
Bleaching
Weiße Zähne haben einen hohen Stellenwert. Sie strahlen Gesundheit und Attraktivität aus. Doch durch verschiedene Lebensmittel, durch Alter oder Krankheiten verfärben sich die Zähne. Es gibt unterschiedliche Methoden, diese Verfärbungen zu entfernen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen chemischen und physikalischen Vorgängen. Spezielle Zahnpasten oder Hausmittel basieren auf einem physikalischen Abrieb des Zahnbelags durch kleine Partikel, die wie ein Scheuermittel funktionieren. Bleaching beim Zahnarzt und Whitening-Gels für zu Hause hellen die Zahnoberfläche chemisch auf. Hier erfahren Sie, dass
- viele Hausmittel Ihren Zähnen schaden können.
- eine professionelle Zahnaufhellung Ihre Zähne um bis zu 8 Stufen heller macht.
- bei Whitening-Cremes ein Jo-Jo-Effekt auftreten kann, der Ihre Zähne langfristig sogar stärker verfärbt.
Voraussetzungen für die Zahnaufhellung
Der wichtigste Schritt zur Zahnaufhellung ist die Kontrolle durch den Zahnarzt. Denn nur kariesfreie, gesunde Zähne kommen für den Aufhellungsprozess infrage. Werden chemische Mittel bei kranken Zähnen angewendet, können sie in den Zahn eindringen und Entzündungen hervorrufen.
Schwangere und stillende Frauen sollten wegen der Chemikalien von einem Bleaching absehen. Das Gleiche gilt für Kinder und Jugendliche, da der Zahnschmelz erst mit einem Alter von 16 Jahren ausgereift ist.
Wenn Sie Ihre Mundhygiene mit Hausmitteln, Cremes oder Whitening-Stripes ergänzen möchten: Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt. Er kennt Ihre Zähne sowie die Wirkung der meisten Produkte. Daher kann er Sie individuell beraten und den Fortschritt kontrollieren.

Die professionelle Zahnaufhellung
Die effektivste, wenn auch teuerste Variante: eine professionelle Zahnaufhellung, auch Bleaching genannt. Dabei trägt der Zahnarzt eine Substanz auf Ihre Zähne auf, die Wasserstoffperoxid enthält. Der aktive Sauerstoff dringt in die Zahnoberfläche ein, spaltet die Farbmoleküle und entfernt so die Verfärbung. Der Prozess ist mit dem Blondieren von Haaren vergleichbar.
Ein bis 2 Wochen vor der Bleaching-Behandlung gehen Sie zum Zahnarzt, um Ihre Zähne mit einer professionellen Zahnreinigung optimal vorzubereiten. Wenn Sie die Zahnreinigung bei einem Vertragsarzt durchführen lassen, zahlen sie einige Krankenkassen komplett. Doch die meisten leisten nur einen jährlichen Zuschuss. Weitere Kosten können Sie mit einer Zahnzusatzversicherung für Zahnerhalt absichern.
Wer trägt die Kosten für Bleaching?
Die Kosten des Bleachings sind vom Zahnarzt und der Methode abhängig. Da es eine reine Schönheitsbehandlung ist, müssen Sie die Kosten selbst tragen. Das Ergebnis hält mehrere Jahre, bis sich die Zähne langsam wieder dunkler färben. Das geht schneller, wenn Sie viel Kaffee, Rotwein und andere Gerbstoffe zu sich nehmen. Das Bleaching kann wiederholt werden. Doch das Ergebnis wird immer schlechter, wenn die Zähne altern.
Gefahren und mögliche Nebenwirkungen
Lange Zeit haben Zahnärzte von Bleaching-Behandlungen abgeraten. Denn sie lösen einen chemischen Prozess in den Zähnen aus, der zu Überempfindlichkeiten führen kann. Tatsächlich kann es zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Kälte oder anderen Reizen kommen. Allerdings treten die Symptome meist nur kurzzeitig nach dem Bleaching auf. Dagegen helfen eine Fluoridbehandlung durch den Zahnarzt sowie spezielle Zahncremes.
