
Eine bundesweite Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ergeben: Derzeit besitzen etwa 36 % der Deutschen einen Organspendeausweis. Die Zahl deutet auf eine wachsende positive Einstellung zum Thema Organspende hin. Mit der Kampagne „Organspende – Die Entscheidung zählt“ will die BZgA die Bevölkerung noch stärker für das Thema sensibilisieren.
Auch Ihre Organspende hilft. Aktuell hoffen und warten über 10.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Zu den möglichen Spenderorganen zählen Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm. Auch Gewebe kann gespendet werden. Beispielsweise Haut, Augenhornhaut, Herzklappen, Knochen und Sehnen.
Auch wenn Sie eine Organ- und Gewebeentnahme ablehnen: Halten Sie Ihre Entscheidung schriftlich fest. Denn wenn Sie keinen Organspendeausweis besitzen, müssen im Ernstfall Ihre Angehörigen entscheiden. Diese zusätzliche Last nehmen Sie Ihnen mit einem Organspendeausweis. Er ist ein verbindliches Dokument. Den Ausweis zu bestellen und auszufüllen ist ganz einfach. Ihre Vorteile:
- Der Organspendeausweis ist kostenlos.
- Er muss nicht bei einem Amt beantragt werden.
- Sie müssen sich nicht ärztlich untersuchen lassen.
- Ihre Angaben werden nicht registriert.
- Sie können Ihre Meinung jederzeit ändern. Dann vernichten Sie einfach den Ausweis und füllen einen neuen aus.
Altersbegrenzung beim Organspendeausweis
Eine obere Altersgrenze zum Spenden gibt es ausschließlich für Gewebe: Sehnen und Bänder können nur bis zum 65. Lebensjahr gespendet werden, Haut bis zum 75. Lebensjahr. Für eine potenzielle Organspende zählen das biologische Alter und der Zustand der Transplantate. Ob die Organe geeignet sind, wird im Fall einer tatsächlichen Spende medizinisch geprüft.
Bereits 14-Jährige können einer Organ- und Gewebeentnahme widersprechen. Die im Ausweis festgehaltene Spendenbereitschaft zählt erst ab 16 Jahren.
Wo können Sie einen Organspendeausweis bestellen?
Einen Organspendeausweis bekommen Sie bei vielen Apotheken und Arztpraxen sowie bei Ihrer Krankenkasse. Oder Sie laden ihn z. B. auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herunter. Entweder, Sie füllen ihn direkt online aus und drucken ihn dann aus. Oder Sie drucken den Organspendeausweis erst aus und tragen Ihre Angaben dann per Hand ein.
Alternativ können Sie per Post einen Organspendeausweis bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellen. Sie bietet den Organspendeausweis in 27 weiteren Sprachen an. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Entscheidung immer korrekt verstanden wird. Auch, wenn Sie bei einer Auslandsreise sterben.
Übrigens: Sie brauchen nicht zwingend einen Organspendeausweis. Eine formlose Erklärung oder ein Hinweis in der Patientenverfügung reicht aus, um Ihre Entscheidung zum Thema Organentnahme mitzuteilen. Doch der blau-orange Ausweis der BZgA ist am verbreitetsten. Richtig ausgefüllt, enthält er in Scheckkartengröße alle notwendigen Informationen. Und passt in jeden Geldbeutel.
Organspendeausweis ausfüllen – das sollten Sie beachten
Auf der Vorderseite tragen Sie in die jeweiligen Felder Ihren Vor- und Nachnamen, Ihr Geburtsdatum und Ihre Adresse ein. Hier finden Sie auch die gebührenfreie Rufnummer 0800 / 9 04 04 00, unter der Sie Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Organspende bekommen.
Auf der Rückseite setzen Sie Ihr Kreuz. Entscheiden Sie, ob Sie generell Organ- und Gewebespender werden wollen. Wenn ja, haben Sie 3 Möglichkeiten:
- Sie stimmen der Organ- und Gewebespende grundsätzlich zu.
- Sie stimmen zu, schließen aber bestimmte Organe bzw. Gewebe aus.
- Sie stimmen nur für bestimmte Organe bzw. Gewebe zu.
Wenn Sie eine Organ- und Gewebeentnahme ablehnen, kreuzen Sie Nein an. Sie können auch eine Person bestimmen, die im Ernstfall darüber entscheiden soll. In diesem Fall sollten Sie Ihren Wunsch unbedingt mit der betreffenden Person besprechen.
Es ist nicht wichtig, wie Sie sich entscheiden. Sondern, dass Sie sich entscheiden. Sie dürfen nur ein Kreuz setzen. Im Feld „Anmerkungen/Besondere Hinweise“ können Sie Vorerkrankungen angeben. Sie müssen das Feld aber nicht ausfüllen.
Fazit:
Einen Organspendeausweis bestellen und ausfüllen – das ist unkompliziert und dauert nur wenige Minuten. Mit Ihrer Entscheidung können Sie Leben retten oder der Forschung helfen. Außerdem ersparen Sie Ihren Angehörigen im Ernstfall die Belastung, diese Entscheidung in Ihrem Sinn zu treffen. Daher ist wichtig, dass Sie sich entscheiden – nicht wie. Damit der Organspendeausweis im Notfall griffbereit ist, sollten Sie ihn immer im Geldbeutel bei sich tragen.