
Inflation ist immer wieder ein großes Thema. Auch die Preise für Benzin und Diesel unterliegen ständigen Schwankungen – besonders im Sommer 2022 stiegen diese auf Rekordhöhen. Um die Autofahrerinnen und Autofahrer in diesen Zeiten zu entlasten, hatte die Bundesregierung im Sommer 2022 für drei Monate einen Tankrabatt eingeführt. Lesen Sie hier Wissenswertes über die Hintergründe, was der Tankrabatt bewirkt hat und wie Sie auch heute noch beim Sprit sparen können.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Der Tankrabatt hat die Preise für Kraftstoffe an der Tankstelle gesenkt, jedoch nicht auf Dauer.
- Die Steuervergünstigungen sind nicht vollständig an den Verbraucher weitergegeben worden.
- Mit dem richtigen Fahrverhalten und einer neuen ERGO Autoversicherung können Sie auch heute noch an der Zapfsäule sparen.
Was war der Tankrabatt?
Tankrabatt oder Spritpreisbremse sind geläufige Begriffe für die vorübergehende Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe. Die Bundesregierung hatte diese Maßnahme als Teil des zweiten Entlastungspakets beschlossen und damit auf explodierende Spritpreise reagiert. Die Steuern wurden auf den nach Europarecht möglichen Mindestbetrag reduziert.
War der Tankrabatt ein Erfolg?
Viele Menschen stellen sich schon damals die Frage, ob der Tankrabatt die richtige Maßnahme zur Entlastung der Autofahrerinnen und Autofahrer war. Weil die Preise an den Zapfsäulen trotz Rabatt ständig schwankten, fühlten sich die Bürger verunsichert. Mit Auslaufen des Tankrabatts am 1. September 2022 sind die Preise für Kraftstoff wieder in die Höhe geschnellt und fast auf dem vorherigen Rekordniveau.
Wer hat besonders vom Tankrabatt profitiert?
Der ADAC bewertete den Tankrabatt mit gemischten Gefühlen. Der Rabatt habe richtigerweise dazu geführt, dass die Preise gesunken sind und damit die Bürger entlastet wurden. Die Steuersenkung sei jedoch offensichtlich nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben worden. Mineralölkonzerne profitierten also ebenfalls vom Tankrabatt und konnten ihre Margen signifikant ausweiten.
Nicht profitiert vom Tankrabatt hat der deutsche Bundeshaushalt: Der Staat musste mit Steuermindereinnahmen von über drei Milliarden Euro rechnen.
Warum sehen viele den Tankrabatt als gescheitert an?
Der Unmut in der Bevölkerung kam vor allem durch die Wahrnehmung, der Tankrabatt sei nicht ausreichend beim Verbraucher angekommen und hätte den Ölkonzernen in die Hände gespielt. Darüber hinaus war eine Spritpreisbremse allein nicht Maßnahme genug, um Bürger im Jahr 2022 zu entlasten: Neben den Preisen für Kraftstoffe stiegen auch die Energiepreise für Gas und Strom. Die Inflation erhöhte die Lebensunterhaltskosten. Vom Tankrabatt profitierten Personen mit höherem Einkommen mehr, weil sie das Auto seltener stehen lassen müssen.
Dazu lässt sich ein Anreiz zum Autofahren wie der Tankrabatt in Zeiten des Klimawandels nur schwer mit dem Gewissen vereinbaren – eine solche Maßnahme lädt nicht gerade dazu ein, eigenverantwortlich Sprit zu sparen. Stattdessen fordern viele, das Geld in den Ausbau klimafreundlicher Transportmittel und in die Gewinnung erneuerbarer Energien zu investieren.
Der ADAC spricht sich deshalb für eine breite Gesamtentlastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern aus. Betroffene Pendlerinnen und Pendler könnten gezielt von einer Erhöhung der Entfernungspauschale profitieren.
Wie bekomme ich jetzt günstig Sprit?
