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Prophylaxe: Dauer, Ablauf & Kosten

Richtig vorbeugen

Zur Mundhygiene zu Hause gehört mehr als Zähneputzen. Ebenso wichtig ist die Prophylaxe beim Zahnarzt.

Eine Dame benutzt Zahnseide. Sie hat gut gepflegte Zähne.

Die zahnmedizinische Prophylaxe umfasst alle vorbeugenden Maßnahmen, die verhindern, dass Krankheiten der Zähne entstehen oder sich verschlimmern. Sie besteht zum einen aus der Individualprophylaxe, also Maßnahmen Ihrer Mundhygiene zu Hause. Zum anderen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt sinnvoll.

Die Prophylaxe gehört in deutschen Zahnarztpraxen längst zu den täglichen Routineaufgaben. Hauptbestandteil ist die professionelle Zahnreinigung (PZR). Durch den Einsatz modernster Instrumente und Hilfsmittel wird die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch sichergestellt. Sowohl das Karies- als auch das Parodontoserisiko werden durch professionelle Zahnreinigung deutlich minimiert. Die Prophylaxe beim Zahnarzt ergänzt die tägliche Zahnpflege zu Hause effektiv.

Wie sieht richtige Zahnprophylaxe zu Hause aus?

Die Grundlage für gesunde Zähne und Zahnfleisch ist die tägliche Pflege zu Hause. Diese ist für alle Altersklassen wichtig. Sie beginnt bereits im Säuglingsalter mit dem ersten Zahn.

Mit der Prophylaxe zu Hause fördern Sie Ihre Zahngesundheit und sorgen dafür, dass die Ergebnisse der professionellen Zahnreinigung lange erhalten bleiben. Die Prophylaxemaßnahmen, die Sie zu Hause umsetzen, bauen auf 2 Säulen auf:

  1. Gründliche und umfassende Mundhygiene
  2. Zahngesunde Ernährung

Durch eine alltägliche, ausgewogene Mundhygiene beugen Sie der Entstehung schwerer Zahnerkrankungen vor. Denn Ihre tägliche Mundhygiene trägt zur Beseitigung von Plaque bei. Einen Großteil der Plaque entfernen Sie beim gründlichen Putzen der Zähne. Plaque ist die Hauptursache für zahlreiche Zahnerkrankungen wie Karies und Zahnfleischentzündungen (Gingivitis). Weiterhin erhöht sie das Risiko einer Parodontitis.

Was gehört zur täglichen Mundhygiene?

Basis der täglichen Mundhygiene ist das Zähneputzen. Die idealen Zeitpunkte sind morgens und abends. Schon Kinder sollten sich mindestens 2 Mal täglich die Zähne putzen. Vor allem kleine Kinder brauchen dabei noch Hilfe. Am gründlichsten gelingt die tägliche Zahnreinigung mit einer elektrischen Zahnbürste, die es auch schon für Kinder gibt. Dank kleinerer Bürstenköpfe reizen die Kinderzahnbürsten das empfindliche Zahnfleisch der Kinder nicht unnötig.

Die Mundhygiene geht über die Reinigung der Zahnoberflächen hinaus und schließt die Zahnzwischenräume ein. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Zahnzwischenräume vor dem Zähneputzen reinigen.

Zu einer guten Mundhygiene gehört außerdem eine regelmäßige Zungenreinigung. Der Grund: Die Zunge bietet viel Platz für Bakterien, die sich dort bevorzugt ansammeln. Von dort greifen sie Zähne und Zahnfleisch an.

Das richtige Werkzeug für die Mundhygiene

Für die optimale Mundhygiene ist zunächst die Auswahl der richtigen Zahnpasta wichtig. Kinder und Erwachsene nutzen am besten eine fluoridhaltige Zahnpasta. Sie bietet einen sehr guten Kariesschutz. Zusätzlich empfiehlt sich einmal wöchentlich die Nutzung eines Fluoridgels, das ebenfalls einer Karies vorbeugt.

Greifen Sie bei der Reinigung der Zahnzwischenräume auf Hilfsmittel zurück, die zu Ihrem Gebiss passen. Dafür bieten sich Zahnseide und Interdentalbürsten an, die es in zahlreichen Varianten gibt. Zahnseide eignet sich besonders gut bei eng stehenden Zähnen. Interdentalbürsten sind ideal für größere Zahnzwischenräume.

