Diabetes

Das Wichtigste in Kürze
- Wer in Deutschland eine Risikolebensversicherung abschließen möchte, muss vor Vertragsabschluss eine Reihe von Gesundheitsfragen beantworten, um das individuelle Sterberisiko einschätzen zu können.
- Grundsätzlich ist es auch mit Vorerkrankungen oder z. B. mit riskanten Hobbys möglich, eine Risikolebensversicherung abzuschließen. Je nach Art und Schwere der Erkrankung fallen dann Risikozuschläge an.
- Sofern ein Antrag auf Risikolebensversicherung aufgrund von Vorerkrankung oder riskanten Hobbys abgelehnt wird, kann alternativ z. B. eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen werden.
Diese Themen finden Sie hier
Warum gibt es die Gesundheitsprüfung vor Abschluss der Risikolebensversicherung?
Anders als der Name vielleicht verheißt, ist die Gesundheitsprüfung kein medizinischer Check im eigentlichen Sinne. Vielmehr ist es ein Fragenkatalog, den Sie vor Abschluss der Risikolebensversicherung beantworten müssen. Neben eventuellen Vorerkrankungen fragt der Versicherer darin Ihren allgemeinen Gesundheitszustand und ggf. Ihre Lebensgewohnheiten ab. Ziel dieser Gesundheitsfragen ist es, das individuelle Sterblichkeitsrisiko eines Menschen zu ermitteln. Auf dieser Grundlage werden die Beitragszahlungen für jeden einzelnen Versicherten festgelegt.
Es gibt Menschen, die die Gesundheitsfragen durch den Lebensversicherer als ungerecht oder übergriffig empfinden. Eigentlich ist ein solcher Gesundheits-check aber für die Summe der Versicherten gerade fair: Denn auf diese Weise werden die höheren Beiträge bei einem größeren Sterblichkeitsrisiko nicht auf alle Versicherten verteilt, sondern fällt nur für diejenigen an, die tatsächlich ein erhöhtes Risiko haben.
Gut zu wissen

Risikolebensversicherung
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Wie funktioniert eine Risikolebensversicherung?
Erfahren Sie im Video, wann der Abschluss einer Risikolebensversicherung sinnvoll ist, welche Voraussetzungen es gibt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Tipp
Die Risikolebensversicherung fragt eine Reihe von Gesundheitsaspekten der letzten 5–10 Jahre ab, um das individuelle Sterblichkeitsrisiko einschätzen zu können. Neben Vorerkrankungen und aktuellen gesundheitlichen Beschwerden zählen dazu häufig auch Krankenhausaufenthalte und Medikamenteneinnahme, ebenso wie Beruf und Lebensstil.
Checkliste
- Liegen Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzschwäche vor?
- Gab es in der Vergangenheit Herz-Kreislauf-Vorfälle wie Herzinfarkt oder Schlaganfall?
- Gibt es chronische oder akute Erkrankungen der Atmungsorgane wie Asthma, Bronchitis, Lungenentzündung?
- Liegen Erkrankungen der Verdauungsorgane vor, z. B. chronische Erkrankungen von Magen und Darm, Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse?
- Sind die Harn-Organe erkrankt, z. B. Nieren, Blase, Unterleib?
- Gibt es akute oder vergangene Geschlechtskrankheiten?
- Gibt es Stoffwechselerkrankungen oder Störungen des Hormonhaushalts, z. B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, erhöhte Cholesterinwerte?
- Sind Bluterkrankungen bekannt, z. B. eine HIV-Infektion?
- Gibt es bekannte Krebs- oder Tumorerkrankungen?
- Liegen neurologische Erkrankungen vor, z. B. Migräne, Multiple Sklerose, Depressionen?
- Bestehen Allergien und Infektionskrankheiten wie Heuschnupfen, Tierhaarallergien, Neurodermitis oder andere Infektionskrankheiten?
- Besteht ein riskanter Lebenswandel, etwa durch Rauchen, hohen Alkoholkonsum oder Ausüben von Risikosportarten?
- Gab es in der Vergangenheit Krankenhausaufenthalte, Operationen oder stationäre ärztliche Behandlungen?
Gut zu wissen
Kann man trotz Vorerkrankungen eine Risikolebensversicherung abschließen?
Grundsätzlich können auch Menschen mit einer Vorerkrankung eine Risikolebensversicherung abschließen. Ob der Versicherer den Antrag genehmigt und wie hoch die Versicherungsbeiträge sind, hängt allerdings von der Art und Schwere der Vorerkrankung ab. So werden bei Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes häufig sogenannte Risikozuschläge erhoben. Bei Vorerkrankungen mit einem hohen Todesfallrisiko, etwa Krebserkrankungen, lehnen die meisten Versicherer eine Risikolebensversicherung ab.
Warum ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll?
Erfahren Sie unter anderem, wie lange eine Risikolebensversicherung laufen sollte und wie hoch die Versicherungssumme sein muss, damit Sie davon profitieren.
Die Art und Schwere der Erkrankungen, die beim Abschluss einer Risikolebensversicherung akzeptiert werden, variiert je nach Versicherung. Einige Versicherer verlangen zusätzlich zu den Gesundheitsfragen ärztliche Untersuchungen oder Bescheinigungen, um das individuelle Sterberisiko besser einschätzen zu können.
Asthma
Bluthochdruck
Krebserkrankungen mit guten Heilungschancen
schwere Krebserkrankungen
HIV
Nierenversagen
Leberzirrhose
psychische Erkrankungen
starkes Übergewicht
Herzinsuffizienz
Suchterkrankungen
Muss ich später auftretende Krankheiten an die Risikolebensversicherung melden?
In der Regel sind Versicherte nicht verpflichtet, später auftretende Erkrankungen an die Versicherung zu melden. Auf die Höhe der Versicherungsbeiträge oder auf den Versicherungsvertrag selbst hat eine unerwartete Krankheit also keinen Einfluss. Einige Versicherer verlangen aber, dass sie informiert werden, wenn sich Lebensgewohnheiten ändern – also etwa, wenn ein Versicherter mit dem Rauchen anfängt oder später beginnt, eine riskante Sportart auszuüben.
Gut zu wissen
Was tun, wenn der Antrag auf eine Risikolebensversicherung abgelehnt wurde?
Wenn Ihr Antrag auf eine Risikolebensversicherung aufgrund der Gesundheitsprüfung abgelehnt wurde, wird es möglicherweise schwierig, einen anderen Versicherer zu finden: Abgelehnte Anträge werden im zentralen Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS) gespeichert, auf den alle Versicherer Zugriff haben. Es kann also passieren, dass eine andere Versicherung Ihren Antrag auf eine Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsprüfung direkt ablehnt, weil bereits eine Ablehnung dokumentiert ist.
Wenn Sie keine Risikolebensversicherung abschließen können und trotzdem für Ihre Angehörigen vorsorgen möchten, haben Sie die Möglichkeit, eine Sterbegeldversicherung abzuschließen. Diese deckt die Kosten für Ihre Bestattung ab und kann ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden. Für jüngere Menschen empfiehlt sich als Alternative auch eine Kapitallebensversicherung, mit der Sie über die Jahre Vermögen ansparen, um Ihre Familie abzusichern.

Sterbegeldversicherung
Hinterlassen Sie Sicherheit!
Das Beste, was Sie Ihren Lieben hinterlassen können, ist, für alles vorgesorgt zu haben. Eine Sterbegeldversicherung deckt die Bestattungskosten ab – eine entscheidende Unterstützung, wenn Ihre Familie es am meisten braucht.
Stand: 06.08.2025