Pro

Das Wichtigste in Kürze:
- Wärmepumpen nutzen die in Luft, Boden oder Grundwasser verfügbare Wärme-Energie, um Wohnräume zu heizen und Brauchwasser zu erwärmen.
- Dieses Verfahren benötigt zusätzlich Strom. Die Höhe des Stromverbrauchs hängt vom Typ der Wärmepumpe und von der Isolierung des Hauses ab.
- Wärmepumpen funktionieren auch bei Minusgraden.
- Für den Einbau einer Wärmepumpe können Sie Förderungen beantragen.
Diese Themen finden Sie hier
Wärmepumpen gelten derzeit als die Heiztechnik der Zukunft. Sie verringern unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl und sind deshalb ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Wärmepumpen machen die in der Umwelt ohnehin ständig verfügbare Wärme fürs Heizen nutzbar – das ist nachhaltig und effizient.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen nutzen die thermische Energie, die in der Luft, im Boden oder im Grundwasser verfügbar ist, als Wärmequelle. Denn bei jeder Temperatur oberhalb des absoluten Nullpunkts (-273,15° C) ist in der Umwelt Wärme-Energie vorhanden, die auch prinzipiell gewonnen werden kann. Bei niedrigen Temperaturen ist die nutzbare Energiemenge geringer als bei höheren. Aber selbst im Winter reicht die Energie in der Umwelt aus, um Wohnräume und Brauchwasser zu erwärmen.
Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärmeenergie und wandelt sie in nutzbare Energie um. Je nach Art der Wärmepumpe funktioniert das Prinzip mit Umgebungsluft, Erdwärme oder Grundwasser. Für den Betrieb benötigt die Wärmepumpe elektrischen Strom, damit z. B. Kompressor, Ventilator und Pumpe funktionieren. Durchschnittlich kann eine Wärmepumpe 1 Kilowattstunde (kWh) Wärme aus etwa 75 % Umgebungswärme und 25 % Strom erzeugen. Moderne Modelle erreichen schon eine höhere Effizienz.
Wärmepumpe: Der Kreislauf
Der Wärmepumpenkreislauf besteht aus 4 Schritten, die sich konstant wiederholen:
- Verdampfen: Umgebungswärme – aus Luft, Boden oder Grundwasser – wird in den Kreislauf der Wärmepumpe eingeleitet und gelangt in den Wärmetauscher. Das flüssige Kältemittel verdampft bei Kontakt und nimmt so die Wärme auf.
Das Kältemittel (z.B. Propan) zeichnet sich durch einen niedrigen Siedepunkt aus, sodass es schon bei sehr niedrigen Temperaturen seinen Zustand von flüssig zu gasförmig ändern kann. Auf diese Weise kann es die Wärme aufnehmen, die z. B. in -10 °C kalter Luft oder in 4 °C kaltem Grundwasser enthalten ist. - Verdichten: Ein Kompressor verdichtet den Dampf, indem er den Druck erhöht. Dadurch steigt die Temperatur des Kältemittels. Für diesen Schritt ist elektrischer Strom vonnöten.
- Verflüssigen: Der heiße Dampf überträgt die Wärme mit einem zweiten Wärmetauscher, dem Verflüssiger oder auch Kondensator, auf das Wärmeverteilsystem. Hierbei kühlt sich das Kältemittel so weit ab, dass es wieder seinen flüssigen Zustand annimmt.
- Entspannen: Das flüssige Kältemittel fließt durch ein Entspannungsventil. Dabei kann es sich wieder so weit ausdehnen, dass es seine Ausgangstemperatur erreicht.
Wie funktioniert das Heizen mit Wärmepumpe?
Die Wärmepumpe selbst erzeugt zunächst die benötigte Wärme. Für die anschließende Verteilung im Haus ist das Wärmeverteilsystem zuständig:
- Gängige Heizungsanlagen nutzen Wasser als Wärmeträger bzw. Wärmequelle. Dieses wird erwärmt und in Flächenheizungen (z. B. Fußbodenheizung) oder Radiatoren geleitet.
