehr oder weniger regelmäßig konsumiert. Der Gebrauch von Schmerzmitteln ist aber stets nur eine kurzfristige Lösung.

In der Zahnmedizin gibt es 3 gängige Schmerzmittel:

  • Paracetamol
  • Ibuprofen
  • Diclofenac

Achtung: Dass diese Medikamente rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, heißt nicht, dass sie keine Nebenwirkungen haben.

Die Wirkung von Paracetamol bei Zahnschmerzen ist fraglich. Das Medikament belastet zudem die Leber. Ibuprofen wirkt zwar gut bei Zahnschmerzen, doch als Nebenwirkungen können Durchfall und Magenbeschwerden auftreten. Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann sogar Schlaganfälle oder Herzinfarkte begünstigen.

Wenn der Nerv Schmerzen bereitet, versagen Schmerzmittel häufig.

Zahnschmerzen und Kälteschock

Liegt eine Entzündung vor, hilft Kälte. Das ist nicht nur bei Zahnschmerzen so. Kälte wirkt generell bei Entzündungen entzündungshemmend und schmerzlindernd. Ob es sich um eine Entzündung handelt, erfahren Sie, wenn Sie den Schmerz beobachten. Schmerzt der Zahn nicht dauerhaft, sondern die Beschwerden verstärken sich beim Zubeißen? Dann ist es vermutlich eine Entzündung. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich ein starker und pochender Schmerz.

Meist zeigt sich eine Entzündung auch durch eine geschwollene Backe. Dann hilft ein Kühlpad oder Eisbeutel. Die Kälte bewirkt eine Drosselung der Blutzufuhr am defekten Zahn. Aber Achtung: Das Eis darf keinen direkten Hautkontakt bekommen. Um Entzündungen der Haut zu vermeiden, wickeln Sie es in ein Tuch.

H3: Wärme bei Nervenreizung

Bei einer Nervenreizung bringt Ihnen Kälte nicht viel. Der Schmerz beruhigt sich nicht, sondern erscheint vermutlich sogar stärker. Eine Reizung verlangt nach Wärme. Aber Sie müssen sich nicht die Wärmflasche an die Wange halten. Wärme bedeutet in diesem Fall, sich die eigene Körperwärme zunutze zu machen. Etwa, indem Sie sich einen Wollschal umbinden.

Achtung: Aus einer unbehandelten Reizung entwickelt sich schnell eine Entzündung. Ein pochender Schmerz signalisiert, dass Wärme die falsche Antwort ist. Empfinden Sie die Wärme nicht mehr als angenehm, greifen Sie besser zum Eisbeutel.

Hausmittel bei Zahnschmerzen

Natürliche Hilfen können kurzfristig Beschwerden lindern, nicht jedoch die Ursachen bekämpfen. Das kann nur der Zahnarzt. Machen Sie sich also gleich auf den Weg in die Praxis.

Kälte ist eines der wirkungsvollsten Mittel der Selbsthilfe. Statt einen Kühlpack auf die Wange zu drücken, können Sie das Eis auch direkt in den Mund nehmen und lutschen.

Bewährt hat sich auch die Gewürznelke. Denn zerkaute Nelken setzen ätherische Öle frei, genau wie Wacholderbeeren. Diese wirken betäubend und desinfizierend auf den Zahn. Für die akute Schmerzbehandlung empfiehlt es sich, Nelkenöl im Haus zu haben. Das Öl können Sie gezielt auf den schmerzenden Zahn tupfen. Wenn Sie eine Nelke zerkauen, dann besser nicht direkt mit dem schmerzenden Zahn.

Weitere bewährte Hausmittel bei Zahnschmerzen

Meerrettich

Raspeln Sie eine Stange Meerrettich und vermischen Sie die Paste mit 2 bis 3 Teelöffeln Wasser. Streichen Sie die Masse auf ein Leinentuch und drücken Sie das Tuch auf die Wange. Aber Vorsicht bei empfindlicher Haut!

Zimt

Aus Zimt und Wasser lässt sich eine wirkungsvolle Mundspülung herstellen. Das Gewürz wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Zähne und Zahnfleisch können Sie auch direkt mit einer Paste aus Zimt und Wasser einreiben.

Holunderbeeren

Zahnschmerzen, deren Ursache in Stress und Ärger zu suchen ist, lassen sich durch das Kauen einiger getrockneter Holunderbeeren lindern. 

Weißkohl

Verwenden Sie frische Weißkohlblätter und zerdrücken Sie sie mit einem Nudelholz. Das setzt die Wirkstoffe frei. Geben Sie die zerdrückten Blätter auf ein Tuch und drücken Sie es gegen die Wange und den schmerzenden Zahn.