Trotz erneut angestiegener Preise für Benzin und Diesel haben Sie mehrere Möglichkeiten, Ihren Kraftstoff möglichst günstig zu beziehen. Dabei helfen Ihnen Apps, mit denen Sie die Preisentwicklung der Tankstellen in Ihrer Nähe im Blick behalten können, um den richtigen Zeitpunkt und die richtige Zapfsäule abzupassen. Mit den folgenden Tipps können Sie jedoch noch mehr Geld sparen.
Abends tanken
Im Laufe eines Tages kann der Preis für einen Liter Diesel oder Benzin um bis zu zwölf Cent schwanken. Am teuersten ist er am Morgen um kurz nach 7 Uhr, am günstigsten am Abend zwischen 20 und 22 Uhr. Dahinter steckt reines Kalkül der Mineralölkonzerne, um Gewinne zu maximieren. Morgens haben Tankstellen – vor allem an Werktagen – deutlich mehr Kunden als in der Nacht.
An Wochenenden sind die Preisschwankungen geringer. Auch kann es saisonal Unterschiede geben. So ist Sprit etwa an Feiertagen oder in der Urlaubszeit etwas teurer als unter der Woche. Bewusstes Tanken lohnt sich: Wer zum richtigen Zeitpunkt für zwölf Cent pro Liter weniger tankt als zu Stoßzeiten, spart bei einer Tankfüllung von 50 Litern schon rund sechs Euro.
Günstigen Sprit auf Vorrat kaufen
Die Lagerung von Kraftstoff ist gefährlich, da selbst aus den bestmöglichen Reservebehältern giftige und entzündliche Dämpfe entweichen können. Dennoch erlaubt der Gesetzgeber das Horten von Kraftstoffen unter bestimmten Voraussetzungen. In einer Kleingarage dürfen Sie bis zu 20 Liter Benzin und 200 Liter Diesel lagern. Tiefgarage oder Keller sind für die Lagerung ungeeignet, da auslaufende Flüssigkeiten ins Grundwasser gelangen können. Meist wird dies in Mietverträgen auch explizit untersagt.
Das Mitführen von vollen Reservekanistern im Auto ist erlaubt, aber auf bis zu 60 Liter Benzin pro Kanister und maximal 240 Liter pro Fahrzeug limitiert. Reservekanister dürfen selbst bei einer Vollbremsung nicht verrutschen oder umkippen. Von der reinen Lagerung im Auto ist wegen der ständigen Gefahr aber dringend abzuraten – Bei Austritt von Dämpfen reicht bereits ein kleiner Funke, um eine Explosion zu verursachen.
Tanken in Anrainerstaaten
Wenn Sie in der Nähe eines deutschen Nachbarlandes wohnen, kann sich die Fahrt über die Grenze zum Tanken lohnen. Voraussetzung ist, dass die Strecke hin und zurück nicht so groß ist, dass Fahrt- und Verschleißkosten die Ersparnis übertreffen. Schon vor den explodierenden Spritpreisen war das Tanken in Luxemburg, Polen, Österreich oder Tschechien deutlich günstiger als in Deutschland.
Abhängig von Entlastungsmaßnahmen in Nachbarstaaten sowie weiteren Faktoren wie Lieferengpässen oder steigender Nachfrage kann es auch in weiteren Ländern günstiger werden – oder eben auch teurer. Recherchieren Sie und rechnen Sie nach, bevor Sie sich für eine Fahrt entscheiden. Aus EU-Ländern dürfen Sie zusätzlich zur vollen Tankladung weitere 20 Liter Kraftstoff in einem dafür geeigneten Behälter zollfrei einführen.
So können Sie Ihren Spritverbrauch erheblich reduzieren
Natürlich steht es Ihnen immer frei, eigenverantwortlich dafür zu sorgen, dass Sie möglichst wenig Kraftstoff verbrauchen – Das schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Sollten Sie das Auto nicht stehenlassen können, helfen Ihnen folgende Tipps dabei, möglichst spritsparend mobil zu bleiben.
HINWEIS: ERGO belohnt einen guten Fahrstil mit attraktiven Rabatten bei der KFZ-Versicherung. Alle Infos finden Sie im Telematik-Tarif. Hier können Sie sich leicht einen individuellen Tankrabatt erwirtschaften.
