Zum Inhalt springen

Der Organspendeausweis

Rettet Leben

Die Unsicherheit beim Thema Organspende ist oft groß. Das müssen Sie über den Organspendeausweis wissen.

Eine bundesweite Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ergeben: Derzeit besitzen etwa 36 % der Deutschen einen Organspendeausweis. Die Zahl deutet auf eine wachsende positive Einstellung zum Thema Organspende hin. Mit der Kampagne „Organspende – Die Entscheidung zählt“ will die BZgA die Bevölkerung noch stärker für das Thema sensibilisieren.

Auch Ihre Organspende hilft. Aktuell hoffen und warten über 10.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Zu den möglichen Spenderorganen zählen Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm. Auch Gewebe kann gespendet werden. Beispielsweise Haut, Augenhornhaut, Herzklappen, Knochen und Sehnen.

Auch wenn Sie eine Organ- und Gewebeentnahme ablehnen: Halten Sie Ihre Entscheidung schriftlich fest. Denn wenn Sie keinen Organspendeausweis besitzen, müssen im Ernstfall Ihre Angehörigen entscheiden. Diese zusätzliche Last nehmen Sie Ihnen mit einem Organspendeausweis. Er ist ein verbindliches Dokument. Den Ausweis zu bestellen oder herunterzuladen und auszufüllen ist ganz einfach.

Das Wichtigste zum Organspendeausweis in Kürze

  • Der Organspendeausweis ist kostenlos.
  • Er muss nicht bei einem Amt beantragt werden.
  • Sie müssen sich nicht ärztlich untersuchen lassen.
  • Ihre Angaben werden nicht registriert.
  • Sie können Ihre Meinung jederzeit ändern. Dann vernichten Sie einfach den Ausweis und füllen einen neuen aus.
  • Führen Sie den Organspendeausweis am besten ausgedruckt in Ihrem Geldbeutel mit sich.

Sie können den Organspendeausweis auch einfach hier als PDF herunterladen, ausdrucken und ausfüllen. Oder Sie füllen den Ausweis direkt am Bildschirm aus und drucken Ihn bereits fertig aus. Dann müssen Sie ihn nur noch unterschreiben.

Organspendeausweis: ab und bis zu welchem Alter?

Eine obere Altersgrenze zum Spenden gibt es ausschließlich für Gewebe: Sehnen und Bänder können nur bis zum 65. Lebensjahr gespendet werden, Haut bis zum 75. Lebensjahr. Für eine potenzielle Organspende zählen das biologische Alter und der Zustand der Transplantate. Ob die Organe geeignet sind, wird im Fall einer tatsächlichen Spende medizinisch geprüft.

Es gibt auch kein Mindestalter für Organspenden. Bereits 14-Jährige können einer Organ- und Gewebeentnahme widersprechen. Jedoch entscheiden die Eltern bis zum 16. Lebensjahr, ob ihr Kind spenden darf. Die im Ausweis festgehaltene Spendenbereitschaft zählt erst ab 16 Jahren.

Wie bekomme ich einen Organspendeausweis?

Einen Organspendeausweis bekommen Sie in vielen Apotheken und Arztpraxen sowie bei Ihrer Krankenkasse. Oder Sie laden ihn z. B. auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herunter. Alternativ können Sie den Organspendeausweis auch direkt hier herunterladen. Entweder, Sie füllen ihn gleich online aus und drucken ihn dann oder Sie drucken den Organspendeausweis erst aus und tragen Ihre Angaben dann per Hand ein.

Des Weiteren können Sie einen Organspendeausweis bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung per Post bestellen. Sie bietet den Organspendeausweis in 27 weiteren Sprachen an. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Entscheidung immer korrekt verstanden wird. Auch, wenn Sie bei einer Auslandsreise sterben.

Organspende ohne Ausweis

Übrigens: Sie brauchen nicht zwingend einen Organspendeausweis. Eine formlose Erklärung oder ein Hinweis in der Patientenverfügung reicht aus, um Ihre Entscheidung zum Thema Organentnahme mitzuteilen. Doch der blau-orange Ausweis der BZgA ist am verbreitetsten. Richtig ausgefüllt enthält er in Scheckkartengröße alle notwendigen Informationen. Und passt in jeden Geldbeutel.

Tipp

Sichern Sie sich doppelt ab: Füllen Sie den Organspendeausweis aus. Und informieren Sie zusätzlich Ihre Familie über Ihre Entscheidung. Auch, wenn Ihnen das Thema unangenehm ist. Denn so nehmen Sie Ihren Angehörigen die schwere Entscheidung ab, was einmal mit Ihren Organen geschehen soll.

