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Zahnfleischentzündung – was tun?

Gingivitis und Parodontitis

Eine Zahnfleischentzündung verheilt bei guter Zahnpflege i. d. R. schnell. Wenn nicht, kann es zu schweren Komplikationen kommen.

Eine Frau hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wange.

Oft bemerkt man Zahnfleischentzündungen gar nicht, so häufig kommen sie vor und so unauffällig ist meistens der Verlauf. Unbehandelt kann eine Zahnfleischentzündung aber zu schwereren Erkrankungen führen. Was es bei chronischer Zahnfleischentzündung, Zahnfleischschwund und Parodontitis zu beachten gibt, lesen Sie hier im Ratgeber.

Zahnfleischentzündung – das Wichtigste vorab:

  • Eine Zahnfleischentzündung entsteht meist durch mangelnde Mundhygiene.
  • Bei gründlicher Mundhygiene verschwindet eine Zahnfleischentzündung nach einigen Tagen.
  • Unbehandelt kann eine Zahnfleischentzündung zu schweren Komplikationen oder zu Parodontitis führen.

Dieser Ratgeber behandelt zunächst die Gingivitis, also eine Entzündung des Zahnfleisches. Ausführliche Informationen zu Parodontitis, landläufig auch Parodontose genannt, finden Sie ebenfalls in diesem Artikel. Parodontitis beginnt mit einer Zahnfleischentzündung, betrifft dann aber den gesamten Zahnhalteapparat.

Ursachen der Gingivitis: Wie entzündet sich das Zahnfleisch?

Zahnfleischentzündung (Gingivitis) gehört zu den häufigsten Krankheiten im Mundraum. Oft merkt man gar nicht, dass das Zahnfleisch entzündet ist. Geht die Entzündung schnell wieder weg, muss man sich keine Sorgen machen. Bleibt die Entzündung bestehen, kann sie jedoch ernstzunehmende Folgen haben.

Eine Gingivitis klingt i. d. R. schnell wieder ab, wenn die entzündete Stelle zweimal täglich gründlich gereinigt wird. Dazu reicht eine normale, sorgfältige Zahnpflege aus. Ist die Entzündung nach 2 Wochen nicht abgeklungen oder verstärkt sich, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen.

Doch wie kommt es zu einer Zahnfleischentzündung?

Zahnfleischentzündung durch mangelnde Mundhygiene

Eine Zahnfleischentzündung entsteht meistens durch schlechte Mundhygiene: Bakterien sammeln sich auf den Zähnen in einer klebrigen Schicht namens Plaque. In dieser Schicht können die Bakterien nicht mehr von Abwehrzellen im Speichel bekämpft werden. Dort, wo die Plaque das Zahnfleisch berührt, reagiert der Körper mit Entzündungen.

Wird Plaque nicht regelmäßig entfernt, entsteht Zahnstein. Auf der rauen Oberfläche können sich Bakterien besser festhalten. Deshalb bilden sich Karies und Gingivitis dort schneller.

Bei einer Zahnfleischentzündung können Zahnfleischtaschen entstehen. So nennt man Zwischenräume zwischen Zahnfleisch und Zahn, in denen sich Bakterien ablagern können. Zahnfleischtaschen lassen sich schwer reinigen und können Parodontitis zur Folge haben.

Zahnfleischentzündung durch Verletzungen

Auch Verletzungen und Wunden können zu Zahnfleischentzündungen führen.

Kleine Verletzungen entstehen z. B. durch falsches Zähneputzen: Harte Zahnbürsten, zu festes Schrubben oder eine zu kräftige Verwendung von Zahnseide schadet dem Zahnfleisch.

Auch nach Zahnarztbehandlungen kann es zu Zahnfleischentzündungen kommen, etwa nach Weisheitszahn-Operationen oder Wurzelbehandlungen. Bei kleineren Behandlungen wird das Zahnfleisch unter Umständen ebenfalls etwas in Mitleidenschaft gezogen. Klingt die Entzündung nach 2 Wochen nicht ab oder wird schmerzhaft, gehen Sie am besten direkt wieder zum Zahnarzt.

