
Das Wichtigste in Kürze
- Unter virtueller Realität (VR) versteht man eine künstliche, digitale Wirklichkeit, die durch Computer erzeugt wird.
- Wichtigstes Hilfsmittel ist oftmals die VR-Brille, die mit Displays, Lautsprechern und Sensoren den Eindruck der virtuellen Umgebung erzeugt.
- Virtuelle Realität im engeren Sinn unterscheidet sich durch den Effekt der Immersion – des vollständigen Eintauchens in eine andere Welt – von anderen künstlichen Realitäten.
- Außer in der Computerspiel-Branche findet VR auch in anderen Bereichen Anwendung, z. B. in Medizin, Architektur und Psychotherapie.
Diese Themen finden Sie hier
Virtuelle Realitäten erweitern die Grenzen der eigenen Wahrnehmung. In einer künstlich erzeugten Welt können Sie ferne Länder bereisen, mit Delfinen schwimmen, chirurgische Eingriffe simulieren oder Fantasiewelten erkunden – ohne Ihr Sofa zu verlassen. In diesem Ratgeber finden Sie alle Infos zum aktuellen Stand, zu Einsatzgebieten und gesundheitlichen Aspekten dieser Technologie.
Virtual Reality: Was ist eine virtuelle Realität?
Als virtuelle Realität oder Virtual Reality (VR) bezeichnet man eine digital erzeugte, künstliche Wirklichkeit. Diese kann sowohl die echte Realität nachbilden, z. B. in Form eines virtuellen Museumsbesuchs, als auch Welten erschaffen, die ganz der Fantasie entspringen.
Elemente einer virtuellen Realität können technisch auch in die Alltagsrealität integriert werden; etwa, wenn zu Objekten, die die Smartphone-Kamera auf dem Display darstellt, automatisch Text- oder Bildinformationen aus dem Internet eingeblendet werden. Je nach Grad der technischen Integration spricht man von erweiterter Realität (Augmented Reality – AR) oder gemischter Realität (Mixed Reality – MR).
Zur Darstellung virtueller Realitäten sind VR-taugliche Endgeräte erforderlich. Am wichtigsten sind hier VR-Brillen, auch als VR-Headsets bekannt. Ergänzt wird das virtuelle Erlebnis oft durch einen Datenhandschuh, mit dem sich Nutzer durch Gesten im virtuellen Raum orientieren können.
Virtuelle Realität: ein historischer Überblick
- Seit der Antike gibt es 360°-Rundbilder, die dem Betrachter den Eindruck vermitteln sollen, mitten im gemalten Geschehen zu stehen. Im 19. Jahrhundert waren solche Rundpanoramen sehr beliebt. Daher konstruierte man schon damals die ersten 360-Grad-Kameras.
- In den 1950er-Jahren wurde ein erstes VR-Projektionssystem für Kinoanwendungen entwickelt. Durch den Sensorama sollten z. B. auch Geruchserlebnisse möglich werden. Zehn Jahre später entstand das erste Konzept eines VR-Headsets.
- Seit den 1980er-Jahren trieb vor allem die Gaming-Branche die Entwicklung von VR-Technologien voran. Der Begriff „Virtual Reality“ stammt aus dem Science-Fiction-Roman „The Judas Mandala“, der 1982 vom Autor Damien Broderick veröffentlicht wurde.
- Große Fortschritte im Bereich der Rechenleistung und Displayauflösung ermöglichten seit etwa 2012 einen großen Aufschwung bei VR-Anwendungen. Durch sinkende Preise wird die Technologie seither nach und nach für die breitere Öffentlichkeit zugänglich.

Welche Arten von virtueller Realität gibt es?
Es gibt verschiedene Varianten virtueller Realitäten. Eine wichtige Unterscheidung bezieht sich auf die Qualität des VR-Erlebnisses: Wie intensiv ist die Realitätsillusion? Dabei werden oft die Begriffe „Immersion“ bzw. „immersiv“ verwendet. Immersion bezeichnet das Eintauchen in eine virtuelle Welt.
Info
Die bekanntesten Arten von Virtual Reality sind:
- Nicht-immersive VR: Der Benutzer interagiert mit virtuellen Umgebungen über eine Spielekonsole oder einen Computer, entweder mit Maus und Tastatur, Joystick oder Controller. Die reale Welt wird nicht vollständig ausgeblendet. Diese Art von VR findet sich häufig in modernen Videospielen.