Spritsparen planen
- Inspektion durchführen: Regelmäßige Ölwechsel oder die Erneuerung von Luftfiltern sind wichtig für ein möglichst spriteffizientes Fahrverhalten.
- Ladung reduzieren: Je schwerer Ihr Auto ist, desto mehr Energie braucht es zur Fortbewegung. Was Sie für eine Fahrt nicht brauchen, das lassen Sie lieber zu Hause. Es lohnt sich auch, ungenutzte Dachboxen oder Fahrradträger abzumontieren. Zur Verdeutlichung: 100 Kilo Zusatzlast sorgen über 100 Kilometer für bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch.
- Luftdruck kontrollieren: Schon ein nur leicht verminderter Reifendruck erhöht den Rollwiderstand und damit den Verbrauch. Ein kurzer Check bei der Tankstelle kostet nicht viel Zeit und spart Geld.
- Energiesparreifen aufziehen: Ökoreifen sind zwar teurer in der Anschaffung, reduzieren aber nachweislich den Verbrauch und verbessern Ihre Umweltbilanz.
- Luftwiderstand reduzieren: Sogar Fähnchen an den Seitenspiegeln zur Fußball-WM können Ihr Fahrzeug merklich ausbremsen. Auch offene Seitenfenster oder Schiebedächer verändern die Luftströmung.
Spritsparend fahren
- Effizient schalten: Legen Sie bei einer Drehzahl von etwa 2.000 U/min den nächsten Gang ein und schalten Sie nur zurück, wenn es wirklich nötig ist. Fahrzeuge mit Automatikgetriebe haben dafür meist einen „Eco-Modus“.
- Klimaanlage ausschalten: Der Strom in Ihrem Auto kommt von einem Generator, der an Ihren Motor gekoppelt ist. Klima, Heizung und andere Geräte kosten also Extra-Sprit. Bei besonders intensiver Klimatisierung können das bis zu 1,5 Liter auf 100 Kilometer sein. Nutzen Sie die Geräte effizient und schalten Sie sie ab, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist. Verzichten Sie nur bitte niemals auf Licht oder Scheibenwischer.
- Vorausschauend fahren: Wenn Sie in der Ferne eine rote Ampel sehen, lassen Sie die Motorbremse etwas Vorarbeit leisten oder lassen Sie ihr Auto rollen – denn schnelles Herunterbremsen kostet viel Energie.
- Motor im Leerlauf abschalten: Ein eingeschalteter Motor verbraucht auch im Stehen Kraftstoff. Machen Sie den Wagen an Bahnübergängen oder bei voraussichtlich mehr als 20 Sekunden Standzeit lieber aus – auch, wenn ihr Gefährt über keine Start-Stopp-Automatik verfügt. Ein warmgelaufener Motor hält diese Belastung aus.
Ein E-Auto anschaffen
Wer für sein Auto keinen fossilen Brennstoff braucht, der muss sich auch keine Gedanken über Benzin- oder Dieselpreise machen. PKW mit Elektromotor sieht man immer häufiger im Straßenverkehr. Auch die Infrastruktur für Ladestationen in Deutschland wird stetig besser.
Für E-Autos und Plug-in-Hybride gibt es außerdem einen saftigen Umweltbonus. Alle Infos dazu finden Sie in unserem ERGO-Ratgeber zur E-Auto-Förderung.
Stand: 18.04.2025

Mit dem Newsletter haben Sie die Nase vorn
Bleiben Sie informiert: Mit dem ERGO Newsletter bekommen Sie regelmäßig nützliche Alltagstipps, Neuigkeiten zu Versicherungen und Vorsorge und zusätzlich tolle Gewinnchancen. Melden Sie sich gleich an!
Das könnte Sie auch interessieren:

Autoversicherung
Schneller Schadenservice. Hohe Versicherungssummen. Umfangreicher Versicherungsschutz.

Risikolebensversicherung
Wer zahlt die Miete oder Kredite, wenn Ihnen etwas passiert? Schützen Sie Ihre Familie.