Das Zahnfleisch kann auch beim Essen verletzt werden. Verbrennungen des Zahnfleisches etwa können zu Entzündungen führen. Auch eine Infektion kleiner Schnitte ist möglich, die durch spitze oder scharfe Stückchen in der Nahrung entstehen.

Durch Zahnspangen und Zahnersatz kann es zu Reibung oder Druck kommen, die das Zahnfleisch verletzen. An den verletzten Stellen können sich Bakterien sammeln. Eine Entzündung entsteht.

Symptome: So erkennen Sie entzündetes Zahnfleisch

Normalerweise ist das Zahnfleisch blassrosa und fest. Wenn Zahnfleisch entzündet ist, zeigt sich mindestens eines dieser Symptome:

  • Gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch
  • Blutende oder weiche Stellen
  • Mundgeruch

Bei schweren Fällen kann es außerdem zu Fieber, Abgeschlagenheit und geschwollenen Lymphknoten kommen.

Vorsicht

Bei Rauchern ist das Zahnfleisch schlechter durchblutet. Entzündungen entstehen schneller und sind schwerer zu erkennen.

Gingivitis ist meistens schmerzfrei. Achten Sie deshalb auf gerötete Stellen. Ist beim Zähneputzen Blut in der ausgespuckten Zahnpasta, deutet auch das auf eine Zahnfleischentzündung hin.

So untersucht Ihr Zahnarzt eine Gingivitis

Wie Sie selbst vor dem Spiegel, prüft Ihr Zahnarzt zuerst mit den Augen, ob Sie eine Gingivitis haben.

Mit Handinstrumenten untersucht er dann, wie fest das Zahnfleisch ist und ob es schnell blutet. Weiches und schnell blutendes Zahnfleisch deutet auf eine Entzündung hin.

Dann folgt der Parodontale Screening-Index (PSI). Eine Sonde wird dazu den Zahn entlang in das Zahnfleisch eingeführt. So misst Ihr Zahnarzt, ob Zahnfleischtaschen entstanden sind oder ob bereits eine Parodontitis vorliegt. Ist das Zahnfleisch gesund, ist der Zwischenraum zwischen Zahn und Zahnfleisch nur 2 bis 3 Millimeter tief. Je tiefer der Zwischenraum ist, umso schlechter steht es um das Zahnfleisch.

Liegt eine chronische oder fortgeschrittene Gingivitis vor, empfiehlt sich eine Röntgenuntersuchung. Sie macht sichtbar, ob mehr als nur das obere Zahnfleisch befallen ist. Eine Speicheluntersuchung zeigt, ob bestimmte Bakterien in der Mundhöhle vorkommen.

Behandlung von entzündetem Zahnfleisch

Wie entzündetes Zahnfleisch am besten behandelt wird, hängt von der Schwere der Entzündung ab. Eine akute Entzündung können Sie selbst mit sorgfältiger Mundhygiene und Hausmitteln bekämpfen. Wenn allerdings eine chronische Gingivitis oder eine Parodontitis vorliegt, werden teils aufwendige Behandlungen notwendig.

Wichtig

Egal wie weit eine Gingivitis fortgeschritten ist: Eine gründliche Zahnhygiene ist ein Muss. Putzen Sie sich zweimal täglich gründlich die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und einer mittelharten Zahnbürste. Reinigen Sie zusätzlich einmal täglich mit einer Interdentalbürste oder mit Zahnseide die Zahnzwischenräume. Antibakterielle Mundspülungen und Salben können helfen, Bakterien zu bekämpfen.