Um Ihre Zunge zu reinigen, können Sie einen Zungenschaber verwenden. Damit entfernen Sie den Zungenbelag.

Bleiben noch die Bakterien, die im Mundraum und am Zahnfleisch anhaften. Um diese gründlich zu entfernen, nutzen Sie eine Mundspüllösung. Ideal ist eine antibakteriell wirksame Lösung. Sie verteilt sich während der Anwendung im gesamten Mundraum und reinigt diesen gründlich.

Wie putzen Sie Ihre Zähne am besten?

Mindestens 2 Mal täglich gründlich die Zähne zu reinigen ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Mundhygiene. Für eine effektive Zahnreinigung brauchen Sie die richtige Putztechnik. Es gibt 4 verschiedene Putztechniken, auch speziell für Kinder entwickelte:

  • KAI-Methode: Die KAI-Methode ist die am häufigsten angewendete Zahnputztechnik. Ursprünglich für Kinder entwickelt, ist diese Methode tatsächlich kinderleicht zu erlernen: Reinigen Sie zuerst die Kauflächen, danach die Außenseiten und zum Schluss die Innenseiten Ihrer Zähne. Bewegen Sie die Zahnbürste dabei kreisförmig, auf den Innenseiten von oben nach unten.
  • Fones-Technik: Die Fones-Methode wird am häufigsten bei Kindern angewendet. Auch bekannt als Rotationstechnik, ist sie leicht und schnell erlernbar. Die Fones-Methode kommt für Kinder infrage, die mit der KAI-Methode Schwierigkeiten haben. Die Außen- und Innenseiten der Zähne werden dabei mit kreisenden Bewegungen gereinigt. Auf den Kauflächen wird die Zahnbürste vor- und zurückbewegt.
  • Bass-Technik: Erwachsene wenden bei der Zahnreinigung meistens die Bass-Technik an. Vor allem beim Zähneputzen mit Handzahnbürsten ist die auch Rütteltechnik genannte Methode sehr verbreitet. Durch verschiedene Bürstenbewegungen wie Kreisen und Abstreichen entfernen Sie dabei zunächst den Belag von den Außenseiten und wechseln dann zu den Kauflächen. Zum Schluss sind die Innenseiten an der Reihe.
  • Stillmann-Technik: Deutlich sanfter ist die Stillmann-Technik. Zahnärzte sprechen auch von der Auswischtechnik. Empfehlenswert ist sie für Menschen, bei denen das Zahnfleisch zurückgeht oder die mit empfindlichen Zahnhälsen zu kämpfen haben. 

Wichtig

Wenden Sie alle Zahnputztechniken sanft an, um das Zahnfleisch nicht zu sehr zu strapazieren. Planen Sie für die Reinigung Ihrer Zähne am Morgen und am Abend durchschnittlich 3 Minuten ein. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie wirklich jeden Zahn säubern. Putzen Sie Ihre Zähne am Morgen erst nach dem Frühstück, sodass die Zahnpasta ihre Wirkung optimal entfalten kann. Abends sollten Sie Ihre Zähne unmittelbar vor dem Zubettgehen reinigen.

Welche Rolle spielt die Ernährung?

Die optimale Prophylaxe wird durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützt. Um die Zähne nachhaltig zu stärken, ist die ausreichende Zufuhr von Kalzium wichtig. Die entscheidenden Lieferanten sind Milchprodukte wie Käse. Des Weiteren gehören Vollkornprodukte zu einer zahngesunden Ernährung.

Auch der regelmäßige Verzehr von Rohkost wirkt sich positiv auf Ihre Zahngesundheit aus: Durch das Kauen wird die Speichelproduktion angeregt. Der Speichel spült wiederum Essensreste aus den Zähnen. Gleichzeitig neutralisiert er vorhandene Säuren. Säuren sind für den Zahnschmelz eine enorme Gefahr, da sie diesen angreifen.

Zucker ist Gift für den Zahnschmelz. Achten Sie daher auch bei Zwischenmahlzeiten auf gesunde Snacks. Anstelle von Schokolade bieten sich z. B. Nüsse an. Sie stärken Zähne und Gebiss. Obendrein versorgen sie den Körper mit genügend Vitaminen und Mineralstoffen.