- Die Erwärmung erfolgt im zweiten Wärmetauscher der Wärmepumpe.
- Bei Wärmepumpen mit Pufferspeicher fließt das Heizwasser zunächst in den Speicher, bis es zum Heizen benötigt wird.
- Eine elektrische Pumpe transportiert das warme Heizwasser schließlich in die Flächenheizung oder die Heizkörper.
- Viele Wärmepumpen sind mit einem elektrischen Heizstab gekoppelt, der sich an besonders kalten Tagen zuschaltet.
Welche Arten von Wärmepumpen gibt es? Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe
Im privaten Bereich sind hauptsächlich folgende Wärmepumpen-Arten verbreitet:
- Luftwärmepumpe (auch Luft-Wasser-Wärmepumpe): nutzt die Wärme in der Außenluft
- Erdwärmepumpe (auch Sole-Wasser-Wärmepumpe): nutzt Wärme in oberflächennahen Erdschichten
- Grundwasser-Wärmepumpe (auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe): nutzt die Wärme des Grundwassers, die meist zwischen 10 und 12 °C liegt. Dafür wird das Grundwasser über eine Brunnenanlage heraufgepumpt und in die Wärmepumpe eingeleitet. Die Installation erfordert Brunnenbohrungen und Genehmigungen.
Gut zu wissen
Wie funktioniert eine Luftwärmepumpe?
Die Luftwärmepumpe (Luft-Wasser-Wärmepumpe) funktioniert nach dem oben erläuterten Prinzip aller Wärmepumpen. Einzige Besonderheit:
- Luftwärmepumpen nutzen die Außenluft, um Wärme zu erzeugen.
- Deshalb sind sie zusätzlich mit einem Ventilator ausgestattet.
- Dieser saugt die Umgebungsluft an und leitet sie zum Verdampferteil der Luftwärmepumpe: Im Gegensatz zu Erd- und Wasserwärmepumpen sind hier keine Erschließungsarbeiten erforderlich.
Info
Wie funktioniert eine Erdwärmepumpe?
Eine Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe) besteht aus einem unterirdisch verlegten Teil – den Flächenkollektoren oder der Erdsonde – und der eigentlichen Wärmepumpe, die elektrisch betrieben wird. Dazu kommt ein großer Warmwasserspeicher für die Heizwasser- und Brauchwasserspeicherung.
- Durch die im Boden verlegten Leitungen zirkuliert Sole (Wasser mit Frostschutzmittel). Die Sole nimmt die Erdwärme auf und transportiert sie zur Wärmepumpe.
- Im Verdampfer der Wärmepumpe gibt die Sole die Wärme an ein Kältemittel ab – oft teilfluorierte Kohlenwasserstoffe oder neuerdings Propan bzw. Ammoniak.
- Das Kältemittel verdampft, der Dampf wird in einem Verdichter komprimiert, wodurch die Temperatur ansteigt.
- Der heiße Dampf gibt seine Wärmeenergie über einen weiteren Wärmetauscher an den Heizkreislauf ab.
- Dabei kondensiert das Kältemittel wieder – und der Prozess beginnt von vorn.
In der Regel wird die benötigte Heizenergie zu drei Vierteln aus der Erdwärme bezogen, das letzte Viertel stellt die elektrische Energie für den Betrieb der Wärmepumpe.
Wärmepumpenheizung mit Erdsonde
Besonders effizient ist das Heizen mit Erdwärme, wenn die Wärmegewinnung über eine Erdsonde stattfindet. Dazu sind Tiefenbohrungen erforderlich, bei denen eine Fachfirma ein oder zwei senkrecht verlaufende Kunststoffrohre 40 bis 100 Meter tief im Erdreich verlegt.
Hinweis
Wärmepumpe mit Flächenkollektoren
Wenn Tiefenbohrungen nicht möglich oder nicht gewünscht sind, kann man Erdwärme auch über sogenannte Erdwärmekollektoren gewinnen. Dazu werden die Leitungen schlaufenförmig unterhalb der Frostgrenze in einer Tiefe von ca. 1,5 m horizontal verlegt. Die erforderliche Fläche beträgt in der Regel das Doppelte der Wohnfläche und sollte viel Sonnenlicht und/oder Niederschläge erhalten.
