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Schulferien: Wer legt Termine fest?

Sommerpause

Wer entscheidet über welche Ferientermine in den Bundesländern? Und warum gelten für manche Schüler besondere Regelungen?

Frau mit drei Kindern im Pool.

Rechtsfrage des Tages:

Gerade sind die Osterferien vorbei. Und die meisten Schüler dürften schon sehnsüchtig auf die große Sommerpause warten. In manchen Bundesländern dauert es allerdings länger als in anderen. Wer legt eigentlich die Termine für die Schulferien fest?

Antwort:

Als Erwachsener erinnern sich viele mit einer Träne im Auge an die glückliche Schulzeit, in der man neben den Oster- und Herbstferien im Sommer sechs Wochen freihatte. Auch heute haben Schüler jährlich bis zu 75 Ferientage. Darüber hinaus kann die Unterrichtsverwaltung aus besonderen Gründen einzelne Tage als schulfrei erklären, die häufig bei dieser Berechnung nicht mitzählen. Wann genau die Ferientage liegen, wird unterschiedlich festgelegt.

Grundlage

Die Grundlage für die Festlegung der Ferienregelung ist ein Abkommen aus dem Jahre 2020. In der "Ländervereinbarung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentralen bildungspolitischen Fragen" ist geregelt, dass Ferientermine in erster Linie nach pädagogischen Gesichtspunkten festgelegt werden. Da Schulrecht grundsätzlich Ländersache ist, entscheidet nicht der Bund über die Ferientermine. Zuständig sind die Länder beziehungsweise die Kultusministerkonferenz.

Wer regelt die Sommerferien?

Die genauen Termine für die Sommerferien legt die Kultusministerkonferenz fest. Um Verkehrsprobleme und Schwierigkeiten in den Feriengebieten bei der Quartierbelegung zu vermeiden, wird ein rollierendes System zur Festlegung der Ferientermine mit fünf Ländergruppen angewandt. Die Termine plant die Kultusministerkonferenz immer für mehrere Jahre im Voraus und sie sollen zwischen dem 1. Juli und dem 10. September liegen. Dabei wird sich am Jahreskalender mit den kirchlichen Feiertagen orientiert. Da beispielsweise in diesem Jahr Ostern und Pfingsten recht spät liegen, müssen auch die Sommerferien später beginnen. Dadurch soll ausreichend Zeit für das Lern- und Prüfungspensum zum Ende des Schuljahres gewährleistet werden.

Sonderregelung für Bayern und Baden-Württemberg

Während sich die meisten Bundesländer mit dem jeweiligen Start der Sommerferien abwechseln, gilt für Bayern und Baden-Württemberg eine Besonderheit. In diesen beiden Bundesländern beginnen die Sommerferien immer erst später als in den anderen Ländern. Grund dafür ist, dass es dort traditionell längere Pfingstferien gibt. Frühe Sommerferien würden die Prüfungszeit auf nur wenige Wochen verkürzen.

Inselkinder

Auch auf den Ostfriesischen Inseln können sich Kinder nicht immer auf die ansonsten in Niedersachsen vereinbarten Sommerferien verlassen. Die Inselschulen dürfen nämlich in Absprache mit den Schulträgern abweichende Ferientermine vereinbaren. Meist sind dann die Sommerferien kürzer und die Herbstferien dafür länger. Der Grund: Viele Eltern arbeiten im Tourismusgeschäft, das während der Sommerzeit auf den Inseln Hochkonjunktur hat.

Ostern, Herbst und Weihnachten

Die übrigen Ferien legen die Länder selbst fest. Daher gibt es bundesweit auch teilweise deutliche Unterschiede. Zum Beispiel hatte Niedersachsen 2022 deutlich längere Osterferien als Mecklenburg-Vorpommern. Dafür konnten sich Schüler in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr über fast zwei Wochen Winterferien im Februar freuen, während niedersächsische Schüler nach zwei Tagen Zeugnisferien schon wieder die Schulbank drücken mussten. 

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