Wichtig ist, dass Sie Bleaching-Behandlungen professionell durchführen lassen. Wenden Sie auf keinen Fall zu Hause Bleaching-Stoffe an, die Sie im Internet gekauft haben. Denn Wasserstoffperoxid kann bei falscher Anwendung zu schlimmen Schäden führen. Lassen Sie Ihre Zähne deswegen immer von geschultem Fachpersonal bleachen.
Home-Bleaching
Für das Home-Bleaching fertigt Ihr Zahnarzt eine individuelle Kunststoffschiene für Ihre Zähne an. Zu Hause bestreichen Sie dann die Schiene mit einem Bleichgel und tragen sie stundenweise nach Anleitung Ihres Arztes. Dieser kontrolliert stetig den Prozess, der etwa 4 bis 6 Wochen dauert. Die Schienen kosten 250 bis 400 €, das Gel 20 bis 50 €.
Office-Bleaching
Das Office-Bleaching findet in der Zahnarztpraxis statt. Der Zahnarzt trägt in ein bis 3 Sitzungen ein hoch dosiertes Gel direkt auf die Zähne auf. Das Zahnfleisch deckt er ab, um es vor dem Wasserstoffperoxid zu schützen. Nach 20 bis 30 Minuten Einwirkzeit entfernt der Zahnarzt das Gel und kontrolliert das Ergebnis.
Mit dieser Methode kann er auch einzelne Zähne aufhellen. Die Kosten dafür liegen zwischen 70 und 150 €. Der Preis für das gesamte Gebiss beträgt rund 400 bis 750 € für ein bis 2 Sitzungen.
Bei der professionellen Zahnaufhellung können die Zähne um bis zu 3 Farbstufen aufgehellt werden. Bestrahlt der Arzt sie während der Einwirkzeit zusätzlich mit UV-Licht, wird der Zahn um bis zu 8 Stufen heller. Diese Ergänzung nennt sich Power-Bleaching. Die Aufhellung ist zunächst sehr deutlich, klingt aber schnell wieder ab. Nach ca. 6 Wochen entspricht das Ergebnis dem eines normalen Bleachings.
Drogerieprodukte für weißere Zähne
Drogeriemärkte und Onlineshops bieten unzählige Whitening-Produkte an: Zahncremes, Stifte, Stripes, Schienen oder Spülungen. Diese Mittel wirken jedoch nicht so stark wie professionelle Aufhellungen.
Whitening-Cremes und Mundspülungen
In diesen Produkten sind kleine Partikel enthalten, die den Abriebeffekt beim Zähneputzen verstärken. Leichte Verfärbungen lassen sich dadurch besser abtragen. Zwar hellt die regelmäßige Anwendung die Zähne zunächst auf. Doch dann tritt ein sogenannter Jo-Jo-Effekt auf: Der angeriebene Zahnschmelz ist empfänglicher für neue Verfärbungen. Das bedeutet, Ihre Zähne werden nach kurzer Zeit eventuell sogar noch dunkler als vor der Anwendung.
Deshalb sollten Sie Whitening-Zahncremes auf keinen Fall täglich benutzen. Wenden Sie solche Cremes oder Mundwässer besser nur ab und zu als Ergänzung an. Etwa, nachdem Sie stark färbende Stoffe wie Rotwein zu sich genommen haben.
Whitening-Stripes, -Stifte oder -Gels
Diese Produkte basieren auf einem chemischen Prozess der Entfärbung. Ähnlich wie beim Zahnarzt kommen dabei bleichende Inhaltsstoffe zum Einsatz. Allerdings in sehr niedrigen Dosierungen. Das Ergebnis fällt damit sehr schwach aus. Wenn Sie solche Produkte häufig ohne zahnärztliche Kontrolle anwenden, riskieren Sie, Ihren Zahnschmelz zu zerstören.
Übrigens: Sogar, wenn Sie auf Kaffee, Rotwein oder Rauchen verzichten: Zahnverfärbungen können Sie nicht aufhalten. Denn selbst gesunde Lebensmittel wie Brombeeren verfärben die Zähne.

Hausmittel für weiße Zähne
Im Internet und in Magazinen finden Sie Hausmittel für nahezu jedes Problem. So auch für Zahnverfärbungen. Allerdings ist von den meisten „Tipps“ dringend abzuraten. Zwar hellen sie die Zähne im ersten Moment auf. Doch langfristig schaden sie ihnen oft.