Hinweis
Erdsonde vs. Flächenkollektoren: Erdwärmepumpen im Vergleich
|
Erdsonde |
Flächenkollektoren |
Erschließung |
aufwendige Erschließung, hohe Erschließungskosten |
niedrige Erschließungskosten |
Platzbedarf |
geringer Flächenbedarf |
hoher Flächenbedarf |
Genehmigung |
genehmigungspflichtig |
genehmigungsfrei |
Effizienz |
hoher Wärmeertrag |
mittlerer Wärmeertrag |
Betriebskosten |
niedrig, relativ geringer Strombedarf |
höherer Strombedarf |
Hinweis
Was ist der Unterschied zwischen einer Erdwärmepumpe und einer Luftwärmepumpe?
Am häufigsten installiert werden Luftwärmepumpen und Erdwärmepumpen. Beide Wärmepumpe-Arten bieten Vor- und Nachteile. Eine Übersicht:
Niedrige Betriebskosten
Hohe Effizienz
Passivkühlung möglich
Gute Fördermöglichkeiten
Preiswert
Einfache Installation
Standort ist variabel - kann draußen und drinnen aufgestellt werden
Genehmigungsfrei
Contra
Hohe Anschaffungskosten
Aufwendige Installation
Hoher Platzbedarf bei Flächenkollektoren
Genehmigung erforderlich für Tiefenbohrung
Geringe Effizienz bei sehr kalten Außentemperaturen
Geräuschentwicklung möglich
Sonderfall: Was ist eine Warmwasser-Wärmepumpe?
Eine Warmwasser-Wärmepumpe(oder Brauchwasser-Wärmepumpe) dient nur dazu, Trinkwasser zu erwärmen, z. B. zum Duschen oder Geschirrspülen. Sie funktioniert unabhängig von der Heizanlage und kann daher nicht zum Heizen genutzt werden. Dabei stehen 2 Wärmequellen zur Verfügung:
- Raumluft: Die Warmwasser-Wärmepumpe bezieht Wärme aus der Luft im Gebäude (z. B. im Heizungskeller) oder der Außenluft.
- Abluft: Im Zusammenspiel mit einer Lüftungsanlage nutzt die Wärmepumpe die dabei entstehende Abluft.
Technisch betrachtet ist eine Warmwasser-Wärmepumpe also eine Sonderform der Luftwärmepumpe.
Was ist der Unterschied zwischen einer Warmwasserpumpe und einer normalen Luftwärmepumpe?
Anders als die klassische Luftwärmepumpe ist eine Warmwasser-Wärmepumpe nicht an den Heizkreis angeschlossen. Das bedeutet, mit einer Warmwasserpumpe können Sie nur Brauchwasser erwärmen. Normale Luftwärmepumpen hingegen eignen sich auch zum Heizen.
Wärmepumpe – Vorteile:
- Gute CO2-Bilanz: Wärmepumpen sind deutlich emissionsärmer als Öl- oder Gasheizungen.
- Zukunftsfähiges Heizsystem und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern: Erdwärmepumpen nutzen erneuerbare Energien und entsprechen damit den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes.
- Effizienz: Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen ist 3- bis 5-mal so hoch wie der von Gas- oder Ölheizungen.
- Geringe Heizkosten: Nach den Anschaffungs- und Installationskosten zahlen Hausbesitzer nur noch den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe.
- Geräuscharmer Betrieb: Wärmepumpen arbeiten nahezu lautlos und ohne Verbrennungsprozess. Nur bei Luftwärmepumpen können je nach Standort Geräuschbelästigungen auftreten.
- Gute Fördermöglichkeiten: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Kauf und Einbau von Wärmepumpen mit mindestens 30 % und maximal 70 % der förderfähigen Kosten.
- Wartungsarmer Betrieb: Da Wärmepumpen ohne Verbrennung arbeiten, verschmutzen sie weniger.