Hausmittel: Erste Hilfe gegen eine Zahnfleischentzündung

Bei der Behandlung zu Hause können diese Hausmittel helfen:

  • Mit entzündungshemmenden Tees aus Kamille, Salbei, Thymian und Myrrhe gurgeln.
  • Knoblauch wirkt ebenfalls entzündungshemmend.
  • Schwarzteebeutel für 5 Minuten auf die entzündete Stelle legen. Die Bitterstoffe helfen gegen den Schmerz.
  • Entzündete Stelle mit einer weichen Zahnbürste massieren.
  • Saft aus Rucola und rohem Spinat enthält Nitrat. Durch das ebenfalls enthaltene Vitamin C ist es nicht schädlich, sondern wird vom Körper in antibakterielle Stoffe umgewandelt. Diese Stoffe gelangen dann in den Speichel.

Medizinische Gingivitis-Behandlung

Bei Ihrem Zahnarzt werden Ihre Zähne und die Zahnzwischenräume gründlich professionell gereinigt. Die Plaque wird mit Ultraschallgeräten und unterschiedlichen Handinstrumenten entfernt. Diese Geräte gelangen deutlich tiefer in die Zwischenräume zwischen Zahn und Zahnfleisch als eine Zahnbürste oder Zahnseide.

Anschließend werden die Zähne poliert. Das hilft gegen neue Plaquebildung. Oft werden auch Lacke oder Versiegelungen aufgetragen. Die Behandlung von Gingivitis verläuft deshalb ähnlich wie eine professionelle Zahnreinigung. Unter Umständen verschreibt Ihnen der Zahnarzt noch spezielle Mundspülungen oder andere Medikamente. Mit diesen Maßnahmen sollte die akute Zahnfleischentzündung abklingen.

Bei chronischer Gingivitis und bei schweren Fällen ist eine weitere Behandlung nötig. Bei Schmerzen und starken Entzündungen können Schmerzmittel oder Antibiotika notwendig werden. Bei chronischen Erkrankungen werden Mundspülungen mit Chlorhexidin verwendet.

Die Gefahren unbehandelter Gingivitis

Eine akute Zahnfleischentzündung ist nicht gefährlich. Wenn sie behandelt wird, verschwindet sie meist ohne bleibende Schäden. Bleibt sie jedoch unbehandelt, kann eine Gingivitis schwere Folgeschäden verursachen:

Die Bakterien, die die Zahnfleischentzündung auslösen, können ins Blut gelangen und eine Blutentzündung auslösen. Sie können auch wandern und z. B. zu einer Lungenentzündung führen. Unbehandelte Entzündungen wie eine Gingivitis können langfristig sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.

Eine weitaus häufigere und oft lange unbemerkte Folge einer unbehandelten Gingivitis ist die Parodontitis.

Risikofaktoren: So erhöht sich die Gefahr einer Zahnfleischentzündung

Gingivitis und Parodontitis sind sehr häufige Krankheiten. Ungefähr jeder Zweite über 50 erkrankt in Deutschland an Parodontitis. Zahnfleischentzündungen sind noch häufiger. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, entzündetes Zahnfleisch zu haben, liegt nicht nur an genetischen Faktoren. Lebenswandel, Gesundheit und Hormone spielen ebenfalls eine große Rolle.

Rauchen erhöht das Risiko für Zahnfleischentzündungen

Wer raucht, hat ein deutlich höheres Risiko, eine Zahnfleischentzündung zu bekommen. Denn Nikotin hemmt die Speichelproduktion, verringert die Durchblutung des Zahnfleisches und fördert den Zahnfleischschwund. Das führt dazu, dass Bakterien nicht so gut bekämpft werden können. Entzündungen bilden sich schneller. Wegen der schlechteren Durchblutung fallen Zahnfleischentzündungen auch seltener auf, weil es nicht so schnell zu Blutungen kommt.

Achtung

Rauchen erhöht auch das Risiko für Parodontitis. Laut der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung ist das Risiko von Rauchern 2 bis 7 Mal so hoch wie das von Nichtrauchern.

Ein geschwächtes Immunsystem kann das Zahnfleisch nicht so gut schützen

Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Gingivitis-Risiko.

