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Anonyme Risikovoranfrage für BU

Chancen auf Berufsunfähigkeitsversicherung erhöhen

Mit einer anonymen Risikoprüfung herausfinden, welcher Versicherer trotz Vorerkrankungen oder riskanten Hobbys eine Berufsunfähigkeit absichert.

Ein Paar sitzt lächelnd einer Beraterin gegenüber.

Ein Unfall oder eine Krankheit kann jeden treffen – und die eigene Arbeitskraft ist oft die wichtigste finanzielle Grundlage. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet den besten Schutz, um sich vor den Folgen von Arbeitsunfähigkeit schützen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine anonyme Risikovoranfrage zeigt, ob Sie trotz Vorerkrankungen und ohne Angabe persönlicher Daten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen können.
  • Sie erhalten eine vertrauliche Einschätzung Ihrer Versicherbarkeit, ohne dass die Anfrage Ihre Chancen bei anderen Anbietern beeinflusst.
  • Ein solcher Probeantrag bietet Ihnen mehr Vergleichsmöglichkeiten, schützt Ihre Privatsphäre und hilft dabei, einen passenden Tarif zu finden – ganz ohne Verpflichtung.

Diese Themen finden Sie hier

Berufsunfähigkeit versichern trotz Vorerkrankungen? 

Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, muss Gesundheitsfragen beantworten. Für Menschen mit Vorerkrankungen kann das zur Hürde werden – weil sie nicht wissen, wie ihre Angaben bewertet werden oder sie eine Ablehnung befürchten. In diesem Fall ist eine anonyme Risikovoranfrage hilfreich. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was eine anonyme Vorprüfung ist, worauf es zu achten gilt und wie es nach der Abfrage weitergeht.

Frau töpfert in einer Werkstatt

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Was ist eine anonyme Risikovoranfrage?

Eine anonyme Risikovoranfrage ist ein wichtiger Schritt, bevor Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Dabei werden Ihre gesundheitsrelevanten Daten durch einen Versicherungsmakler ohne Nennung Ihres Namens an verschiedene Versicherer übermittelt. Auf diese Weise erfahren Sie, welche Versicherungsgesellschaft zu welchen Konditionen bei Ihnen eine mögliche Berufsunfähigkeit absichern würde.

Warum ist eine anonyme Risikovoranfrage sinnvoll?

Eine anonyme Vorprüfung ist gerade dann sinnvoll, wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchten, aber Vorerkrankungen, riskante Hobbys oder spezielle Berufsrisiken haben. Der entscheidende Vorteil: Ihre persönlichen Daten bleiben geschützt. Ablehnungen oder Risikozuschläge werden nicht in zentralen Datenbanken gespeichert. Sie haben dann keine Auswirkungen auf spätere Anträge bei anderen Versicherern.

Mit der anonymen Einschätzung finden Sie heraus, welche Versicherungsgesellschaft unter welchen Bedingungen bereit ist, Sie abzusichern. Dies erfolgt unverbindlich, kostenfrei und ohne jegliche Verpflichtung zur Annahme eines Angebots. Da jede Versicherung Risiken anders bewertet, ermöglicht die unverbindliche Voranfrage einen direkten Vergleich der Konditionen, weil Sie gleichzeitig mehrere Rückmeldungen unterschiedlicher Versicherungsunternehmen einholen. Bei einer Ablehnung riskieren Sie keinen Negativeintrag im sogenannten HIS (Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft).

Erst wenn Ihnen eine Rückmeldung zusagt, geben Sie Ihre persönlichen Daten preis und stellen einen offiziellen Antrag. Die Anfrage bietet also maximale Transparenz, schützt Ihre Privatsphäre und verschafft Ihnen einen Überblick über Ihre realistischen Chancen zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

Gut zu wissen

Was ist HIS?

Das Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS) ist eine zentrale Datenbank, in der Versicherer auffällige Anträge oder Schadenmeldungen speichern, um Risiken besser einschätzen und Betrugsversuche erkennen zu können. Alle Versicherer haben auf diese Datenbank Zugriff.

Wie funktioniert eine anonyme Risikovoranfrage?

Die Vorabprüfung läuft nach einem klaren Schema ab: Bevor Sie einen offiziellen Antrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellen, geben Sie Ihre gesundheitsbezogenen Informationen sowie weitere risikorelevante Angaben an einen unabhängigen Versicherungsmakler oder einen entsprechenden Plattformanbieter weiter. Beide reichen diese dann anonymisiert bei ausgewählten Versicherungsunternehmen ein.

Checkliste: Wichtige Gesundheitsangaben für die BU-Vorabprüfung

Die folgenden Informationen sollten Sie für die Vorabanfrage bereithalten. Alle Angaben sollten ehrlich und vollständig erfolgen, da diese für die Gesundheitsprüfung und den späteren Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung entscheidend sind.