Organspendeausweis ausfüllen – das sollten Sie beachten

Auf der Vorderseite tragen Sie in die jeweiligen Felder Ihren Vor- und Nachnamen, Ihr Geburtsdatum und Ihre Adresse ein. Hier finden Sie auch die gebührenfreie Rufnummer 0800 / 9040400, unter der Sie Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Organspende erhalten. 

Auf der Rückseite setzen Sie Ihr Kreuz. Entscheiden Sie, ob Sie generell Organ- und Gewebespender werden wollen. Wenn ja, haben Sie 3 Möglichkeiten:

  1. Sie stimmen der Organ- und Gewebespende grundsätzlich zu.
  2. Sie stimmen zu, schließen aber bestimmte Organe bzw. Gewebe aus.
  3. Sie stimmen nur für bestimmte Organe bzw. Gewebe zu.

Wenn Sie eine Organ- und Gewebeentnahme ablehnen, kreuzen Sie "Nein" an. Sie können auch eine Person bestimmen, die im Ernstfall darüber entscheiden soll. In diesem Fall sollten Sie Ihren Wunsch unbedingt mit der betreffenden Person besprechen.

Es ist nicht wichtig, wie Sie sich entscheiden. Sondern, dass Sie sich entscheiden. Sie dürfen nur ein Kreuz setzen. Im Feld „Anmerkungen/Besondere Hinweise“ können Sie z. B. Vorerkrankungen angeben oder ob jemand benachrichtigt werden soll. Sie müssen das Feld aber nicht ausfüllen.

Nicht vergessen

Wenn Sie Ihren Organspendeausweis ausfüllen, unterschreiben Sie ihn und geben Sie das Datum an. Erst Ihre Unterschrift macht Ihre Entscheidung verbindlich.

Was spricht gegen einen Organspendeausweis?

Mythen, bei denen sich Rettungssanitäter bei der Wiederbelebung nicht so sehr bemühen, wenn eine Person Organspender ist, sind aus der Luft gegriffen. Kein medizinisches Fachpersonal wird Sie schlechter behandeln, weil Sie bereit sind, Ihre Organe nach dem Tod zu spenden.

Ein Nachteil der Organspende ist, dass Organe nur entnommen werden können, wenn das Herz-Kreislauf-System nach Feststellung des Hirntods künstlich aufrechterhalten wird. Denn die Organe müssen weiterhin mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, bis sie entnommen werden. Dies ist nur auf der Intensivstation möglich. Dieser Prozess kann den Angehörigen das Abschiednehmen vom Sterbenden erschweren. Durch die künstliche Beatmung und das Aufrechterhalten des Herz-Kreislauf-Systems wirkt der Patient weiterhin lebendig, auch wenn der Hirntod bereits eingetreten ist. So kann bei den Angehörigen z. B. fälschlicherweise die Hoffnung auf Besserung entstehen und der Abschied kann dadurch schwerer werden.

Einige Menschen möchten auch aus spirituellen, kulturellen oder religiösen Gründen keine Organe spenden.

Gegen einen Organspendeausweis spricht grundsätzlich nichts, unabhängig davon, ob Sie sich für oder gegen die Spende von Organen entscheiden. Mit dem Ausweis können Sie sicher sein, dass in Ihrem Sinne gehandelt wird.

Letztendlich müssen Sie selbst entscheiden, ob Sie Ihre Organe spenden möchten oder nicht.

Fazit:

Einen Organspendeausweis zu bestellen oder herunterzuladen und auszufüllen – das ist unkompliziert und dauert nur wenige Minuten. Mit Ihrer Entscheidung können Sie Leben retten oder der Forschung helfen. Außerdem ersparen Sie Ihren Angehörigen im Ernstfall die Belastung, diese Entscheidung treffen zu müssen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich entscheiden – nicht wie. Damit der Organspendeausweis im Notfall griffbereit ist, sollten Sie ihn immer im Geldbeutel mit sich tragen.

FAQ: Die häufigsten Fragen zum Organspendeausweis

Alleine in Deutschland warten in diesem Moment über 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Da in Deutschland nur etwa 36 % der Bevölkerung einen Organspendeausweis besitzen und zur Spende bereit sind, gibt es zu wenig verfügbare Organe. Für viele Menschen hängt ihr Überleben davon ab, ob sie in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren eine Organspende erhalten oder nicht. Wenn Sie sich für die Organspende entscheiden und dies im Organspendeausweis erklären, können Sie damit womöglich Menschenleben retten.