Verzichten Sie weitgehend auf Limonade und Säfte. Denn diese enthalten nicht nur Zucker. Die Kohlensäure fördert den Zahnschmelzabbau zusätzlich.

Nicht immer bietet sich nach dem Mittagessen die Gelegenheit, Zähne und Zahnzwischenräume zu reinigen. Verwenden Sie als Alternative einen Zahnpflegekaugummi. Die Kaugummis steigern den Speichelfluss. Achten Sie aber darauf, dass diese zuckerfrei sind.

Was wird bei der Prophylaxe beim Zahnarzt gemacht?

Die professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, kurz PZR, setzt sich aus verschiedenen Reinigungsschritten zusammen. Sie schließt die Zähne sowie die Zahnzwischenräume ein. Die genaue Dauer der PZR richtet sich nach den Bedürfnissen des Patienten. Um alle Beläge und Verfärbungen von den Zähnen zu entfernen, brauchen zahnmedizinische Fachangestellte etwa 30 bis 60 Minuten.

Besondere Aufmerksamkeit genießen bei der PZR die im Alltag schwer zu reinigenden Bereiche, etwa die Zahnzwischenräume. Weiterhin reinigen die Experten den Bereich hinter den Backenzähnen gründlich. Diesen erreichen Sie selbst mit der Zahnbürste kaum, sodass sich dort mit der Zeit gefährliche Ablagerungen bilden können.

Entfernen von Zahnbelägen

Die gründliche Entfernung des Zahnbelags steht ebenfalls im Zentrum einer gut durchgeführten Prophylaxe. Zahnbelag fördert die Bildung einer Zahnfleischentzündung, die auch Gingivitis genannt wird. Während Sie einer normalen Entzündung eigenständig durch gründliche Mundhygiene vorbeugen können, ist die Situation nach der Zahnsteinbildung eine andere:

Bleiben Beläge lange Zeit auf den Zähnen, siedeln sich säurebildende Bakterien an. Sie lagern in dem Belag Mineralstoffe ein und es bildet sich der typische Zahnstein. Bleibt er lange auf den Zähnen, fördert er Parodontitis. Eine Parodontitis zieht zwangsläufig eine zahnärztliche Behandlung nach sich. Bleibt sie nämlich unbehandelt, steigt das Risiko für den gesamten Zahnhalteapparat.

Wer führt die Prophylaxe durch?

Die professionelle Zahnreinigung ist festes Angebot einer jeden Zahnarztpraxis. Ihre Ansprechpartner dort sind die Dentalhygieniker, speziell ausgebildetes Fachpersonal.

Sie trinken gern Kaffee und Tee trinken oder rauchen? Dann reicht die tägliche Zahnreinigung zu Hause nicht aus, um alle Beläge zu entfernen. In diesem Fall empfiehlt sich 2 Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung durch einen Dentalhygieniker.

Welche Instrumente nutzen Dentalhygieniker?

Für die optimale Sauberkeit Ihrer Zähne sind die Dentalhygieniker auf Spezialinstrumente angewiesen. Neben Ultraschallgeräten, mit denen sich besonders harte Beläge entfernen lassen, gehören dazu Kratzinstrumente. Damit lösen die Dentalhygieniker weiche Zahnbeläge.

Außerdem finden für die Reinigung der Zahnzwischenräume Zahnseide und Polierstreifen Anwendung. Für die Politur gibt es Bürste und Polierpaste.

Woraus setzt sich die Prophylaxe zusammen?

Die Prophylaxe besteht aus mehreren Reinigungsschritten:

  1. Zunächst entfernen die zahnmedizinischen Fachangestellten alle Zahnbeläge, die sich auf freiliegenden Zahnwurzeln sowie dem Zahnschmelz bilden.
  2. Anschließend reinigen sie die Zahnzwischenräume gründlich. Besondere Aufmerksamkeit genießen die Ablagerungen auf der Oberfläche.
  3. Nun beseitigen die Experten vorhandene Plaque. Dabei handelt es sich um mikrobielle Beläge, die oft Auslöser von Entzündungen und Erkrankungen sind.
  4. Die folgende Politur der Zahnoberflächen erschwert es Belägen, sich auf den Zähnen abzusetzen. Dadurch sinkt das Risiko von Zahnfleischentzündungen deutlich.
  5. Um einen sorgfältigen Kariesschutz zu gewährleisten, tragen die Experten Fluorid auf die Zähne auf.
  6. Die Prophylaxe endet mit einer umfassenden Beratung, die Ihnen helfen kann, Ihre Mundhygiene zu Hause zu verbessern.

