
Rechtsfrage des Tages:
Die rechtlichen Bestimmungen zur Geldwäsche sind streng. Sobald Sie mehr als 10.000 Euro auf Ihr Konto einzahlen, müssen Sie dessen Herkunft nachweisen. Gilt das auch bei erspartem Geld?
Antwort:
Wer zum Beispiel durch eine Straftat illegal Geld erworben hat, versucht dieses durch Einzahlung auf ein Konto zu legalisieren. Das Gesetz spricht von strafbarer Geldwäsche. Um solche Straftaten zu verhindern, müssen Summen ab 10.000 Euro einen Herkunftsnachweis haben. Schwierig kann das werden, wenn Sie Ihr lange Jahre gefüttertes Sparschwein schlachten und das Geld zur Bank tragen.
Was ist Geldwäsche?
Illegale Geldquellen gibt es viele. Vom Drogenhandel über Schwarzarbeit bis zur Steuerhinterziehung ist vieles denkbar. Die Täter versuchen, dieses Geld vor dem Zugriff des Staates zu verstecken, da es beschlagnahmt werden kann. Das geschieht durch geschicktes Verschieben mittels unterschiedlicher Transaktionen, um die Herkunft des Geldes zu verschleiern. Diese Geldwäsche ist ebenfalls strafbar und wird hart geahndet.
Nachweis erforderlich
Um das Verschleiern illegaler Gelder zu erschweren, müssen Kontoinhaber schon seit Längerem ab einem Betrag in Höhe von 10.000 Euro einen Nachweis über die Herkunft des Geldes erbringen. Für Neukunden einer Bank liegt die Grenze sogar schon bei 2.500 Euro. Verkaufen Sie beispielsweise Ihr Auto für 15.000 Euro und bekommen den Kaufpreis in bar, sollten Sie unbedingt einen Vertrag aufsetzen. Mit diesem und vielleicht auch noch einer zusätzlichen Quittung können Sie nachweisen, dass Sie den Bargeldbetrag legal erworben haben. Ihre Bank wird das Geld dann anstandslos auf Ihr Konto einzahlen.

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Wie geht das bei gespartem Geld?
Haben Sie jedes Geldgeschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten in ein Sparschwein gesteckt, kann sich der Betrag schon ordentlich summieren. Die Grenze von 10.000 Euro werden zwar die wenigsten dadurch erreichen, undenkbar ist das aber nicht. Auch bei diesen Geldscheinen und Münzen müssen Sie bei einer Einzahlung aufs Konto deren Herkunft nachweisen können. Das kann im Einzelfall schon schwierig werden.
Wie kann ich Bargeld nachweisen?
Auch wenn es aufwendig ist, es gibt verschiedene Wege, die Herkunft von Bargeld nachzuweisen. Sie können zum Beispiel mit Kontoauszügen Bargeldabhebungen von Ihrem Konto belegen. Bekommen Sie größere Geldgeschenke in bar, sollten Sie sich das Geschenk schriftlich quittieren lassen oder einen Schenkungsvertrag aufsetzen. Auch Testamente, Erbscheine und andere Erbnachweise können helfen.
Wussten Sie, dass ...
… die Bank die Annahme von nicht nachgewiesenem Bargeld verweigern kann? Schlimmstenfalls kündigt Sie Ihnen auch gleich noch die Geschäftsbeziehung auf.
Keine gute Idee ist es, das Bargeld aufzuteilen und über einen längeren Zeitraum gestückelt einzuzahlen, um die Nachweisgrenze von 10.000 Euro zu umgehen. Dies ist zwar grundsätzlich zulässig, allerdings kann die Bank misstrauisch werden und bei der nächsten größeren Einzahlung einen Nachweis verlangen. Durch den Einsatz moderner Software dürfen Sie auch nicht davon ausgehen, dass Ihre List unentdeckt bleibt.
Stand: 10.07.2025