- Wertsteigerung der Immobilie: Studien zeigen, dass der Verkaufswert bei Häusern mit Wärmepumpe in den letzten Jahren schneller gestiegen ist.
- Je nach Modell auch zum Kühlen einsetzbar: Das Prinzip der Wärmepumpe lässt sich auch umkehren. Luftwärmepumpen können auch zum Kühlen von Wohnräumen eingesetzt werden.
- Bei Luftwärmepumpen keine Genehmigungen erforderlich: Da bei Luftwärmepumpen keine größeren Eingriffe in die Umwelt erfolgen, sind sie nicht genehmigungspflichtig.
Wärmepumpe – Nachteile:
- Hohe Anschaffungs- und Installationskosten: Wärmepumpenheizungen sind teurer als Gas- oder Ölheizungen, zudem sind zum Teil aufwendige Erschließungsarbeiten notwendig.
- Nur in gut gedämmten Häusern effizient: Damit die Erdwärmepumpe effizient arbeitet, muss das Haus zumindest teilweise energetisch saniert sein.
- Lebensdauer: Mit 15–20 Jahren haben Wärmepumpen eine geringere Lebensdauer als Gas- und Ölheizungen. Das gilt nicht für die Erdsonden und Flächenkollektoren – diese haben teilweise eine geschätzte Lebensdauer von bis zu 100 Jahren.
- Platzbedarf: Nicht jedes Grundstück bietet Platz für Tiefenbohrungen oder Flächenkollektoren. Gerade Tiefenbohrungen müssen zudem genehmigt werden.
- Genaue Planung erforderlich: Eine Erdwärmepumpe muss ganz genau auf die Gebäudeeigenschaften und den Heizbedarf abgestimmt werden. Häufig sind zusätzliche energetische Sanierungsmaßnahmen notwendig.
- Abhängigkeit von Strompreisen: Die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen wird vom Strompreis beeinflusst.
- Geräuschentwicklung: Vor allem bei Luftwärmepumpen können je nach Standort störende Geräusche auftreten.
- Hohe Erschließungskosten und Genehmigungspflicht bei Grundwasser- und Erdwärmepumpen mit Sonde: Die Installation ist teuer und aufwendig.
Einsatzmöglichkeiten und Voraussetzungen: Wann ist eine Wärmepumpe sinnvoll?
Mit einer Wärmepumpe beheizen Sie Ihr Haus kostengünstig und umweltschonend. Damit das funktioniert, benötigt das Gebäude allerdings eine gute Wärmedämmung und moderne Flächenheizkörper. So erreichen Sie eine möglichst geringe Vorlauftemperatur – das ist die Temperatur, auf die das Wasser im Heizkreislauf erwärmt werden muss, um Ihr Zuhause effizient zu beheizen. Für eine Wärmepumpenheizung beträgt die Vorlauftemperatur idealerweise 30 °C und maximal 50 °C, ansonsten ist der Stromverbrauch zu hoch.
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Welche Wärmepumpe eignet sich im Altbau?
In schlecht gedämmten Altbauten mit kleinen Heizkörpern sind Wärmepumpen oft keine gute Heizlösung. Sind allerdings ausreichende Dämmung und großflächige Heizkörper vorhanden, können Erdwärme- oder Grundwasserwärmepumpen sinnvoll sein. Luftwärmepumpen sind für Altbauten meist nicht gut geeignet. Um akzeptable Temperaturen zu erreichen, muss hier zu viel Strom aufgewendet werden.
Welche Wärmepumpe eignet sich im Neubau?
Grundsätzlich sind Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen für Neubauten gute Lösungen. Sie haben einen geringeren Stromverbrauch als Luftwärmepumpen und sind geräuscharm.
Bei Einfamilienhäusern sind allerdings auch Luftwärmepumpen attraktiv: Die Installation ist bei diesem Modell viel weniger aufwendig. Auch haben Neubauten in der Regel einen hohen Dämmstandard, sodass sich auch mit Luftwärmepumpen effizient heizen lässt. Bei Einfamilienhäusern sind Luftwärmepumpen daher die am häufigsten eingebaute Wärmepumpenart. Voraussetzung ist allerdings, dass das Haus nicht zu groß ist.