Vorbereitung: Einfärben der Zahnbeläge

Ziel der PZR ist es, alle Zahnbeläge gründlich zu entfernen. Da jedoch nicht alle sichtbar sind, werden die Zähne zu Beginn eingefärbt. Dafür verwendet der Dentalhygieniker ein spezielles Färbemittel.

Das Einfärben der Zähne hat 2 Gründe:

  • Es erleichtert dem Dentalhygieniker die Arbeit und sorgt für mehr Gründlichkeit.
  • Durch das Einfärben ist eine Beurteilung Ihrer individuellen Mundhygiene möglich. Der Dentalhygieniker kann Ihnen damit zielgerichtete Tipps geben.

Entfernung des Zahnsteins

Wenn alle Beläge sichtbar sind, entfernt der Dentalhygieniker den Zahnstein von Zähnen, Füllungen und Kronenrändern. Weiterhin reinigt er die Zahnwurzeloberflächen. Dentalhygieniker beseitigen sowohl harte als auch weiche Beläge. Weiche Zahnbeläge entstehen durch verschiedene Getränke und Nikotin.

Harter Zahnbelag, auch Zahnstein genannt, entsteht, wenn Plaque zu lange auf den Zähnen bleibt. Er haftet deutlich stärker auf den Zahnoberflächen und kann mit der Zahnbürste nicht vollständig entfernt werden. Das Problem: Zahnstein ist ein idealer Nährboden für Bakterien, die wiederum Auslöser von Zahnfleischentzündungen sind. Deshalb greifen Dentalhygieniker bei der Prophylaxe auf spezielle Instrumente zurück, um selbst kleinsten Zahnstein restlos zu entfernen.

Was ist die Airflow-Reinigung?

In den meisten Fällen kommt bei der Prophylaxe die Airflow-Reinigung zum Einsatz. Diese Art der Zahnreinigung konzentriert sich auf schwer zugängliche Bereiche im Mund. Neben den Zahnfleischtaschen sind das vor allem der Zahnfleischsaum und die Bereiche hinter den Backenzähnen.

Bei der Airflow-Reinigung entfernt der Dentalhygieniker die weichen Verfärbungen auf den Zähnen mit professionellen Pulverstrahlgeräten. Diese tragen unter Hochdruck eine spezielle Mischung aus Luft, Wasser und wirkungsvollen Salzen auf die Zähne auf. Dadurch werden die Beläge sanft gelöst, ohne die Zähne oder das Zahnfleisch zu beschädigen. Wenn alle Beläge entfernt sind, wird der Mundraum zum Schluss mit klaren Wasser gespült.

Wann kommt die Airflow-Reinigung zum Einsatz?

Für gesunde Zähne ist die Airflow-Methode eine sehr gute Wahl. Bei freiliegenden Zahnhälsen dagegen bietet sie sich nicht an. In solchen Fällen verwenden Dentalhygieniker zum Säubern und Trocknen der Zähne eine Mischung aus Luft und Wasser.

Warum werden die Zahnoberflächen poliert?

Fester Bestandteil der Prophylaxe ist die Politur der Zahnoberfläche. Der Gedanke dahinter ist simpel: Auf einer glatten Oberfläche haften die Beläge nicht so schnell wie auf einer rauen. Die Politur trägt somit dazu bei, dass sich Beläge nicht wieder so schnell ansiedeln.

Damit die Politur auf den Zähnen haften bleibt, müssen diese trocken sein. Daher trocknet vor der Behandlung ein leichtes Gebläse die Zahnoberflächen vollständig. Der Dentalhygieniker poliert anschließend jeden Zahn einzeln, sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite. Gleiches gilt für die Kauflächen.

Besondere Aufmerksamkeit erfahren die Übergänge von Füllungen. Sind diese nicht optimal, lagern sich schnell Beläge ab. Mit speziellen Instrumenten glättet der Dentalhygieniker diese Übergänge. Dadurch finden die Beläge kaum mehr eine Angriffsfläche. Gehen Sie regelmäßig zur Prophylaxe, bleiben diese Bereiche frei von verschiedenen Belägen.