- Semi-immersive VR: Dabei handelt es sich um eine Mischung aus nicht-immersiver und immersiver VR. Nutzer bleiben mit der Realität verbunden, können diese aber ausblenden, wenn sie sich auf die digitalen Bilder konzentrieren, z. B. bei Flugsimulatoren mit Rundum-Displays und realitätsnahen Bedienelementen.
- Vollständig immersive VR: Der Nutzer taucht vollständig in die digitale Welt ein, meist durch den Einsatz von VR-Brillen oder anderen Head-Mounted-Displays (am Kopf getragene Ausgabegeräte).
Virtual Reality, Augmented Reality und Mixed Reality: Welche immersiven Technologien gibt es?
Es gibt verschiedene technische Ansätze, um virtuelle Realitäten zu erzeugen. Als Sammelbegriff für diese Ansätze wird oft der Ausdruck Extended Reality (XR) verwendet.
- Virtual Reality (VR) im engeren Sinne: Technologien, die vollständiges Eintauchen des Nutzers in eine interaktive, computergenerierte Umgebung ermöglichen.
- Augmented Reality (AR): Einbindung von digitalen, oft informativen Inhalten in die reale Welt, z. B. über eine AR-fähige Smartphone-Kamera, eine transparente AR-Brille oder spezielle Projektionsflächen.
- Augmented Virtuality (AV): Projektion von realen Personen oder Objekten in eine virtuelle Umgebung, z. B. bei Videokonferenzen.
- Mixed Reality (MR): Erweiterung der Augmented Reality, bei der reale Elemente in eine digitale Umgebung eingefügt werden und miteinander interagieren können.
Wie funktioniert VR?
Wie lässt sich eine virtuelle Realität herstellen? Für die Immersion, das völlige Eintauchen des Nutzers in die simulierte Welt, ist einiges an Technologie, Hardware und Software erforderlich. Für die verschiedenen Typen virtueller Realitäten gibt es eine breite Palette an Hardware; von Gaming-PCs über Flugsimulatoren bis zu transparenten AR-Brillen. Im Einzelnen:
- Software: VR-Entwickler designen und programmieren die virtuelle Umgebung und alle Möglichkeiten, mit dieser zu interagieren.
- Hardware: Meist ist eine VR-Brille erforderlich, zudem optional weitere Geräte, die die Illusion der virtuellen Umgebung verstärken, z. B. Datenhandschuhe oder Controller. Diese übertragen Impulse wie Berührungen und Schläge und geben dem Spieler ein Force-Feedback – eine spürbare Rückmeldung über die eingesetzte Kraft.
- Sensoren und Kameras: Sie zeichnen die Bewegungen des Nutzers auf und sorgen dafür, dass sich die VR-Umgebung entsprechend anpasst.
Alternativ lässt sich die computersimulierte Welt auch auf Flächen projizieren: In CAVE-Systemen (Cave Automatic Virtual Environment) übernehmen Wände, Decke und Boden die Rolle des Bildschirms. Solche VR-Räume sind natürlich wesentlich aufwändiger zu betreiben als eine VR-Brille.
Wie funktioniert eine VR-Brille?
VR-Brillen werden auch als VR-Headsets bezeichnet. Sie sind das wichtigste Werkzeug, wenn Sie in eine virtuelle Welt eintauchen möchten. So funktioniert eine VR-Brille:
- Display: Im Inneren der Brille befinden sich zwei stereoskopische Displays – Bildschirme, die Ihnen dasselbe Bild aus leicht verschobenen Perspektiven zeigen. So entsteht der Eindruck von räumlicher Tiefe.
- Linsen: Mehrere Linsen sorgen dafür, dass die gezeigten Bilder für das menschliche Auge scharf erscheinen.
- Lautsprecher: Je nach Position in der Virtual-Reality-Umgebung geben integrierte Lautsprecher den Klang aus unterschiedlichen Richtungen aus.
- Head-Tracking: Sensoren im VR-Headset reagieren auf Ihre Kopfbewegungen, um die Bewegungen auch in der virtuellen Realität wiederzugeben. Anhand von Winkel, Geschwindigkeit und Neigung wird die Umgebung neu berechnet und dargestellt.