Hinweis
Regionale Bedingungen – Wann sind Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen nicht möglich?
Um die Wärmeenergie des Bodens oder des Grundwassers zu nutzen, sind größere Erdarbeiten erforderlich, die nicht überall möglich oder zulässig sind.
Erdwärmepumpen werden mit Erdsonden oder mit Flächenkollektoren betrieben.
Tiefenbohrungen für eine Erdsonde sind nicht möglich, wenn
- das Grundstück im Trinkwasserschutzgebiet, in bzw. nahe einer Bergbauregion oder im Bereich von Grundwasserstockwerksbau (übereinander verlaufende Grundwasserleiter) liegt.
- das Grundwasser stark mineralisiert ist (Gefahr für Füllung und Leitung durch aggressives Wasser) oder Kohlendioxideinschlüsse enthält.
Flächenkollektoren sind nicht möglich, wenn
- das Grundstück ein zu starkes Gefälle hat.
- das Grundstück zu klein für schwere Baumaschinen oder nicht tragfähig ist.
Für Grundwasserwärmepumpen müssen zwei Brunnen gebohrt werden. Ob das möglich ist, hängt von der Grundwassertiefe, der Grundwassermenge und der Grundwassertemperatur ab. Jede Bohrung muss von der unteren Wasserbehörde genehmigt werden. In Wasserschutzgebieten dürfen keine Brunnen eingerichtet werden.
Je nach Bundesland und Region gelten besondere Vorschriften.
Wo wird die Wärmepumpe aufgestellt?
Wärmepumpen, die Erdwärme oder das Grundwasser nutzen, stehen im Innenbereich, meist im Keller oder Technikraum. Luftwärmepumpen als Monoblock-Ausführung können außen oder innen stehen. Zudem gibt es hier gesplittete Varianten, die sich aus Außen- und Innengerät zusammensetzen.
Wenn Sie eine Wärmepumpe im Freien aufstellen möchten, gilt es bestimmte Vorgaben zu beachten:
- Mindestabstand zur Hauswand: je nach Hersteller etwa 20 bis 30 cm
- Abstand zum Nachbargrundstück: wird teilweise durch die Landesbauordnung vorgegeben; richtet sich auch nach Grenzwerten für die Lautstärke (je nach Region/Lage und Tageszeit zwischen 35 und 60 Dezibel)
- Untergrund: auf ebenem Boden mit einem festen Fundament
Außen aufgestellte Wärmepumpen sollten zudem möglichst nahe am Innengerät stehen, damit Installationskosten und Wärmeverlust gering bleiben.
Wo darf eine Wärmepumpe nicht aufgestellt werden?
Für Wärmepumpen im Innenbereich gelten nur wenige Vorschriften hinsichtlich des Aufstellortes. Bei Wärmepumpen im Freien hingegen sind die Vorgaben strenger. Um die Wärmepumpe-Funktion nicht zu beeinträchtigen, sollte sie z. B. an diesen Orten nicht stehen:
- an engen Stellen und in Ecken, wo keine ausreichende Luftversorgung möglich ist
- mit der Ausblasöffnung in die Hauptwindrichtung, da hier der Wind die kalte Luft zurück in das Gerät blasen kann
- in geschlossenen Räumen wie Gartenhaus oder Garage
Zudem enthalten die Landesbauordnungen weitere Beschränkungen, z. B. einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück oder eine Höhenbegrenzung.
Warum stehen Luftwärmepumpen oft vor dem Haus?
Da die Funktionsweise der Wärmepumpe Geräusche erzeugt, sollten Sie den Aufstellort gut abwägen. So wäre es z. B. unpraktisch, das Gerät neben der Terrasse oder unter dem Schlafzimmerfenster aufzustellen. Viele entscheiden sich für einen Ort, der weniger genutzt wird und an dem es generell lauter zugeht: die straßenseitige Fassade. Aus diesem Grund stehen Wärmepumpen oftmals vor dem Haus.
Wie groß ist eine Wärmepumpe?