Checkliste

  • Chronische oder akute Erkrankungen
    (wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Rückenleiden, psychische Erkrankungen)
  • Diagnosen und Behandlungen
    der letzten fünf Jahre
  • Ärztliche Untersuchungen und deren Ergebnisse
    im gewünschten Zeitraum
  • Krankenhausaufenthalte und operative Eingriffe
    in den vergangenen Jahren (inklusive Gründe und Behandlungsdauer)
  • Regelmäßige Medikamenteneinnahmen
    (Wirkstoff, Dosierung, Einnahmedauer)
  • Psychische Behandlungen
    (z. B. Beratungen, stationäre oder ambulante Therapien)
  • Zeiten mit längerer Arbeitsunfähigkeit
  • Reha- oder Kuraufenthalte
    und deren Indikation

Gut zu wissen

Kann die anonyme Risikovoranfrage auch online gestellt werden?

Ja, es gibt Makler und Plattformen, bei denen die Anfrage digital erfolgen kann. Bevor diese Ihre Angaben an die Versicherungsunternehmen weiterleiten, werden personenbezogenen Daten wie Name, Adresse oder Kontaktmöglichkeit geschwärzt.

Was sollte man bei den Gesundheitsfragen beachten?

Die Gesundheitsfragen sind der wichtigste Baustein im Antragsprozess einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Ihre Antworten entscheiden, ob und zu welchen Konditionen Sie versichert werden können. Geben Sie alle geforderten Gesundheitsdaten an. Verschweigen Sie nichts, schon gar nicht chronische oder psychische Erkrankungen, zurückliegende ärztliche Untersuchungen oder längere Krankschreibungen – auch wenn sie Ihnen geringfügig erscheinen.

Die meisten Versicherer fragen nach ambulanten Behandlungen der letzten fünf Jahre und nach stationären Aufenthalten der letzten zehn Jahre. Prüfen Sie Ihre Angaben mithilfe von Befund- sowie Entlassungsberichten oder Patientenquittungen, um sich einen vollständigen Überblick über Behandlungen und Aufenthalte im relevanten Zeitraum zu verschaffen. Unklare Angaben sollten Sie immer offen und ausführlich erläutern – im Zweifel hilft die Rücksprache mit Ihrem Versicherungsmakler. So können Missverständnisse ausgeschlossen werden.

Falsche oder unvollständige Angaben bei Gesundheitsfragen können schlimmsten Fall dazu führen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung bei Eintritt des Versicherungsfalls nicht gezahlt werden kann.

Gut zu wissen

Was ist eine Patientenquittung?

Auch gesetzlich Versicherte haben Anspruch darauf, sich über alle ärztlichen Leistungen oder Krankenhausbehandlungen und die dafür abgerechneten Kosten in Form einer Patientenquittung zu informieren. Diese kann nach jedem Arztbesuch oder quartalsweise anfordert werden.

Weshalb müssen in der Risikovoranfrage Hobbys und Beruf genannt werden?

Viele Versicherer verlangen bei einer Risikovoranfrage zur Berufsunfähigkeitsversicherung neben den Gesundheitsangaben auch Informationen zu den ausgeübten Hobbys. Der Grund: Bestimmte Freizeitaktivitäten sind mit einem erhöhten Unfall- oder Verletzungsrisiko verbunden. Sie beeinflussen dadurch die Einschätzung des persönlichen Versicherungsrisikos. Für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann das Zuschläge oder sogar eine Antragsablehnung zur Folge haben.

Als risikoneutrale Hobbys gelten in der Regel Breitensportarten wie zum Beispiel Tennis oder Joggen.

Hobbys und Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko

Im Folgenden eine Auswahl an Hobbys bzw. Sportarten, die je nach Versicherer als risikoreich eingestuft werden. Sie können den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung beeinflussen – mit Ablehnung oder durch Erhebung entsprechender Zuschläge.

Die Angaben zu Hobbys und Freizeitsport sollten immer klar, vollständig und wahrheitsgemäß erfolgen. Im Zweifel hilft eine Rücksprache mit dem Versicherungsmakler, um Formulierungen und Details entsprechend den Anforderungen des Versicherers einzureichen. So schaffen Sie optimale Bedingungen für eine faire sowie transparente Risikoeinschätzung. Und Sie erhöhen Ihre Chancen auf einen passenden Versicherungsschutz.

Auch wer risikoreichen Hobbys nachgeht, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Berufsunfähigkeitsversicherung finden, die zu den eigenen Bedürfnissen passt. Dies setzt voraus, dass die Angaben korrekt aufbereitet und vollständig eingereicht werden.

 

Warum muss der Beruf in der anonymen Vorprüfung angegeben werden?

