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Saisonkennzeichen: Was ist zu beachten?

Sommer = Cabriozeit

Wer sein Fahrzeug nicht ganzjährig fährt, kann bei der Zulassung ordentlich Geld sparen.

Am Meer liegt eine Frau im Cabrio und lehnt lässig die Füße über die Beifahrertür hinaus Richtung Meer.

Autorin: Britta Fehmer

Saisonkennzeichen sind für Fahrzeuge, die im Winter ungenutzt bleiben, eine wunderbare Alternative. Dazu zählen Motorräder, Cabrios, Wohnwagen oder Oldtimer. Wenn Sie Ihr Fahrzeug nur im Sommer aus der Garage fahren, sparen Sie mit einem Saisonkennzeichen Geld.

Das flexible Saisonkennzeichen

Manche Fahrer sind nicht das ganze Jahr über auf ihren Wagen angewiesen. Zum Beispiel, wenn sie mehrere Fahrzeuge besitzen, die nicht alle gleichzeitig in Gebrauch sind. In diesem Fall bietet es sich an, ein Saisonkennzeichen zu beantragen, das es seit März 1997 in Deutschland gibt. Vor allem Cabriolets und andere Fahrzeuge, die nur für einen begrenzten Zeitraum im Jahr genutzt werden, profitieren davon.

Die zugelassene Saison erkennen Sie an den Ziffern, die am rechten Rand des Kfz-Kennzeichens übereinander angebracht sind. Beispielsweise heißt oben 4 und unten 10: Das Fahrzeug ist von April bis Oktober angemeldet.

Motorrad Saisonkennzeichen

Wo beantrage ich ein Saisonkennzeichen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Antrag für ein Saisonkennzeichen zu stellen. Viele Zulassungsbehörden bieten sogar ein Onlineverfahren an. Welche Unterlagen für die Antragstellung benötigt werden, ist verschieden.

Einen Personalausweis sowie eine Bestätigung Ihrer Kfz-Versicherung benötigen Sie in jedem Fall. Diese erhalten Sie i. d. R. nach einer formlosen Anfrage bei Ihrem Autoversicherer. Gegebenenfalls müssen Sie außerdem den Fahrzeugschein und die Bescheinigung der letzten Hauptuntersuchung vorzeigen.

Um sicherzugehen, welche Unterlagen in Ihrem speziellen Fall notwendig sind, fragen Sie vorher direkt bei Ihrer Kfz-Zulassungsstelle nach.

Saisonkennzeichen – ja oder nein?

Ob ein Saisonkennzeichen für Sie die optimale Lösung ist, hängt von Ihrem Fahrzeug und Ihren Fahrgewohnheiten ab. Fahren Sie Ihren Wagen sowieso nur in einem gewissen Zeitraum des Jahres, könnte solch ein Kennzeichen eine preisgünstige Alternative für Sie sein.

Denken Sie daran, dass Sie für die Zeit außerhalb des Gültigkeitszeitraums einen privaten Abstell- oder Garagenplatz benötigen. Die Mietkosten hierfür fallen in manchen Regionen relativ hoch aus, was den finanziellen Vorteil eines Saisonkennzeichens wieder relativieren könnte.

Pro und Contra von Saisonkennzeichen

Die klaren Vorteile eines Saisonkennzeichens: Sie sparen Zeit und Geld.

  • Sie zahlen nicht im gesamten Jahr Steuern und Versicherungsbeiträge, sondern nur im Geltungszeitraum. Dieser muss auf mehrere aufeinander folgende Monate beschränkt sein. Voneinander unabhängige Intervalle sind nicht anerkannt.
  • Der Zulassungszeitraum ist frei wählbar (von mindestens 2 bis höchstens 11 Monaten).
  • Es ist nur eine einmalige Anmeldung nötig. Danach können Sie das Saisonkennzeichen jedes Jahr wieder im gleichen Geltungszeitraum nutzen.

Sie haben grundsätzlich immer die Möglichkeit, den Zulassungszeitraum im Nachhinein zu ändern. Hierfür müssen Sie aber eine neue Versicherungsbestätigung sowie neue Nummernschilder beantragen.

Die Nachteile eines Saisonkennzeichens sollten unbedingt bedacht werden:

  • Sie benötigen einen privaten Parkplatz oder eine Garage, um Ihren Wagen dort in der zulassungsfreien Zeit abzustellen.
  • Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen können nur im Gültigkeitszeitraum auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Außerhalb dieses Zeitraums dürfen keine Überführungsfahrten, Probefahrten und auch keine Fahrten in eine Werkstatt unternommen werden. Hierfür muss erst ein rotes Kennzeichen oder ein Kurzzeitkennzeichen am Wagen angebracht werden.

Das Abstellen des Fahrzeugs auf Gemeinschaftsparkplätzen ist untersagt. Der auch außerhalb des Zulassungszeitraums wirksame beitragsfreie Ruheversicherungsschutz gilt nur, wenn das Fahrzeug vertragsgerecht abgestellt wurde.

Bei Ruhezeiten drohen Strafen

Steht der Saisonwagen während der Ruhezeit an einem zulässigen Standort, gilt er auch in diesem Zeitraum als versichert. In diesem Fall werden Schäden ersetzt, die z. B. bei einem Sturm am Auto entstanden sind, oder auch, wenn das Fahrzeug gestohlen wurde.

Wer seinen Wagen außerhalb der Zulassungszeit fährt oder unrechtmäßig abstellt, riskiert hohe Sanktionen. Es drohen neben hohen Geldstrafen auch ein Punkt in Flensburg wegen Falschparkens sowie 3 Punkte für unerlaubtes Fahren. Beim Fahren außerhalb des Gültigkeitszeitraums besteht außerdem kein Versicherungsschutz. Sollte es zu einem Unfall kommen, muss der Fahrer aus eigener Tasche für die entstandenen Schäden aufkommen.

Saisonkennzeichen lohnt nicht immer

Wer sich für ein Saisonkennzeichen entscheidet, sollte im Vorhinein genau kalkulieren. Ein Garagenstellplatz kann teurer sein als die Einsparungen an Steuer und Versicherungsbeiträgen. Bevor Sie also ein Saisonkennzeichen beantragen, sollten Sie genau durchrechnen, ob sich dieser Schritt finanziell für Sie lohnt.

Eine Alternative zum Saisonkennzeichen ist das sogenannte Wechselkennzeichen. Seit Juli 2012 ist dieses auch in Deutschland erhältlich.

Über Britta Fehmer

Britta Fehmer ist Expertin für Kundenbeziehungen im Internet. Sie war als Journalistin für diverse Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien tätig. Als Autorin beschäftigt sie sich mit Entrepreneurship, Digitalisierung und digitaler Kommunikation. Für ERGO schreibt sie über Mobilität, Nachhaltigkeit sowie praktische Service-Themen.

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