Die Größe einer Wärmepumpe hängt vor allem von der Art und Leistung ab. Eine klassische Luftwärmepumpe kann z. B. zwischen 0,80 und 1,5 m hoch, etwa 1 bis 1,30 m breit und 50 bis 80 cm tief sein (ohne Heizungsanlage und Speicher). Erdwärmepumpen sind meist etwa 1,40 bis 2 m hoch bei annähernd quadratischer Grundfläche (ca. 60 cm).
Kann man eine Wärmepumpe mit anderen Heizsystemen kombinieren?
Es gibt verschiedene Ansätze, um die Vorteile einer Wärmepumpe mit den Vorteilen anderer Energieträger zu kombinieren.
Gas-Hybridheizung
Bei einer Gas-Hybridheizung wird eine Wärmepumpe mit einem zusätzlichen Gaskessel kombiniert. Die Gasheizung ermöglicht den Betrieb der Wärmepumpe unter Bedingungen, in denen sie sonst nicht effizient genug wäre, z.B. in einem schlecht gedämmten Haus.
Gas-Wärmepumpe
Bei einer Gas-Wärmepumpe werden Funktionen, für die sonst elektrischer Strom zugeführt werden muss (v.a. die Kompression des Kältemittels), durch einen Erdgasverbrennungsmotor erbracht. Statt durch Strom wird die Wärmepumpe also durch Gas ergänzt.
Bei der Kombination mit Gas gehen die ökologischen Vorteile der Wärmepumpe teilweise wieder verloren. Anders ist das bei der Verbindung von Wärmepumpe und Sonnenenergie.
Solar-Wärmepumpe
Bei der Kopplung von Photovoltaik und Wärmepumpe erzeugen die Solarzellen den Strom für den Betrieb der Pumpe. Es ist auch möglich, die Sonnenenergie ebenfalls zur Warmwasserbereitung oder zur Heizung einzusetzen. Bei diesem Modell schaltet sich die Wärmepumpe ab, wenn genug Sonnenenergie zur Verfügung steht.
Kosten und Fördermöglichkeiten von Wärmepumpen
Was kostet eine Wärmepumpe mit Einbau?
Die Kosten von Wärmepumpen setzen sich aus den Kosten für das Gerät selbst, Erschließung und Installation zusammen. Erdwärmepumpen und Grundwasserpumpen sind in der Anschaffung meist teurer, da Sie hier aufwendige Erdarbeiten einkalkulieren müssen. Bei den unterschiedlichen Wärmepumpe-Arten können in etwa diese Kosten anfallen:
- Luftwärmepumpe: Kosten zwischen 15.000 und 25.000 €
- Erdwärmepumpe mit Erdsonde: Kosten zwischen 20.000 und 30.000 €
- Erdwärmepumpe mit Flächenkollektoren: Kosten zwischen 15.000 und 25.000 €
- Grundwasserwärmepumpe: Kosten zwischen 20.000 bis 30.000 €
Die Betriebskosten sind hingegen bei Luftwärmepumpen oft höher als bei den anderen Modellen. Der Grund: Im Erdreich und im Grundwasser herrschen ganzjährig konstante Temperaturen über 0°C. Somit benötigt die Anlage für den Betrieb weniger elektrische Energie, um das benötigte Heizniveau zu erreichen.
Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wärmepumpenheizung?
Da Wärmepumpen kostenlose Umweltwärme nutzen, zahlen Sie nur die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe. Diese sind abhängig von der Leistung und der Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe, von der Größe des zu beheizenden Gebäudes und nicht zuletzt vom energetischen Zustand:
- Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Luftwärmepumpe rechnen Sie mit 1.100 – 1.800 € an Stromkosten pro Jahr. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen verbrauchen deutlich weniger Strom.
- Durch spezielle Wärmepumpentarife reduzieren sich diese Kosten um ca. 20 %.
- Kalkulieren Sie zusätzlich 100 – 150 € für die jährliche Wartung der Wärmepumpe ein.