- Eye-Tracking: Einige Headsets sind in der Lage, die Bewegungen Ihrer Augen zu erfassen und die virtuelle Umgebung entsprechend anzupassen.
- Eine wichtige Unterscheidung ist die zwischen sogenannten angebundenen Headsets und Stand-alone-Headsets:
- Angebundene VR-Headsets sind über ein Kabel mit einem Computer (PC oder Konsole) verbunden, dessen Rechenkapazität sie nutzen und über den sie mit Strom versorgt werden.
- Stand-alone-Headsets sind kabellos. Sie funktionieren mit einem Akku und verfügen über einen eigenen integrierten Rechner. In der Handhabung sind sie flexibler, da die Nutzer sich frei im Raum bewegen können. Andererseits ist die Rechenleistung schwächer, weshalb das VR-Erlebnis oft weniger intensiv ist. Auch müssen sie regelmäßig aufgeladen werden.
- Eine Sonderform der Stand-alone-Headsets sind Headsets für Smartphones. Hier dient das Smartphone des Nutzers als Recheneinheit, Display und Sensor. Es wird in eine Halterung mit Linsen und Lautsprechern eingelegt. Eine VR-App zeigt die VR-Welt in zwei getrennt dargestellten stereoskopischen Bildern auf dem Display an. Smartphone-Headsets sind in der Regel deutlich leistungsschwächer als die anderen Formen. Dafür sind sie wesentlich preisgünstiger.
Was kostet eine VR-Brille?
Die Preise für VR-Brillen sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Während man für die ersten VR-Headsets noch vierstellige Summen ausgeben musste, sind günstige Produkte inzwischen ab rund 300 € zu haben. Meist bewegen sich die Preise je nach Qualität und Ausstattung zwischen 400 und 1.400 €.

Tipp
Was ist Augmented Reality (AR)?
Wird keine komplette virtuelle Umgebung simuliert, sondern nur einzelne virtuelle Elemente in der normalen Realität integriert, spricht man von Augmented Reality (AR) – Erweiterter Realität. AR ist also die Ergänzung der realen Welt mit digitalen Inhalten. Ein Beispiel ist die Projektion von Navigationshinweisen für den Fahrer auf die Windschutzscheibe des Autos. Die praktischen Einsatzmöglichkeiten von AR sind mindestens so groß wie die von immersiver VR.
So funktioniert AR:
- Das reale Umfeld wird um virtuelle Elemente erweitert. Sie bewegen sich in Ihrer echten Umgebung, können sich aber zusätzliche Infos oder Elemente in 3D einblenden lassen.
- Damit das funktioniert, brauchen Sie die passende Visualisierungstechnik: Teilweise ist dies schon über die Kamera von Smartphone, Tablet & Co. möglich. Es gibt aber auch spezielle AR-Brillen.
- Eine AR-Brille ist transparent, d. h. Sie nehmen Ihr echtes Umfeld weiterhin wahr. Über das Brillendisplay können Sie digitale Inhalte abrufen, z. B. beim Stadtbummel die Bewertungen für das Café vor Ihnen oder die Entfernung zur nächsten Bushaltestelle. Bei Smartphone-AR-Apps richten Sie die Kameralinse des Smartphones auf Elemente Ihrer Umwelt und bekommen im Display zusätzlich digitale Informationen angezeigt; etwa Namen und Höhe von Berggipfeln in einer Wander-App.
- Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Neben der Gaming-Industrie nutzen z. B. auch Medizin, Architektur und Autoindustrie die Vorteile von AR.
VR und AR: Was ist der Unterschied?
Immersive Virtual Reality und Augmented Reality unterscheiden sich in einigen wesentlichen Punkten:
Immersive VR | AR | |
Funktionsweise | Der Nutzer taucht vollkommen in die virtuelle Welt ein und nimmt die reale Umgebung nicht mehr wahr |
Der Nutzer verbleibt in der echten Realität, die durch digitale Zusatzinfos oder andere Elemente ergänzt wird |
Zielsetzung | Vollständiges Ausblenden der realen Welt |
Meist Bezug von informativen Inhalten |
Hilfsmittel | In der Regel ist eine VR-Brille erforderlich |
Funktioniert z. B. mit der Kamera von Smartphone/Tablet oder AR-Brille |
Wahrnehmung | Der Nutzer kann die virtuelle Umgebung durch Sehen, Hören und Fühlen erleben |
Funktioniert in erster Linie über visuelle Darstellung |
Wo werden virtuelle Realität (VR) und erweiterte Realität (AR) angewendet?