Zwiebeln

Schlagen Sie eine klein geschnittene Zwiebel in ein Tuch ein. So erhalten Sie einen schmerzlindernden Umschlag. Er kann für etwa 30 Minuten auf der Wange bleiben.

Cayennepfeffer

Cayennepfeffer gilt als natürliches Schmerzmittel. Er kann direkt auf der schmerzenden Stelle im Mundraum wirken.

Zitronensaft

Zitronensaft lindert Schmerzen. Aber tragen Sie die Flüssigkeit nicht zu häufig auf. Denn Zitronen enthalten Fruchtsäuren, die den Zahnschmelz angreifen.

Zahnschmerzen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft finden im Körper hormonelle Veränderungen statt. Das vermehrte Gewebewachstum kann zu Zahnfleischentzündungen führen. Diese sogenannte Schwangerschaftsgingivitis ist mit Zahnschmerzen und Zahnfleischbluten verbunden. Zu dieser Sonderform einer Zahnfleischentzündung kommt es nur, wenn Zahnbelag (Plaque) vorhanden ist. Nicht nur deshalb gilt: Eine gründliche Mundhygiene ist für Schwangere besonders wichtig.

Zusätzlich entstehen durch das vermehrte Wachstum des Zahnfleisches während der Schwangerschaft häufiger Wucherungen am Zahnfleisch. Zahnärzte sprechen von Epulis gravidarum und behandeln mit speziellen Spülungen. Eine Entfernung der Wucherungen ist nur in den seltensten Fällen nötig. Meist gehen die Beschwerden nach der Geburt ganz von selbst zurück.

Zahnschmerzen bei Kindern

Zahnschmerzen im Kindesalter haben verschiedene Ursachen. Etwa Karies an den Milchzähnen. Sie ist auf eine unzureichende Mundhygiene und eine zuckerreiche Ernährung zurückzuführen. Zur Vorbeugung sollten Eltern das Milchgebiss ihres Kindes regelmäßig vom Zahnarzt kontrollieren lassen. So lassen sich Schäden an den ersten Zähnen vermeiden.

Nicht selten kommt es im Kindesalter zu Unfällen. Davon sind oft auch die Zähne betroffen. Besonders Schäden an den Frontzähnen schmerzen stark. Wichtig für Eltern: Ausgeschlagene Zahnstücke stets aufbewahren und zum Arzttermin mitbringen.

Babys leiden beim Durchbruch des Milchgebisses unter Zahnschmerzen. Der Kiefer drückt und juckt dann. Lassen sich die Kinder nicht beruhigen und haben außerdem Beschwerden wie Fieber oder Durchfall, heißt es: Ab zum Kinderarzt.

Zahnschmerzen – was zahlt die Kasse?

Hat der Zahnarzt einen Befund erstellt, gibt es i. d. R. verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Die Kassen müssen nach dem Gesetz nur für eine zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung der Zähne zahlen. Das bedeutet, gesetzlich Versicherte erhalten Regelleistungen für eine Grundversorgung.

Die Grundversorgung für verschiedene Befunde sieht so aus:

  • Zahnfüllung: Die Grundversorgung sieht plastisches Füllungsmaterial vor.
  • Zahnkrone: In der Grundversorgung enthalten sind Teil- und Vollkronen aus Metall. Teilverblendungen in Zahnfarbe sind nur für den vorderen sichtbaren Zahnbereich vorgesehen.
  • Zahnbrücke: Lücken werden mit Kronen aus Metall geschlossen. Zahnfarbene Teilverblendungen übernimmt die Kasse nur für sichtbare Vorderzähne.
  • Teilprothese: Die Regelleistung sieht eine Modellguss-Prothese aus Kunststoff vor. Diese wird mit Klammern verankert.
  • Vollprothese: Totalprothesen bestehen aus Kunststoff. Implantatgetragene Prothesen sind keine Regelversorgung, aber Ausnahmen sind möglich.

Finanzielle Absicherung durch Zahnzusatzversicherungen

Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt bei Zahnbehandlungen nur einen pauschalen Zuschuss. Und das auch nur für die Regelversorgung. Doch diese steht oft im Widerspruch zu einer zeitgemäßen und nachhaltigen Zahnversorgung. Oft ist die Regelversorgung auch aus Sicht des Zahnarztes nicht die beste Option. Implantate und ästhetische Keramikverblendungen z. B. sind allerdings keine Leistungen der gesetzlichen Kassen.

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