Auftragen des Fluorids

Der letzte Schritt bei der Prophylaxe ist die Fluoridierung. Das Fluorid versorgt den Zahnschmelz mit Mineralien. Dadurch nimmt die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes zu. Gleichzeitig sinkt das Risiko einer Karieserkrankung.

Damit das Fluorid optimal einwirken kann, sollten Sie für rund eine Stunde nach der professionellen Zahnreinigung auf Essen und Trinken verzichten. Nutzen Sie die Zeit nach der Behandlung stattdessen, um sich Tipps für die individuelle Mundhygiene zu holen.

Wie oft ist eine professionelle Zahnreinigung erforderlich?

Die PZR findet einmal, besser noch 2 Mal jährlich statt. Zahnärzte kombinieren sie gern mit der jährlichen Routineuntersuchung. Wenn Sie an Parodontose oder Karies leiden, empfiehlt sich ein kürzerer Abstand zwischen den Reinigungen. Ihr Zahnarzt rät Ihnen dann wahrscheinlich in jedem Quartal zu einer Prophylaxe. Bei Zahnfleischerkrankungen bedarf es ebenfalls einer individuellen Absprache mit dem Arzt. Kurze Abstände zwischen 3 und 6 Monaten tragen zur Erhaltung des Zahnapparats bei.

Wichtig

Gerade im Anschluss an eine Parodontitis-Behandlung kommt es auf Ihre Mundhygiene an. Sie ist ausschlaggebend für einen Langzeiterfolg der Behandlung. Die Prophylaxe sollte daher häufiger erfolgen, denn sie beugt der Entstehung von Zahnstein vor. Ohne die konsequente Entfernung von Plaque besteht die Gefahr, dass sich säurebildende Keime rasch vermehren. Dann droht eine erneute Entzündung, die das Zahnfleisch nachhaltig schädigen kann.

Wann ist eine professionelle Zahnreinigung zwingend notwendig?

Grundsätzlich sollte die Zahnreinigung einmal jährlich erfolgen. Es gibt aber auch Gründe, die eine häufigere Prophylaxe erforderlich machen:

  • Unterstützung der Behandlung bei einer Zahnfleischentzündung
  • Verfärbungen der Zähne
  • Mundgeruch
  • Vorbeugung einer Parodontitis
  • Nachsorge nach einer Parodontitis-Behandlung
  • Nachsorge nach anderen Erkrankungen

Wie viel kostet eine Prophylaxe?

Ihr Zahnarzt stellt Ihnen die Kosten der Prophylaxe in Rechnung. Diese Kosten schwanken erheblich. Durchschnittlich bewegen sie sich zwischen 60 und 120 €.

Es gibt gesetzliche Krankenkassen, die einen Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung zahlen. Dessen Höhe ist abhängig von Versicherer und Tarif. Zahnzusatzversicherungen übernehmen i. d. R. die Kosten einer Prophylaxe.

Wie sieht Prophylaxe bei Kindern aus?

Auch Kinder können beim Zahnarzt eine professionelle Prophylaxe erhalten, um der Entstehung von Zahnerkrankungen vorzubeugen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem 6. bis 12. Lebensjahr. Denn in diesem Alter erlebt das Gebiss eines Kindes einen grundlegenden Wandel. Die Milchzähne lösen sich langsam und die bleibenden Zähne brechen durch. Die neuen Zähne reagieren sensibel. Zudem haben sie ein hohes Kariesrisiko – vor allem direkt nach dem Durchbruch. Eine gründliche Reinigung ist deswegen in dieser Zeit besonders wichtig.

Um das Kariesrisiko zu senken, gibt es für Kinder eine besonders umfangreiche Individualprophylaxe. Sie steht allen Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren offen. Dabei untersucht der Zahnarzt das Kindergebiss regelmäßig und reagiert bei kleinsten Kariesanzeichen sofort. Außerdem klärt er mit seinem Team den Nachwuchs zum Thema Mundhygiene auf und unterstützt damit die Eltern.