Das wichtigste Anwendungsfeld für immersive Virtual Reality ist die Gaming-Branche. Diese steht auch hinter der rasanten Entwicklung der VR-Technologie. Darüber hinaus wird VR inzwischen auch auf weiteren Gebieten genutzt, z. B.:
- Medizin: Ausbildung, Vorbereitung auf Operationen, Schmerztherapie
- Psychotherapie: Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen, Phobien, Depressionen und Angststörungen
- Militär: Ausbildung von Piloten und Fallschirmspringern, Rekrutierung, Gefechtssimulationen
- Architektur: Planung, virtuelle Rundgänge
- Industrie: Marketing und Vertrieb, Optimierung von Abläufen, Ausbildung
- Reisen und Tourismus: virtuelle Vorab-Besichtigungen, Museumsbesuche
- Sport und Fitness: virtuelle Laufumgebung, Fitness-Spiele
- Einzelhandel: Einrichtungsplanung
Die Anwendungsbereiche für Augmented Reality (AR), also erweiterter Realität, sind mittlerweile enorm groß. Auch hier einige Beispiele:
- Navigations- und Touren-Apps markieren auf dem Smartphone-Display interessante Objekte, ergänzen Informationen und blenden Navigationsmarken ein.
- Auf den Bildern von Rückfahrkameras wird der vorausberechnete Fahrweg des Fahrzeugs angezeigt.
- Elemente aus Computer-Games werden auf dem Smartphone-Display oder im AR-Headset vor dem Hintergrund der realen Umgebung dargestellt.
- Mechaniker nehmen Bilder einer defekten Maschine auf und bekommen Reparaturhinweise eingeblendet.
- Eine der ersten AR-Anwendungen überhaupt waren Head-up-Visiere für Kampfpiloten, bei denen Zielhilfen auf die Innenseite des Helmvisiers projiziert werden.
Was ist das Metaversum?
Der Begriff Metaversum bezeichnet den digitalen Raum, der durch VR- und AR-Technologien entsteht: sozusagen ein Paralleluniversum zur physischen Realität, das durch AR- bzw. VR-Brillen zugänglich ist. Teilweise wird auch vom Internet der Zukunft gesprochen. Im Metaversum treffen sich Menschen in Form von Avataren in einem virtuellen Raum, um sich miteinander zu vernetzen. Sie können sich unterhalten, digitale Objekte wie Kunst, Kleidung oder Grundstücke kaufen und sogar mit Kryptowährungen handeln. Das Metaversum erstreckt sich über viele Lebensbereiche und kann so z. B. auch bei Projektbesprechungen oder für Lehrveranstaltungen eingesetzt werden. Meta Platforms (ehemals Facebook Inc.) hat bereits Milliarden in das eigene „Metaverse“ investiert.
Info
Chancen und Risiken von VR
Virtuelle Realitäten eröffnen faszinierende neue Möglichkeiten – ob in Freizeit, Bildung oder Arbeitswelt. Gleichzeitig sind mit der Technologie auch Risiken verbunden, deren Sie sich bewusst sein sollten. Hier ein Überblick:
Chancen
- Immersive, realitätsnahe Lernerfahrungen, z. B. in der Aus- und Weiterbildung
- Simulation komplexer Szenarien, z. B. in der Medizin oder im Ingenieurwesen
- Virtuelle Reisen und Erlebnisse ohne physische Grenzen
- Verbesserte Trainingsmöglichkeiten in Sport oder Beruf
- Barrierefreiheit und Inklusion – Zugang zu Erlebnissen trotz körperlicher Einschränkungen
- Förderung von Empathie durch Erleben fremder Perspektiven
- Kreatives Gestalten in digitalen Welten
- Virtuelle Zusammenarbeit in der Arbeitswelt
Risiken
- Gefahr der Reizüberflutung oder Überforderung
- Eingeschränkte Bewegungsfreiheit und Unfallgefahr
- Hoher Gerätepreis und technische Einstiegshürden
- Datenschutzbedenken durch Bewegungstracking und Nutzeranalysen
- Technologische Abhängigkeit und Realitätsflucht, dadurch Vereinsamung
- Cybermobbing und Belästigung in virtuellen Räumen
- Fehlender Jugendschutz bei nicht altersgerechten Inhalten
- Ökologische Belastung durch Produktion und Entsorgung der Hardware
Welchen Einfluss haben virtuelle Realitäten auf die Gesundheit?