Eine Schwächung kann viele Ursachen haben:

  • Chronische Erkrankungen (z. B. Aids, Diabetes mellitus)
  • Immununterdrückende Medikamente (z. B. bei Transplantationen)
  • Medikamente, die den Speichelfluss verringern (z. B. kortisonhaltige Asthmasprays, Antihistaminika, Antidepressiva)
  • Blutdrucksenkende Medikamente

Tipp

Gegen verringerten Speichelfluss helfen zuckerfreie Kaugummis und das regelmäßige Trinken von Wasser und ungesüßtem Tee.

Weitere Einflüsse auf das Gingivitis-Risiko

Diese weiteren Faktoren führen zu einem erhöhten Gingivitis-Risiko:

  • Stress
  • Vitaminmangel
  • Mundatmung
  • Hormonschwankungen (z. B. in der Pubertät, in den Wechseljahren oder bei Schwangerschaft)
  • Zahnersatz, Kronenränder

Parodontitis: Wenn die Zahnfleischentzündung zum Problem wird

Bleibt eine chronische Gingivitis unbehandelt, breitet sich die Entzündung auf den Zahnhalteapparat aus. Dann spricht man von einer Parodontitis. Ein veralteter Begriff für diese Erkrankung ist Parodontose.

Wie entsteht Parodontitis und was ist der Unterschied zu Gingivitis?

Der Zahnhalteapparat besteht aus einem Bindegewebe namens Wurzelhaut, das den Zahn im Kieferknochen festhält. Die Wurzelhaut ist sozusagen die Fortsetzung des Zahnfleisches am nicht sichtbaren Teil des Zahnes. In der Wurzelhaut sorgen feine Fasern dafür, dass der Zahn fest, aber elastisch im Kiefer sitzt.

Bei einer Parodontitis sind die Wurzelhaut und teilweise der Knochen entzündet, bei einer Gingivitis nur das oberflächliche Zahnfleisch.

Die Entzündung zerstört das Bindegewebe und den Knochen rund um den Zahn. Dieser Vorgang ist nicht unbedingt schmerzhaft und bleibt daher oft lange unentdeckt. Aber er hat Folgen: Die Zähne halten nicht mehr so fest im Knochen. Nach und nach beginnen sie zu wackeln und fallen schlussendlich sogar aus, solange die Parodontitis nicht behandelt wird.

Vorsicht

Der Zahnhalteapparat wächst nicht nach. Eine Parodontitis kann zwar gestoppt werden, der Schaden verschwindet aber nicht von alleine. Nach einer behandelten Parodontitis ist es daher wichtig, Zähne, Zahnzwischenräume und auch die entstandenen Zahntaschen sauber zu halten. Nur so lässt sich verhindern, dass der Abbau fortschreitet.

Zahnfleischrückgang: So erkennt man eine Parodontitis

Es ist fast unmöglich, eine Parodontitis früh selbst zu erkennen. Denn zu Beginn hat Parodontitis ähnliche Symptome wie eine Zahnfleischentzündung. Es kommt zu:

  • Schwellungen
  • Blutungen
  • Rötungen
  • Mundgeruch

Ist die Parodontitis bereits sehr weit fortgeschritten, bildet sich das Zahnfleisch zurück.

Gut zu wissen

Zahnfleischrückgang bedeutet nicht immer, dass Sie Parodontitis haben. Das Zahnfleisch kann sich auch wegen falscher Putztechnik, durch Zähneknirschen oder aufgrund anderer Erkrankungen zurückbilden. In jedem Fall sollten Sie zurückgehendes Zahnfleisch von einem Zahnarzt untersuchen lassen.

Ihr Zahnarzt kann schon früh erkennen, ob Sie eine Parodontitis haben. Dazu dient der Parodontale Screening-Index (PSI), der misst, wie tief der Zwischenraum zwischen Zahn und Zahnfleisch ist. Ab etwa 3 Millimetern Tiefe ist der Zahnhalteapparat bereits geschädigt.

Tipp

Der PSI gehört auch zu den Regeluntersuchungen. Er wird alle 2 Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Behandlung: Was tun bei einer Parodontitis?