Individualprophylaxe lehrt Kinder die richtige Zahnhygiene

Die Individualprophylaxe führen bei Kindern speziell geschulte Mitarbeiter durch. Dabei beziehen sie auch Zähne und Zahnfleisch ein. Sie überprüfen, wie gründlich die Jungen und Mädchen wirklich ihre Zähne putzen. Außerdem geben sie praktische Tipps zur Zahnpflege.

Im Regelfall dokumentieren die Fachkräfte die Zähne, die Pflegelücken haben. Die Dokumentation dient den Zahnärzten auch als Vergleich. Mit dem Vergleich lässt sich bei einer späteren Untersuchung schnell feststellen, ob das Zähneputzen inzwischen gründlicher ausfällt.

Um die Kinder zu einer besseren Mundhygiene zu animieren, beruht die Individualprophylaxe bei Jungen und Mädchen auf sehr viel Aufklärung. Das zahnmedizinische Fachpersonal erläutert dabei, welche Krankheiten die Kinder durch fehlerhafte Mundhygiene riskieren.

Ein weiterer wichtiger Teil des Aufklärungsgesprächs ist die zahngesunde Ernährung: Die Kinder erfahren, welche Lebensmittel als zahngesund gelten und welche sie besser meiden sollten.

Versiegelung der Zähne

Bei der Individualprophylaxe spricht der Zahnarzt mit Ihrem Kind und Ihnen über eine Versiegelung der Seitenzähne. Die Seitenzähne bekommen in diesem Fall eine dünne Kunststoffschicht. Diese Kunststoffschicht verhindert, dass sich Bakterien auf der Kaufläche absetzen. Auch die Ablagerung von Speiseresten ist nicht mehr möglich. Dadurch sinkt das Kariesrisiko erheblich. Um die Zähne noch besser zu schützen, tragen die Experten ein Fluoridkonzentrat auf, das den Zahnschmelz aushärtet.

Die gesetzlichen Krankenkassen kommen für die Individualprophylaxe bei Kindern auf. Für alle Kinder im Alter von bis zu 5 Jahren gibt es zudem einen zahnärztlichen Kinderpass. Dort finden sich alle wichtigen Informationen zu den Vorsorgeuntersuchungen bis zur Einschulung. Außerdem erhalten Eltern wichtige Tipps für die Mundhygiene bei Kleinkindern.

Wie oft findet die Individualprophylaxe bei Kindern statt?

Kinder brauchen in den ersten Lebensjahren Hilfe bei der Mundhygiene. Doch auch nach der Einschulung fällt vielen das richtige Zähneputzen schwer. Vor allem den Kindern, die Schwächen bei der Motorik zeigen. Deswegen steht den Kindern die Individualprophylaxe 2 Mal jährlich zu. Viele Praxen verbinden die Prophylaxe mit der Routineuntersuchung. Auf Wunsch ergänzen Zahnärzte die Individualprophylaxe für Kinder mit einer professionellen Zahnreinigung. Dies empfiehlt sich bei Kindern aller Altersklassen.

Was sind Fissurenversiegelungen?

Fissuren sind die Furchen und Grübchen der Backenzähne. Aufgrund ihrer Form und Tiefe besteht in den Fissuren ein enormes Kariesrisiko. Deshalb bieten Zahnärzte für Kinder eine Fissurenversiegelung an. Dabei trägt der Zahnarzt auf die Kauflächen der Backenzähne dünnflüssigen Kunststoff auf. Dieser verschließt die Fissuren und glättet so die Kauflächen. Die tiefen Einkerbungen verschwinden.

Für Kinder bietet die Fissurenversiegelung einen erheblichen Vorteil: Das Zähneputzen fällt leichter und das Kariesrisiko sinkt.

Fazit

Mit regelmäßiger Prophylaxe können Sie Ihre Zahngesundheit lange erhalten. Das Wichtigste dabei ist, möglichst früh damit anzufangen. Achten Sie daher schon bei Kleinkindern auf zahngesunde Ernährung. Unverzichtbar sind auch korrektes Zähneputzen sowie eine gründliche Mundhygiene zu Hause. Das alles gilt sowohl für Ihr Kind als auch für Sie selbst.

Die Individualprophylaxe beim Zahnarzt rundet Ihre häusliche Prophylaxe perfekt ab. Mit regelmäßigen Kontrollen und professioneller Zahnreinigung stellen Sie sicher, dass es Ihren Zähnen möglichst lange gut geht.

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