Ein Organspendeausweis ist kostenlos. Sie leisten damit einen wichtigen Dienst für schwerkranke Menschen. Daher können Sie sich den Organspendeausweis z. B. einfach auf dieser Webseite herunterladen und ausdrucken. Sie bekommen den Organspendeausweis auch in der Apotheke oder in vielen Arztpraxen. Sie können ebenfalls formlos auf einem Zettel notieren, dass Sie bereit sind, Ihre Organe zu spenden. Vergessen Sie dabei nicht Ihre Unterschrift. Dies ist genauso bindend wie der Organspendeausweis selbst.

Der Organspendeausweis ist so lange gültig, bis Sie ihn verlieren oder vernichten; er hat kein Ablaufdatum. Wenn Sie sich z. B. entscheiden, dass Sie doch keine Organe mehr spenden möchten, erlischt die Gültigkeit, sobald sie den Ausweis vernichten. Füllen Sie dann am besten einen neuen Organspendeausweis aus, auf dem Sie der Spende widersprechen.

Gut zu wissen: Ihr Organspendeausweis und Ihre Entscheidung werden in keinem Register erfasst. Es gilt also immer die Entscheidung, die Sie in Ihrem aktuellen Organspendeausweis angegeben haben, den Sie im Idealfall bei sich tragen. Treffen Sie selbst keine Entscheidung und geben keine bestimmte Person an, die hierüber bestimmen soll, entscheiden Ihre Angehörigen über eine Organspende.

Im Prinzip können Sie alle Organe spenden: vom Herzen bis zur Netzhaut. Zu den klassischen Spenderorganen zählen Lunge, Leber, Herz, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm. Sie können aber auch Gewebe, Haut, Knochen, Sehnen oder eine Herzklappe spenden. Wenn Sie einzelne Organe oder Körperteile von der Spende ausschließen möchten, können Sie das ganz einfach auf Ihrem Organspendeausweis vermerken.

Ja, eine Organentnahme darf erst dann erfolgen, wenn bei einem Patienten der vollständige und irreversible Hirntod eingetreten ist: d. h., wenn er wirklich und unwiderruflich tot ist. Dies muss von 2 voneinander unabhängigen Ärzten im Abstand von mindestens 12 Stunden festgestellt werden. Laut den Richtlinien der Bundesärztekammer (BÄK) kann in gewissen Fällen eine spezielle, sogenannte apparative Untersuchung die Wartezeit verkürzen.

Der gemeinnützige Verein Junge Helden e.V. hat eine moderne Version des Organspendeausweises entwickelt. Auf der Instagram-Seite der Organisation können Sie den Organspendeausweis als „lebensrettenden Hintergrund“ festlegen. Dafür haben über 50 Künstler schöne Designs entworfen. Erstellen Sie dafür von dem Design, das Ihnen am besten gefällt, einen Screenshot. Dieses Foto können Sie mit der eingebauten Bildbearbeitungssoftware ausfüllen und anschließend als Motiv für den Sperrbildschirm auswählen. So muss das Handy nicht erst entsperrt werden, um zu sehen, dass Sie Organspender sind. Das hat die gleiche Gültigkeit wie ein klassischer Organspendeausweis im Geldbeutel. Wenn Ihnen ein Organspendeausweis als Sperrbildschirm zu viel ist, können Sie diesen auch in den persönlichen Gesundheitsdaten Ihres Telefons speichern. Dort können Sie neben dem Ausweis auch weitere wichtige Informationen für Rettungskräfte hinterlegen, z. B. ob Sie Medikamente nehmen oder Vorerkrankungen haben.

Am Laptop arbeiten und sich bei ERGO News anmelden.

Mit dem Newsletter haben Sie die Nase vorn

Bleiben Sie informiert: Mit dem ERGO Newsletter bekommen Sie regelmäßig nützliche Alltagstipps, Neuigkeiten zu Versicherungen und Vorsorge und zusätzlich tolle Gewinnchancen. Melden Sie sich gleich an!

Das könnte Sie auch interessieren:

Lachende ältere Frau mit jungem Mädchen und ihrer Mutter in der Küche.

Sterbegeldversicherung

Ob Bestattungskosten oder Trauerfeier – damit ist alles geregelt und bezahlt.

Lädt...
Zum Produkt
Ein Baby schläft auf der Brust des Vaters. Die Mutter gibt dem Baby einen Kuss auf den Kopf.

Risikolebensversicherung

Wer zahlt die Miete oder Kredite, wenn Ihnen etwas passiert? Schützen Sie Ihre Familie.

Lädt...
Zum Produkt

Ähnliche Beiträge: