
Das Wichtigste in Kürze:
- Für Unwetterschäden an Wohnraum und Einrichtung sind i. d. R. die Wohngebäude- und Hausratversicherung zuständig – sofern die jeweiligen Wetterereignisse mitversichert sind.
- Versicherte sollten genau prüfen, welche Unwetterschäden in ihren Versicherungen abgedeckt sind. Häufig gibt es Zusatzversicherungen für bestimmte Elementarschäden.
- Im Ernstfall sollten alle Schäden mit Bildern dokumentiert und so schnell wie möglich die zuständige Versicherung informiert werden, um sicherzustellen, dass Schäden bald reguliert werden.
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Was sind Elementarschäden?
Elementarschäden entstehen durch extreme und oft schwer vorhersehbare Naturereignisse. Sie richten häufig massive Schäden an Gebäuden und am Hausrat an. Dazu zählen:
- Überschwemmungen und Hochwasser
- Starkregen
- Erdrutsche
- Schneedruck und Lawinen
- Erdbeben
Ein besonders häufiger Elementarschaden: Grundwasser dringt nach Starkregen im Haus ein und verursacht dort einen großen Schaden.
Vorsicht
Was sind die Ursachen für Elementarschäden?
Elementarschäden entstehen durch verschiedene Faktoren. Klimatische Veränderungen spielen eine große Rolle. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist die Zahl extremer Wetterlagen seit 1950 um 20 % gestiegen. Heftige Stürme, Schneemassen, Starkregen und Hochwasser treten immer häufiger auf.
Auch geografische Besonderheiten beeinflussen das Risiko. In Bergregionen drohen Lawinen, während in Tälern Überschwemmungen wahrscheinlicher sind. An Küsten können Sturmfluten ganze Landstriche verwüsten. Schneemassen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen: Schon 20 cm Pulverschnee auf dem Dach wiegen circa so viel wie ein ausgewachsener Mann. Ist der Schnee nass, erreicht die Schneedecke ein Gewicht von mehreren 100 kg. Das Risiko für Schäden an Ihrem Gebäude steigt, wenn die Schneelast zu hoch wird.
Menschliche Faktoren verstärken die Risiken zusätzlich. Versiegelte Böden verhindern, dass Regenwasser versickert, Überschwemmungen werden dadurch begünstigt. Eine Bebauung in gefährdeten Gebieten erhöht das Schadenspotenzial. Auch abgeholzte Wälder können dazu führen, dass Erdrutsche häufiger auftreten.
Die Folgen von Elementarschäden
Naturgewalten hinterlassen oft massive Spuren. Wenn Keller volllaufen, Dächer einstürzen und Autos weggeschwemmt werden, sind die materiellen Schäden an Häusern, Fahrzeugen und der Infrastruktur enorm. Die finanziellen Belastungen sind dann ohne ausreichenden Versicherungsschutz für viele Betroffene häufig existenzbedrohend.
Nicht zu unterschätzen sind die gesundheitlichen Risiken. Schimmelbefall nach Wasserschäden begünstigt Atemwegserkrankungen. Der Verlust des eigenen Zuhauses sowie Existenzängste belasten Betroffene zudem meist psychisch stark: Die Angst, ob und wann das nächste Unwetter kommt, kann Sie sehr lange begleiten.
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Welche Versicherung greift bei Elementarschäden?
Eine eigenständige Elementarschaden-Versicherung gibt es nicht. Stattdessen können Sie den Schutz gegen Elementargefahren in bestehende Unwetter-Versicherungen integrieren. Diese Versicherungen greifen bei Hochwasser und Starkregen und haben zuwählbare Bausteine:
- Wohngebäudeversicherung
Damit Unwetterschäden durch Naturereignisse wie Hochwasser, Starkregen oder Erdrutsche in der Wohngebäudeversicherung mitversichert sind, ist eine Erweiterung um den Elementarschadenschutz notwendig. Dieser Baustein heißt meist „Weitere Naturgefahren“ oder „Weitere Elementargefahren“. Ohne eine Gebäudeversicherung mit dem Einschluss Elementarschäden müssten Sie die Kosten für Reparaturen oder gar den Wiederaufbau selbst tragen. - Hausratversicherung
Die Hausratversicherung schützt Ihr Inventar, also Möbel, Elektrogeräte und persönliche Gegenstände gegen die gängigen Gefahren und zahlt die Reparatur bei Hagelschaden oder Rohrbruch. Damit Elementarschäden am Hausrat durch Hochwasser oder Starkregen abgedeckt sind, ist ebenfalls eine Erweiterung erforderlich. - Kfz-Versicherung
Eine Teil- oder Vollkaskoversicherung kommt für Schäden an Ihrem versicherten Fahrzeug auf, die etwa durch Hochwasser oder durch Hagelschäden entstanden sind.
Brauche ich eine Elementarversicherung für Hochwasser und Starkregen?
Ob eine Unwetter-Versicherung bei Elementarschäden für Ihren Hausrat sinnvoll und für Ihr Gebäude notwendig ist, hängt maßgeblich von Ihrem Wohnort ab. Zwar gibt es keine Pflichtversicherung bei Elementarschäden. Wer in einer gefährdeten Region lebt, etwa in der Nähe von Flüssen oder in Hochwassergebieten, sollte sich aber dringend mit diesem Schutz befassen.
Die Kosten für eine Hochwasser-Versicherung beziehungsweise eine Versicherung für Starkregen können durch einen Risikozuschlag erhöht sein. Die Höhe dieses Zuschlags orientiert sich an der Gefährdungslage. Als Grundlage verwenden Versicherer in der Regel das Zonierungssystem des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS Geo). Auf Basis statistischer Daten ordnet es Wohnlagen einer von 4 Gefährdungsklassen zu. Vor Versicherungsbeginn erfolgt zudem meist eine Prüfung, ob Ihr Gebäude überhaupt versicherbar ist.

Was deckt die Elementarschadenversicherung ab?
Eine Versicherung für Elementarschäden übernimmt die Kosten für die Wiederherstellung oder den Ersatz beschädigter Gebäudeteile oder Haushaltsgegenstände. So deckt die Wohngebäude-Elementarschäden-Versicherung die Ausgaben für Reparaturen an Ihrer Immobilie einschließlich Handwerkerkosten und Materialaufwand ab. Dagegen kommt die Hausratversicherung mit dem Zusatzbaustein Elementarschäden für den Ersatz Ihrer zerstörten oder beschädigten Einrichtungsgegenstände auf. Sie trägt die Kosten für Neuanschaffungen oder Reparaturen.
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Wie kann ich mich vor Elementarschäden schützen?
Schäden durch Extremwetterereignisse lassen sich nie vollständig ausschließen. Wichtig ist, das Risiko durch gute Vorsorge zu minimieren und im Ernstfall schnell zu reagieren – so lassen sich die finanziellen Folgen von Unwetter- und Elementarschäden gut kontrollieren.
Schutz vor Starkregen und Hochwasser:
- Schließen Sie Fenster und Türen und schützen Sie sich ggf. mit Sandsäcken vor eindringendem Wasser.
- Holen Sie Ihr Auto bei Hochwassergefahr aus der Tiefgarage.
- Lagern Sie Sportgeräte wie Fahrräder und Trampoline geschützt oder stellen Sie sie bei Hochwassergefahr erhöht auf.
- Nehmen Sie elektrische Geräte vom Netz bzw. legen Sie den Sicherungsschalter für das ganze Haus um.
- Lagern Sie Wertgegenstände und Erinnerungsstücke erhöht.
- Ergreifen Sie bei wiederkehrender Hochwassergefahr präventive bauliche Maßnahmen: Eine Rückstausicherung z. B. hilft, Schäden an Rohren und Leitungen durch rückgestautes Wasser zu vermeiden.
Schutz vor Sturm- und und Hagelschäden
- Lassen Sie die Rollläden herunter, um Ihre Fenster zu schützen.
- Sichern Sie Gartenmöbel, Fahrräder und Pflanztöpfe oder räumen Sie sie weg.