Der Versicherungsbeitrag für eine BU richtet sich außerdem nach dem aktuell ausgeübten Beruf. Versicherungsgesellschaften ermitteln hierfür ein persönliches Berufsrisikoprofil. Üben Sie Ihre Tätigkeit im Homeoffice aus oder sind Sie beruflich viel im Straßenverkehr unterwegs? Diese und ähnliche Fragen sind für Versicherer die relevant, um Sie in eine der 6 Risikogruppen einzuordnen. Der Versicherungsbeitrag bemisst sich dann auch nach der jeweiligen Zugehörigkeit.

Einteilung der beruflichen Risikogruppen bei BU-Antrag

Übersicht: Beispielbranche Baugewerbe

Risikogruppe Risikobewertung Beispielberufe
Risikogruppe 1 geringes Risiko Architekt
Risikogruppe 2 mittleres Risiko Bauingenieur
Risikogruppe 3 erhöhtes Risiko Bautechniker
Risikogruppe 4 hohes Risiko Kranführer
Risikogruppe 5 & 6 Hochrisikogruppen Dachdecker

Die berufliche Risikogruppe hat direkten Einfluss auf die Beitragshöhe: Je höher das Risiko, desto höher der Versicherungsbeitrag.

Wie geht es nach der anonymen Risikovoranfrage weiter?

Sobald sich die angefragten Versicherer zu Ihrer anonymen Anfrage geäußert haben, beginnt der entscheidende nächste Schritt: die Bewertung und Auswahl eines passenden Angebots.

Wichtig zu wissen: Die Einschätzungen der Versicherungsunternehmen auf der Grundlage einer Vorabanfrage sind rechtlich nicht bindend. Sie geben aber eine realistische Prognose, ob und unter welchen Konditionen eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie machbar ist.

Checkliste: Anbieterauswahl nach Probeantrag

Nach Abschluss der anonymen Risikovoranfrage sollten Sie die Rückmeldungen der Versicherer (unter Versicherern und Maklern auch als Votum bezeichnet) sorgfältig prüfen, vergleichen und gezielt nachfragen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden oder eine erneute Anfrage erstellen.

Checkliste

  • Einschätzung einordnen
    Schauen Sie zunächst, ob es sich bei dem Votum um eine Normalannahme, einen Risikozuschlag, eine Ausschlussklausel oder eine Ablehnung handelt.
  • Unterschiede erkennen
    Stellen Sie im Anschluss einen kritischen Vergleich der abgegebenen Ersteinschätzungen an. Achten Sie zum Beispiel auf Abweichungen bei Zuschlägen, Ausschlüssen oder Bewertungen auf Grundlage derselben Gesundheitsdaten bei den unterschiedlichen Versicherern.
  • Rücksprache halten
    Kontaktieren Sie Ihren Vermittler und fragen Sie gezielt nach, wenn Sie ein Votum nicht verstehen, nachvollziehen können oder noch medizinische Unterlagen nachreichen möchten.
  • Entscheidung treffen – oder weiter prüfen
    Wählen Sie ein für Sie positives Votum für den Antrag einer Berufsunfähigkeitsversicherung aus. Waren die Rückmeldungen aus Ihrer Sicht nicht überzeugend, können Sie jederzeit eine neue anonyme Anfrage starten. Sie können also ohne Weiteres mehrere Versuche starten – ein großer Vorteil.

Extra Info

Kommen für die anonyme Risikovoranfrage Kosten auf mich zu?

Nein. Bei seriösen Maklern ist eine anonyme Risikovoranfrage immer kostenfrei und unverbindlich. Verlangt jemand Geld dafür, ist durchaus Skepsis angebracht.

FAQ – Häufige Fragen zur anonymen Risikovoranfrage

Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.

Weil eine Ablehnung durch direkte Anfrage mit Preisgabe Ihrer persönlichen Daten Ihre Chancen bei anderen Versicherern durch einen Eintrag in der zentralen Datenbank der Versicherungswirtschaft (HIS) verschlechtern könnte. Die Voranfrage schützt Sie genau davor. In der privaten Krankenversicherung gibt es zusätzlich das System der Versichertenumfrage, das anders als das HIS kein zentrales Register ist, sondern nur fallbezogene Anfragen zwischen Versicherern ermöglicht.

Nein. Die Anfrage ist in der Regel kostenfrei, weil unabhängige Makler bei Vertragsabschluss eine Provision vom Versicherer erhalten. Seriöse Anbieter erheben von Ihnen keine Gebühr für diesen Service.

Für alle Berufe, die mit einem wahrscheinlich hohen Unfall- oder Krankheitsrisiko einhergehen, ist die Voranfrage sehr zu empfehlen. Sie zeigt, ob und zu welchen Bedingungen eine BU-Versicherung überhaupt möglich ist – ohne dass eine Ablehnung Ihre Chancen bei anderen Anbietern verschlechtert.

Stand: 04.12.2025

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