Eine Parodontitis kann aufgehalten werden, verheilt aber kaum selbst. Verlorengegangenes Gewebe kann nur chirurgisch ersetzt werden. Um den Zahnverlust möglichst zu verhindern, ist eine aufwendige Parodontitis-Behandlung nötig. Sie verläuft in 2 Schritten:

Schritt 1: Entzündung bekämpfen

Zuerst geht es darum, ein Fortschreiten der Entzündung zu verhindern.

Damit die Entzündung stoppt, müssen die Bakterienherde entfernt werden. Ihr Zahnarzt entfernt zerstörtes Gewebe, Ablagerungen wie Zahnstein und reinigt die Zahnfleischtaschen. Er glättet Zahnoberflächen und Zahnwurzeln, um neue Ablagerungen zu verhindern. Bei schweren Fällen bekommen Sie Antibiotika.

Ist die Parodontitis noch nicht fortgeschritten, reicht diese Behandlung häufig schon aus. Bei tiefen Zahntaschen dagegen müssen chirurgische Schnitte gesetzt werden, um Bakterienherde zu entfernen. Das Zahnfleisch wird aufgetrennt, befallene Regionen werden ausgeschabt. Auch an der Zahnwurzel wird poliert und gesäubert.

Wichtig

Sorgen Sie jetzt noch konsequenter für eine sorgfältige Mundhygiene, damit sich keine neuen Entzündungsherde bilden. Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt und achten Sie auf Ihre Zähne.

Schritt 2: Schaden eingrenzen

Eine fortgeschrittene Parodontitis kann nicht rückgängig gemacht werden. Doch mit chirurgischen Eingriffen lassen sich Zähne erhalten und Folgeschäden verringern.

Die Wurzelhaut mit ihrem Bindegewebe kann teilweise zurückwachsen, sie braucht aber etwas Hilfe. Das Zahnfleisch stört beim Wachsen, denn es ist schneller als die Wurzelhaut. Ein künstliches Gewebe hält das Zahnfleisch zurück und gibt dem Bindegewebe mehr Raum. Inzwischen gibt es Mittel, die das Wachstum anregen. Sie werden direkt auf das noch vorhandene Gewebe aufgebracht.

Ist das Zahnfleisch schon stark zurückgewichen, ist das problematisch. Denn freiliegende Zahnhälse sehen nicht nur nicht schön aus. Sie führen auch schnell zu Karies und sind temperaturempfindlich. In diesem Fall kann anderes Gewebe an die freiliegenden Stellen verpflanzt werden. Neues Gewebe deckt ab und erleichtert so den Alltag.

Auch der Knochen kann durch einen chirurgischen Eingriff teilweise wiederhergestellt werden. Dazu wird entweder künstlicher Knochen eingesetzt oder ein Stück Kieferknochen aus einer anderen Stelle an die betroffene Stelle transplantiert.

Nach der Behandlung: Sorgfältige Mundhygiene ist das A und O

Nach einer Parodontitisbehandlung kann nur eine einwandfreie Mundhygiene einen Rückfall und einen fortschreitenden Knochenabbau verhindern.

Wie immer gilt: Zweimal täglich Zähne putzen, und zwar mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und einer mittelfesten Zahnbürste. Zusätzlich helfen Mundspülungen mit Chlorhexidin bei der Bakterienbekämpfung. Chlorhexidin ist ein Antiseptikum, das kurzzeitig zu Zahnverfärbungen und Geschmacksstörungen führen kann. Bei Parodontitis ist eine Reinigung der Zahnzwischenräume essenziell. Verwenden Sie dazu Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalbürsten) und Zahnseide. Nach einer Parodontitis-Behandlung zeigt Ihnen Ihr Zahnarzt, wie Sie Ihre Zähne am besten reinigen.

Tipp

Lassen Sie außerdem regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen, um Zahnstein zu entfernen und die Zahnoberflächen weniger anfällig für Belag zu machen.

