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Nachbarschaftsstreit

Klärung ohne Gericht

Gründe zum Streiten gibt es viele. Sich zu vertragen aber auch. Und nicht immer muss ein Streit vor Gericht enden.

Rechtsfrage des Tages:

Ärger übern Gartenzaun gibt es in nahezu jedem Wohngebiet. Dabei wünschen sich doch die meisten ein friedliches Miteinander. Was können Sie tun, wenn Sie sich mit Ihren Nachbarn entzweit haben?

Antwort:

Kaum irgendwo wird so viel und so leidenschaftlich gestritten wie an der Grundstücksgrenze. Der Ärger kann dabei so weit gehen, dass es zu Tätlichkeiten kommt oder so mancher seinen Garten nicht mehr nutzen mag. Bevor der Streit eskaliert, sollten Sie eine friedliche Klärung mit Ihren Nachbarn anstreben. Dafür können Sie sich auch professionelle Hilfe holen.

Gespräch suchen

Ärgern Sie sich über einen maroden Gartenzaun? Oder stört Sie die Art und Weise, wie Ihr Nachbar vor Ihrer Garageneinfahrt parkt? Zunächst sollten Sie das Gespräch suchen. Vielleicht ist ihm gar nicht bewusst, dass er Ihnen die Ausfahrt aus Ihrer Einfahrt durch sein geparktes Auto erschwert. Nicht immer steckt böser Wille dahinter. Im Idealfall können Sie damit die Angelegenheit bereits aus der Welt schaffen, bevor es überhaupt zu einem Streit kommt.

Kompromissbereitschaft

Manchmal ist es aber für eine schnelle Lösung schon zu spät. Dann sollten Sie versuchen, mit Ihrem Nachbarn schrittweise eine Strategie im beiderseitigen Einvernehmen zu erarbeiten. Wichtig ist dabei, kompromissbereit zu sein. Verharrt jeder auf seinem Standpunkt, wird es keine Annäherung geben können.

Holen Sie sich Hilfe

Sinnvoll kann sein, eine neutrale Person hinzuziehen. Das kann ein Nachbar oder ein professioneller Streitschlichter sein. Die Person sollte natürlich von der Streitigkeit nicht selbst betroffen sein und sich nicht parteiisch auf eine Seite schlagen. Eine Mediation kann eine gute Lösung sein. Dabei moderiert ein professioneller Dritter das Streitgespräch, bietet Lösungsansätze und hilft dabei, seinen Standpunkt auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Wenn gar nichts mehr geht

Leider gibt es natürlich immer wieder Nachbarschaftsstreitigkeiten, die keine einvernehmliche Lösung mehr zulassen. Dann kann der Weg zu einer gerichtlichen Klärung des Problems unumgänglich sein. Bedenken Sie aber, dass der Ausgang eines solchen Prozesses stark vom Einzelfall abhängt und der Ausgang des Verfahrens damit ungewiss ist. Das Kostenrisiko müssen Sie immer einkalkulieren.

Schlichtung notwendig?

Bevor Sie vor Gericht Klage erheben, müssen Sie ihre jeweilige Landesverordnung prüfen. In einigen Bundesländern wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz müssen Sie zwingend vor dem Gang zum Amtsgericht ein Schlichtungsverfahren durchgeführt haben. Im Idealfall können Sie dort das Problem bereits aus der Welt schaffen. Scheitert die Schlichtung, erhalten Sie von der Schlichtungsstelle eine Erforderlichkeitsbescheinigung. Damit ist der Weg zu den Gerichten frei. Übrigens: Das Schlichtungsverfahren ist nicht nur ein seichtes Gespräch. Können Sie sich einigen, können Sie eine schriftliche Vereinbarung mit Ihrem Nachbarn treffen. Lassen Sie diese dann noch notariell beglaubigen, halten Sie einen vollstreckbaren Titel in den Händen.

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