Bislang gibt es wenige Studien zu möglichen Auswirkungen virtueller Realitäten auf die Gesundheit. Grund dafür sind unter anderem fehlende Langzeitdaten. Allerdings sind die folgenden Probleme bereits bekannt bzw. werden mit VR in Verbindung gebracht:
- VR-Krankheit, auch Motion Sickness, ausgelöst durch die verschiedenen Wahrnehmungen von Augen und Gleichgewichtssinn. Mögliche Symptome sind z. B. Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel.
- Post-VR-Sadness: leichte depressive Verstimmung nach der Rückkehr in die Realität
- weitere psychische Auswirkungen, z. B. soziale Isolation und Realitätsverlust
- Suchtgefahr
- erhöhte Belastung der Halswirbelsäule durch das Gewicht des Headsets
- während der Nutzung der VR-Brille erhöhte Verletzungsgefahr in der realen Welt, da die räumliche Wahrnehmung nahezu abgeschaltet und der Gleichgewichtssinn gestört wird
Auswirkungen von VR-Brillen auf die Augen
Das Tragen eines VR-Headsets stellt für die Augen eine hohe Belastung dar. Als problematisch gilt insbesondere der geringe Abstand zwischen Auge und Display sowie die automatische Schärfeeinstellung durch die integrierten Linsen.
Info

Augen- und Brillenversicherung
Für den perfekten Durchblick
Der Versicherungsschutz für Ihren Durchblick: gesunde Augen und bis zu 300 € Zuschuss für Ihre Wunschbrille.
Diese Folgen sind denkbar, wenn auch bislang nicht wissenschaftlich erwiesen:
- Trägheit der Augen, bedingt durch das lange Sehen ohne Anpassung an die Entfernung. Daher wird empfohlen, nach der Nutzung einer VR-Brille nicht unmittelbar am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen.
- Weitere Augenprobleme, wenn sich die Displays nicht auf den individuellen Pupillenabstand einstellen lassen.
- Schlafstörungen, die insbesondere bei abendlicher Nutzung durch das blaue Licht der Displays auftreten können.
Hinweis
VR im Anwendungsbereich Versicherungen
Auch für Versicherungsunternehmen wie ERGO eröffnet VR vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Schon heute wird VR zur Schulung von Mitarbeitenden genutzt, etwa zur Simulation von Beratungsgesprächen.
Darüber hinaus lassen sich Kundenservices verbessern: Bei virtuellen Besichtigungen können Risikofaktoren in Gebäuden frühzeitig erkannt und präventive Maßnahmen empfohlen werden. Wird beim Vertragsabschluss ein digitales 3D-Modell des versicherten Objekts erstellt, vereinfacht das im Schadensfall die Begutachtung. Der Ist-Zustand kann direkt mit dem digitalen Original verglichen werden. Gutachter profitieren zudem von AR-Technologie, die ihnen relevante Daten in Echtzeit ins Live-Bild einblendet.
Mit der ERGO VR Experience ermöglicht ERGO bereits heute virtuelle Beratungsgespräche für Kunden. Solche Formate könnten künftig zur virtuellen Versicherungsagentur weiterentwickelt werden – als Ergänzung zur klassischen Vor-Ort-Beratung.
Ein weiterer Bereich entsteht mit dem wachsenden Stellenwert digitaler Räume: Je mehr Menschen Zeit und Geld in virtuelle Identitäten, Währungen oder Objekte investieren, desto größer wird das Bedürfnis, auch diese digitalen Werte zu versichern. Hier entsteht ein neues Aufgabenfeld für Versicherungen.
Trends: Wie sieht die Zukunft von VR aus?