Eines der bekanntesten Hausmittel ist das Zähneputzen mit Backpulver oder Natron. Das Backpulver wirkt ähnlich wie die Partikel in Whitening-Zahncremes, teilweise sogar intensiver. Es reibt die Zahnoberfläche ab, und zwar sehr stark. Dadurch geht auch viel Zahnschmelz verloren, weshalb dieses Hausmittel nicht zu empfehlen ist.
Ähnlich ist es beim Putzen mit Zitronensaft. Die Säure löst kurzfristig Verfärbungen ab, greift allerdings auch den Zahnschmelz extrem an. Er wird aufgeweicht und dadurch nicht nur empfänglicher für Verfärbungen, sondern auch für Karies.
Manche schwören auf die positive Wirkung von Ölziehen. Nehmen Sie dazu nach dem Zähneputzen einen Esslöffel Öl in den Mund und lassen Sie ihn 5 bis 15 Minuten im Mundraum kreisen. Tatsächlich haben Studien die positive Wirkung von Ölziehen mit Kokosöl auf die Mundhygiene belegt. Denn Kokosöl hat eine antibakterielle Wirkung. Ergänzend zum Zähneputzen lassen sich damit Mundgeruch und Entzündungen von Zahnfleisch reduzieren. Die zahnaufhellende Wirkung wurde allerdings nicht bestätigt.
Auf den Zustand Ihrer Zähne kommt es an
Zahnärzte betonen immer wieder: Ein zurückhaltendes Bleaching ist das Mittel der Wahl. Denn Bleaching bedeutet für die Zähne eine erhebliche Beanspruchung. Machen Sie sich also ein Bild vom Zustand Ihrer Zähne, bevor Sie einen Bleaching-Termin vereinbaren oder Hausmittel anwenden.
Home-Bleaching kommt ohnehin nur für gesunde Zähne infrage. Bei bereits abgestorbenen und somit dunkleren Zähnen ist nur ein sogenanntes internes Bleaching möglich. Dabei bleicht der Zahnarzt den Zahn von innen mit einem speziellen Verfahren.
Wichtig: Neben dem Bleaching trägt eine professionelle Zahnreinigung (PZR) zur Aufhellung der Zähne bei. Bereits die Politur durch das Fachpersonal bringt eine optische Verbesserung. Insgesamt lassen sich mit PZR überzeugende Ergebnisse erzielen.
Wie lange ist ein Bleaching erkennbar?
Mit Bleaching erreichen Sie eine sichtbare Aufhellung Ihrer Zähne. Wie lange Sie die Aufhellung sehen, hängt von der anschließenden Pflege ab. Normalerweise wirken Zähne durch das Bleichen über Monate hinweg heller. Teilweise sind die Ergebnisse sogar bis zu 2 Jahre sichtbar.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Ernährung. Gerade Kaffee, Tabak und Tee sorgen für deutliche Verfärbungen der Zahnoberflächen. Genießen Sie sie deshalb nur in Maßen, wenn Sie sich lange über Ihre gebleichten Zähne freuen wollen.
Trends und Fazit
Immer wieder tauchen Produkte auf, die wahre Wunder in puncto Aufhellung versprechen. Der neueste Trend ist das Putzen mit schwarzer Aktivkohle. Diese wird als Pulver oder als schwarze Zahncreme verkauft. Aktivkohle ist reaktiv und kann aufgrund ihrer sehr porösen Oberfläche Teilchen wie Schmutz hervorragend binden.
Vom Putzen mit dem Pulver ist jedoch dringend abzuraten. Der Grund: Die Partikel reiben den Zahnschmelz ab, genau wie das Hausmittel Backpulver. Der Effekt von schwarzer Zahnpasta ließ sich nicht nachweisen. Im Juni 2016 wies Ökotest darauf hin, dass die Aktivkohle bereits in der Tube mit den Inhaltsstoffen reagiert und somit keinen Schmutz mehr von den Zähnen aufnimmt.
Langfristig ist das beste Mittel für strahlende Zähne eine gesunde Mundhygiene. Dazu reicht es, die Zahnoberflächen und die Zahnzwischenräume gründlich zu putzen. Mit regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen hellen Sie Ihre Zähne am wirkungsvollsten auf.