Rechtsfrage des Tages:
Nicht jedes alte Auto ist für Eis und Schnee geeignet. Viele Liebhaber von Oldtimern nutzen ihre fahrbaren Schmuckstücke daher auch nur bei schönem Wetter. Welches Kennzeichen ist da die richtige Wahl?
Antwort:
Oldtimer sind ein zwar meist nicht kostengünstiges, dafür aber beliebtes Hobby. Da historische Fahrzeuge besonderer Pflege bedürfen, sollten sie auch nicht bei jedem Wind und Wetter den Umwelteinflüssen ausgesetzt sein. Daher verbringen viele automobile Schätze den feuchten Winter in der sicheren Garage. Berücksichtigen Sie dies bereits bei der Zulassung, können Sie zumindest dabei Geld sparen.
Was ist ein Oldtimer?
Mindestens 30 Jahre alte Fahrzeuge gelten als Oldtimer, sofern sie weitestgehend im Originalzustand erhalten sind. Nach der Fahrzeug-Zulassungsverordnung müssen sie zudem gut gepflegt sein und zum Erhalt des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts beitragen. Möchten Sie einen Oldtimer zulassen, haben Sie mehrere Möglichkeiten.
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Anmeldung wie üblich
Natürlich können Sie das Fahrzeug ganz regulär wie ein modernes Auto anmelden. Der Nachteil ist, dass sich die Kfz-Steuer unter anderem am Schadstoffausstoß orientiert. Hinsichtlich der Kfz-Steuer stehen Sie daher mit einem Oldtimer eher schlecht da.
Wussten Sie, dass ...
… Sie mit Ihrem Oldtimer nicht in die Umweltzone fahren dürfen, wenn Sie diesen mit einem normalen Kennzeichen zugelassen haben? Dies gilt, wenn Ihr Fahrzeug zwar ein Odltimer ist, aber keine grüne Umweltplakette hat.
Ist Ihr Fahrzeug noch keine 30 Jahre alt, müssen Sie auf die „normale“ Zulassung zurückgreifen oder ein Saisonkennzeichen wählen. Selbst für Youngtimer mit einem Alter von mindestens 25 Jahren gibt es kein eigenes Kennzeichen.
Oldtimerkennzeichen
Können Sie mit einem Oldtimer-Gutachten nachweisen, dass Ihr Fahrzeug den Anforderungen der Fahrzeug-Zulassungsverordnung entspricht? Dann können Sie sich auch für ein H-Kennzeichen entscheiden. Der Vorteil ist eine pauschale Kfz-Steuer von derzeit rund 191 Euro pro Jahr. Auch können Sie in der Regel eine günstigere Kfz-Versicherung abschließen. Dann dürfen Sie Ihren Oldtimer aber nicht als Alltagsauto nutzen. Eine gewerbliche Nutzung ist hingegen nicht verboten. Und auch im Ausland gibt es keine Einschränkungen. Bei der alle zwei Jahre notwendigen Hauptuntersuchung (HU) werden auch die Voraussetzungen für das H-Kennzeichen zumindest oberflächlich mit geprüft.
Nur in der Sommersaison
Trotz der recht günstigen Steuer ist eine ganzjährige Zulassung überflüssig, wenn Sie Ihren Oldtimer nur wenige Monate im Jahr nutzen. Früher hatten Sie dann lediglich die Möglichkeit, sich für ein reguläres Saisonkennzeichen zu entscheiden. Die Kfz-Steuer mussten Sie zwar nur anteilig für die Zeit der Zulassung zahlen. Berechnet wurde sie jedoch auf Basis der normalen Steuer.
Saisonkennzeichen für Oldtimer
Seit 2017 können Oldtimerliebhaber sich freuen. Jetzt können Sie Ihren mobilen Schatz nämlich guten Gewissens in den Winterschlaf schicken: Sie können Ihren Wagen mit einer Kombination aus H-Kennzeichen und Saisonkennzeichen zulassen. Fällig wird dann nur die reduzierte Kfz-Steuer von etwa 191 Euro, anteilig berechnet für den Zeitraum der Zulassung. Je nach Fahrzeug können Sie damit deutlich Kosten sparen. Das Saisonkennzeichen können Sie für einen Zeitraum zwischen zwei und elf Monaten wählen.
Rotes 07er-Kennzeichen
Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte 07er-Kennzeichen. Dieses rote Kennzeichen können Sie für mehrere Fahrzeuge nutzen. Allerdings sind mit diesem Kennzeichen nur die Teilnahme an Oldtimerveranstaltungen, die An- und Abfahrt zu diesen Events und Überführungsfahrten zulässig. Auch Werkstattfahrten für Reparaturen oder Wartung sind erlaubt. Zum Nachweis müssen Sie ein Fahrtenbuch führen. Allerdings gilt auch hier wieder die Altersgrenze von 30 Jahren. Besitzer von Youngtimern können nur wieder auf das reguläre Kennzeichen oder Saisonkennzeichen zurückgreifen.
Und Vorsicht: Nicht in allen Ländern werden diese Kennzeichen anstandslos akzeptiert.
Stand: 30.09.2025