Nach wie vor entwickelt sich die VR-Industrie stetig weiter. Neue Produkte werden auf den Markt gebracht und die bestehende Technik wird verfeinert. Verbesserungen im Bereich der Hardware, z. B. eine höhere Auflösung und ein breiteres Sichtfeld, werden noch immersivere und realistischere Erlebnisse möglich machen. Einige technische Trends zeichnen sich bereits ab:
- Integration von VR und KI
Künstliche Intelligenz wird virtuelle Realitäten noch überzeugender machen. Wenn z. B. Charaktere in Spielen oder Avatare in verschiedensten Anwendungen mit KI ausgestattet sind, wird ein neues Niveau von Realismus erreicht. Die sprachliche Kommunikation wird flüssiger, die virtuelle Umgebung vielfältiger und unvorhersehbarer, die Steuerung der Anwendungen noch intuitiver.
- Integration von VR und AR
Die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen immer mehr. Statt Fantasiewelten können Spiele bereits die reale Umgebung des Spielers zum Schauplatz haben – die virtuellen Charaktere sitzen dann am eigenen Wohnzimmertisch.
- AR-Brillen werden alltagstauglich
Die für AR-Headsets verfügbaren Anwendungen werden leistungsfähiger. AR-Headsets können z. B. Objekte und Text in den physischen Raum projizieren. Auf Wunsch kann der physische Raum komplett durch VR ersetzt werden. Dann arbeitet man z. B. in einem virtuellen Büro.
- Erschließung des Massenmarkts durch günstigere Hardware
VR-Headsets werden zunehmend für ein breiteres Publikum erschwinglich. Waren VR-Brillen vor wenigen Jahren preislich oft noch im mittleren vierstelligen Bereich angesiedelt, sind die günstigsten Modelle jetzt schon für ca. 300 € zu haben. Wenn die Anwendungen attraktiv sind, könnten VR- oder AR-Brillen Alltagsgegenstände wie Smartphones werden.
Prognosen gehen daher von einem weiteren Anstieg der Nutzer- und Absatzzahlen aus. Auf der anderen Seite kritisieren Datenschützer den unzureichenden Schutz der Privatsphäre bei der Verwendung von VR und AR. VR-Brillen können z. B. sensible Standort-, Bewegungs- und Verhaltensdaten von Benutzern sammeln und analysieren. Der Schutz der Privatsphäre und anderer sensibler Daten bleibt eine Herausforderung.
Nutzung von VR und AR: Tipps für den Einstieg
Die passende Hardware wählen
Überlegen Sie vor dem Kauf: Möchten Sie vollständig in virtuelle Welten eintauchen (VR) oder Ihre reale Umgebung digital erweitern (AR)? Achten Sie auf Ihr Budget, die nötige Rechenleistung – und vor allem auf den Tragekomfort des Headsets. Probetragen lohnt sich!
Langsam starten
VR kann anstrengend sein – besonders für Einsteiger. Beginnen Sie mit ruhigen Anwendungen ohne schnelle Bewegungen oder Ego-Perspektive. Wichtig: Sorgen Sie für ausreichend Platz, um sich sicherer zu bewegen oder zu spielen.
Auf den Körper hören
VR kann zu Übelkeit, Belastung der Augen oder Überforderung führen. Machen Sie regelmäßig Pausen, achten Sie auf gute Belüftung – und nehmen Sie die Brille ab, wenn Sie sich unwohl fühlen.
Fazit
Virtuelle Realitäten sind eine faszinierende Erweiterung unserer Erfahrungswirklichkeit. Letztlich gibt es nur eine Realität – auch virtuelle Realität wird irgendwann ein integraler Bestandteil unserer Alltagswelt sein. Die Frage ist, wie weit sie diese Alltagswirklichkeit verändern wird. Dieser Veränderungsprozess hat gerade erst begonnen.
Stand: 28..04.2025

Mit dem Newsletter haben Sie die Nase vorn
Bleiben Sie informiert: Mit dem ERGO Newsletter bekommen Sie regelmäßig nützliche Alltagstipps, Neuigkeiten zu Versicherungen und Vorsorge und zusätzlich tolle Gewinnchancen. Melden Sie sich gleich an!
Das könnte Sie auch interessieren:

Internet-Schutzbrief
Die Möglichkeiten im World Wide Web sind riesig – die Gefahren leider auch. Schützen Sie sich und Ihre Familie umfassend vor finanziellen Verlusten: z. B. durch Missbrauch von Konto- und Kundendaten beim Online-Shopping und -Banking.

Geräteversicherung
Top-Schutz für Ihr technisches Gerät. Sparen Sie sich hohe Reparaturkosten.