- Fahren Sie Markisen bei Sturmwarnung rechtzeitig ein.
- Stellen Sie Ihr Auto – wenn möglich – in einer Garage oder einem Carport unter.
- Lassen Sie regelmäßig Ihr Dach überprüfen und sichern Sie lockere Ziegel, Dachplatten und Dachrinnen.
- Schneiden Sie gefährliche Äste von Bäumen in Ihrem eigenen Garten regelmäßig zurück.
Schutz vor Schäden durch Schnee
- Befreien Sie Ihr Dach regelmäßig von Schnee, um die Einsturzgefahr durch zu hohe Schneelast zu minimieren. Denken Sie auch an Dächer von Garagen und Carports.
- Installieren Sie an passenden Stellen Schneefanggitter, um abrutschende Schneemassen von Gehwegen und Eingängen fernzuhalten.
- Kontrollieren Sie Bäume im Garten: Schneelast kann Äste abbrechen und Schäden verursachen.
- Stellen Sie Ihr Auto möglichst unter, um Schäden durch Dachlawinen oder Schneelast zu verhindern.
Wichtig: Tritt der Ernstfall ein, gilt: Schützen Sie zunächst sich und andere, bevor Sie Ihr Hab und Gut in Sicherheit bringen.

Checklisten zur Prävention: So schützen Sie Ihr Zuhause vor Elementarschäden
Unwetterwarnung? Diese Checklisten helfen Ihnen, wichtige Vorkehrungen zu treffen und sich und Ihr Eigentum vor Schäden zu schützen.
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Hausratversicherung
Ihr Hab und Gut finanziell abgesichert
Damit sichern Sie Ihr Hab und Gut finanziell ab gegen Schäden, z. B. durch Brand, Wasserschaden oder Einbruchdiebstahl. ERGO erstattet den Neuwert Ihres Hausrats. Wählen Sie individuelle Zusatzbausteine wie Fahrradschutz.
3 Schritte: So handeln Sie richtig bei Unwetterschäden
Trotz aller Präventionsmaßnahmen ist ein Schadensfall nach einem Unwetter eingetreten? So gehen Sie jetzt vor:
1. Entstandene Elementarschäden dokumentieren
Dokumentieren Sie alle Schäden möglichst zeitnah, damit die Versicherung schnell helfen kann:
- Machen Sie möglichst aussagekräftige Bilder der entstandenen Schäden. Zu sehen sein sollten der Ort und die Art des Schadens.
- Fotografieren Sie am besten aus unterschiedlichen Richtungen und Entfernungen.
- Bewahren Sie beschädigte Gegenstände nach Möglichkeit auf.
2. Unwetterschaden bei der Elementarschäden-Versicherung melden
Nehmen Sie nach einem Unwetterschaden so schnell wie möglich Kontakt mit Ihrem Versicherer auf. Bei ERGO können Sie Unwetterschäden telefonisch unter 0800 3746 310 sowie online melden. Für Ihre Schadensmeldung benötigt die Versicherung folgende Informationen:
- Ihre Versicherungsnummer
- Wann ist der Schaden entstanden?
- Wo ist der Schaden entstanden?
- Wie ist es passiert?
- Was wurde beschädigt bzw. wie groß ist der Schaden?
3. Fertigen Sie eine Schadensaufstellung an
Um die Regulierung der entstandenen Unwetterschäden über die Versicherung zu erleichtern, beachten Sie bitte auch folgende Hinweise:
- Erstellen Sie möglichst zeitnah eine vollständige Liste aller beschädigten Gegenstände.
- Machen Sie möglichst aussagekräftige Bilder der entstandenen Schäden. Zu sehen sein sollten der Ort und die Art des Schadens. Tipp: Fotografieren Sie am besten aus unterschiedlichen Richtungen und Entfernungen.
- Reichen Sie die Liste mit Rechnungen am besten online ein, idealerweise mit den entsprechenden Kaufbelegen, sofern vorhanden.
- Bewahren Sie beschädigte Gegenstände nach Möglichkeit auf.
Schnelle Hilfe bei Unwetterschäden
Stand: 24.04.2025

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