
Rechtsfrage des Tages:
Entscheiden Sie sich zu einer Blutspende, können Sie Leben retten. Der Bedarf an Blutkonserven ist ungebrochen hoch. Was aber, wenn etwas bei der Spende schiefgeht? Und sind Blutspenden in Zeiten von Corona überhaupt möglich?
Antwort:
Ärzte und Krankenhäuser sind auf freiwillige Blutspenden angewiesen. Das gilt auch und gerade in Zeiten von Corona. Mit einer Spende tragen Sie aktiv zum Gemeinwohl bei. Dieser besondere Einsatz wird unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung gestellt. Dabei genießen Sie weitreichenden Schutz.
Wer darf spenden?
Grundsätzlich darf jede Person Blut spenden, die mindestens 18 Jahre alt ist und 50 Kilogramm oder mehr auf die Waage bringt. Spenden Sie das erste Mal Blut, dürfen Sie in der Regel nicht älter als 64 Jahre sein. Viele Spendedienste lassen Menschen über 73 Jahre nicht mehr zur Blutspende zu. Natürlich müssen Sie für eine Blutspende gesund sein und dürfen insbesondere keinen Eisenmangel haben. Achten Sie darauf, ausreichend gegessen und getrunken zu haben. Alkohol ist mindestens 12 Stunden vor der Spende tabu und Drogen dürfen Sie innerhalb der letzten vier Wochen nicht konsumiert haben.
Was gilt derzeit wegen Corona?
Auch während der Corona-Krise sind Blutspenden so wichtig wie eh und je. Daher finden auch regelmäßig Blutspendetermine statt. Zur Eindämmung der Pandemie gelten aber besondere Maßnahmen. Natürlich müssen Sie auch bei der Blutspende und auf dem Weg dorthin den Mindestabstand einhalten. In den Räumen des Spendedienstes müssen Sie eine Maske tragen. Bestimmte Personen dürfen derzeit kein Blut spenden oder müssen erst eine gewisse Zeit abwarten. Fühlen Sie sich krank, sollten Sie ohnehin nicht zur Blutspende gehen. Das gilt derzeit umso mehr, wenn Sie grippeähnliche Symptome wie beispielsweise Fieber, Halskratzen oder Schüttelfrost haben. Daher wird auch bei jedem Spender zunächst die Temperatur gemessen. Haben Sie erhöhte Temperatur, dürfen Sie leider nicht an der Blutspende teilnehmen. Sie werden einige Wochen zurückgestellt. Gleiches gilt, wenn Sie eine Coronainfektion hinter sich gebracht haben oder Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Die detaillierten Regelungen erfahren Sie bei Ihrem Spendedienst.
Wenn etwas schiefgeht
Auch wenn Ärzte und Helfer bei der Blutspende sicherlich akribisch auf Sicherheit und Hygiene achten, kann es doch einmal zu einer Infektion oder einer Verletzung kommen. In diesem Fall sind Sie durch die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Diese übernimmt alle notwendigen Heil- und Behandlungskosten und bezahlt Rehabilitationsmaßnahmen. Die Versicherung greift aber nicht nur bei Verletzungen und Erkrankungen, die aufgrund der eigentlichen Blutspende auftreten. Auch auf dem direkten Weg zum Blutspendedienst und wieder nach Hause sind Sie versichert. Wichtig ist, wie bei Wegeunfällen zur Arbeit, dass Sie keine Umwege machen. Passiert ein Unfall auf dem Weg zur Blutspende während Sie noch kurz zum Bäcker abgebogen sind, greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Sollte aber auf dem direkten Weg etwas passieren, brauchen Sie nicht Ihre Krankenversicherungskarte vorzulegen. Die Behandlungskosten werden direkt mit der gesetzlichen Unfallversicherung abgerechnet.
Worauf müssen Sie achten, wenn etwas passiert?
Wichtig ist, dass Sie dem behandelnden Arzt mitteilen, dass Sie auf dem Weg zur Blutspende oder von dieser wieder nach Hause waren. Auch die Einrichtung, bei der Sie gespendet haben oder spenden wollten, sollten Sie informieren. Diese leitet die Unfallanzeige automatisch an den zuständigen Versicherungsträger weiter. Für den Versicherungsschutz kommt es übrigens nicht darauf an, wo Sie Blut spenden wollten. Auch wenn Sie gegen Bezahlung bei einem gewerblichen Unternehmen Ihren kostbaren Lebenssaft teilen, können Sie im Falle eines Unfalls auf die gesetzliche Unfallversicherung bauen.
Blutspende rettet Leben
Spielen Sie mit dem Gedanken, Blutspender zu werden? Damit tragen Sie dazu bei, dass Ärzte andere Menschen retten können. Viele Blutspendedienste bieten im Internet umfangreiche Informationen rund um das Thema Blutspende. Teilweise können Sie sich durch einen Fragebogen klicken, um zu erfahren, ob Sie als Blutspender infrage kommen. Und nehmen Sie Ihren eigenen Stift zum Ausfüllen des Anamnesebogens mit, tragen Sie auch noch aktiv zur Einhaltung der Hygienevorschriften in Corona-Zeiten bei.