Hinweis
Staatliche Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten für Wärmepumpen
Für den Einbau von Wärmepumpen gibt es verschiedene staatliche Fördertöpfe. 30 % der Anschaffungskosten können in der Regel im Rahmen der Grundförderung ersetzt werden. Weitere Zuschüsse sind möglich. In Abhängigkeit von der Effizienz der Anlage, vom Zeitpunkt des Einbaus oder von der Einkommenssituation der Antragsteller sind bis zu 70 % der förderfähigen Kosten erstattungsfähig. Im Einzelnen unterscheidet sich die Situation von Bundesland zu Bundesland, denn einige Länder gewähren weitere Fördermittel. Eine Förderung beantragen können Sie z. B. bei der KfW.
Gut zu wissen
Amortisationszeit: Ab wann rentiert sich der Einbau einer Wärmepumpe?
Der Einbau einer Wärmepumpe ist nicht ganz billig – das gilt besonders für Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen. Dieser Investition stehen Einsparungen im Langzeitbetrieb entgegen. Je nach Studie dauert es zwischen 8 und 15 Jahren, bis diese Einsparungen die höheren Anfangskosten wettgemacht haben.
Wie lange hält eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe sollte nach 15 bis 20 Jahren erneuert werden. Zu diesem Zeitpunkt kann man davon ausgehen, dass die Technik veraltet und störanfällig ist – auch wenn die Lebensdauer der Wärmepumpe eigentlich noch nicht abgelaufen ist. Bei in der Erde verlegten Elementen wie Sonden und Brunnen ist die Lebenserwartung deutlich höher.
Versicherungen für die Wärmepumpe
Wärmepumpen haben einen erheblichen Wert. Zwar sind Diebstähle noch nicht sehr häufig. Dennoch kommt es vor, dass Geräte gestohlen werden – am häufigsten vor dem Einbau direkt von der Baustelle. Auch bereits installierte Luftwärmepumpen können Opfer von Dieben werden. Da sie vor dem Haus oder im Garten aufgestellt werden, sind sie leicht zugänglich. Außer durch Diebe können Wärmepumpen auch durch Ereignisse wie Brand, Hagel oder Hochwasser gefährdet sein.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wärmepumpe zu versichern.
- Eine Bauleistungsversicherung sichert Schäden während des Hausbaus ab. Das schließt auch Schäden durch Vandalismus und Diebstahl ein. Für die Wärmepumpe gilt das allerdings meist nur, wenn sie schon fest installiert wurde.
- Sind Sie schon eingezogen, können Sie die Wärmepumpe in der Wohngebäudeversicherung mitversichern lassen.
- Es gibt mittlerweile auch spezielle Wärmepumpenversicherungen. Sie sichern nicht nur gegen Diebstahl ab, sondern auch z.B. gegen Konstruktionsfehler oder Ausfallkosten.
Weitere Informationen: So können Sie Ihre Wärmepumpe gegen Diebstahl absichern
Wartung und Pflege von Wärmepumpen
Wärmepumpen benötigen weniger Wartung als Öl- und Gasheizungen, da sie ohne Verbrennungsprozesse auskommen. Somit fallen viel weniger Verschmutzungen und Emissionen an. Viele Hersteller raten dennoch, mindestens alle zwei Jahre eine Inspektion der Anlage durchführen zu lassen, um Schäden vorzubeugen und einen effizienten Betrieb sicherzustellen. Ergänzend kann man auch selbst das ein oder andere tun, um die reibungslose Funktion der Anlage zu erleichtern.
- Lassen Sie die Anlage regelmäßig vom Fachmann überprüfen.
- Der Kühlmittelstand sollte routinemäßig gecheckt werden.
- Filter müssen von Zeit zu Zeit gereinigt oder getauscht werden.
- Die Außeneinheit einer Luftwärmepumpe sollte sauber und frei von Hindernissen wie Pflanzen, losen Blättern u. ä. gehalten werden.
- Damit die Wärmepumpe möglichst effizient Leistung bringt, sollte die Raumtemperatur konstant gehalten werden. Der Ausgleich großer Temperaturschwankungen kostet viel Energie.
Stand: 24.04.2025

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