Schwere Fälle: Aggressive Parodontitis

Eine aggressive Parodontitis ist eine besondere und seltene Form der Parodontitis. Sie betrifft vor allem junge Menschen unter 30.

Die Krankheit schreitet in ähnlicher Weise fort wie eine chronische Parodontitis, nur sehr schnell. Häufig gibt es schubweise Fortschritte der Krankheit. Eine aggressive Parodontitis führt meistens zu starkem und häufigem Zahnfleischbluten sowie zu zügigem Zahnfleischschwund.

Vorsicht

Bei einer aggressiven Parodontitis ist es besonders wichtig, früh mit der Behandlung zu beginnen.

Schwere Fälle: Die akute nekrotisierende ulzerierende Gingivitis bzw. Parodontitis (ANUG/ANUP)

Zahnfleischentzündungen verlaufen meist unauffällig und langsam. Selten kommt es zu plötzlichen, schmerzhaften Ausbrüchen, die das gesamte Zahnfleisch befallen.

Was ist eine ANUG bzw. ANUP?

Bei einer Zahnfleischentzündung spricht man von einer akuten nekrotisierenden ulzerierenden Gingivitis (ANUG) bzw. von einer akuten nekrotisierenden ulzerierenden Parodontitis (ANUP), wenn auch der Zahnhalteapparat betroffen ist. Der Name setzt sich so zusammen:

  • Akut: plötzlich, intensiv
  • Nekrotisierend: Gewebe stirbt ab
  • Ulzerierend: Geschwüre bilden sich

Bei einer ANUG bzw. ANUP bilden sich graue, rot umrandete Stellen am Zahnfleisch, vor allem zwischen den Zähnen. Dort stirbt das Gewebe wegen starken Bakterienbefalls ab.

Welche Symptome gibt es bei einer ANUG bzw. ANUP?

Die Symptome einer ANUG oder ANUP sind:

  • Plötzliche starke Schmerzen am Zahnfleisch
  • Starker Mundgeruch
  • Starker Speichelfluss
  • Zahnfleisch zwischen den Zähnen sieht wie abgeschnitten aus
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Fieber

Was sind die Ursachen einer ANUG bzw. ANUP?

Eine akute nekrotisierende ulzerierende Gingivitis entsteht bei geschwächtem Immunsystem. Zu einer ANUG und später einer ANUP kommt es durch diese Faktoren:

  • Zigarettenkonsum
  • Stress
  • Alkohol und Drogen
  • Schlafmangel
  • Unterernährung

Eine ANUP beginnt immer mit einer normalen Gingivitis, die vor allem die kleinen Zahnfleischdreiecke zwischen den Zähnen (Papillen) betrifft.

Wie wird eine ANUG bzw. ANUP behandelt?

Bei einer ANUG oder ANUP muss zuerst das tote Gewebe entfernt werden. Danach wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt und der Zahnarzt verschreibt Mundspülungen und Cremes.

Das abgestorbene Gewebe wächst bei fortgeschrittenem Stadium nicht mehr von selbst nach. In diesem Fall wird wie bei einer fortgeschrittenen Parodontitis vorgegangen.

Schwere Fälle: Desquamative Gingivitis

Eine besondere Form der Zahnfleischentzündung ist die desquamative Gingivitis. Diese Erkrankung hat andere Symptome als eine normale Zahnfleischentzündung. Das Zahnfleisch

  • ist tiefrot,
  • löst sich ab,
  • ist sehr weich,
  • blutet schnell und
  • bildet Bläschen.

Die desquamative Gingivitis tritt unter anderem bei starken hormonellen Veränderungen auf, vor allem in den Wechseljahren. Andere Ursachen sind bestimmte Allergien und chronische Erkrankungen.

Die ablösende Zahnfleischentzündung wird meist mit einer kortisonhaltigen Creme behandelt. Bei hormoneller Ursache helfen auch Hormonpräparate. Doch wegen starker Nebenwirkungen greifen Zahnärzte stattdessen häufig auf die übliche Behandlungsmethode zurück.

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