Chronischer Stress und seine Symptome können tückisch sein – denn häufig sind die Betroffenen zu sehr im eigenen „Hamsterrad“, um die Anzeichen richtig zu deuten. Hält der Belastungszustand an, können psychische oder körperliche Erkrankungen die Folge sein. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Sie gegen den Verdienstausfall bei dauerhaften Erkrankungen ab: So haben Sie in schwierigen Zeiten eine Sorge weniger.
Das Wichtigste in Kürze
- Chronischer Stress versetzt den Körper in einen Zustand dauerhafter Alarmbereitschaft, was mit der Zeit zu Erschöpfung führt.
- Menschen, die häufig oder ständig gestresst sind, haben ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder einen Burnout.
- Stress äußert sich auf vielfältige Weise. Typische erste Anzeichen sind innere Anspannung und Konzentrationsschwierigkeiten.
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Was sind Auswirkungen von Stress?
Erfahren Sie im Video, welche Faktoren Stress auslösen und wie Stress unsere Gesundheit beeinflussen kann.
Wie kann sich Stress äußern?
Stress wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Dabei sind die Folgen von ständigem Druck und innerer Anspannung nicht zu unterschätzen: Dauerhafte Belastung kann massive psychische und körperliche Auswirkungen haben, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken. Hält der Stress an, entsteht ein Kreislauf, der die Betroffenen immer mehr belastet. Dieser führt zu Erschöpfung und im schlimmsten Fall zu einem Burnout.
Welche Arten von Stress gibt es?
Man unterscheidet zwischen 3 Arten von Stress, die jeweils unterschiedliche Symptome mit sich bringen.
3 Arten von Stress
| Eustress | Disstress | Chronischer Stress | |
|---|---|---|---|
| Beschreibung | „Positiver Stress“ kann als angenehm und motivierend empfunden werden | „Negativer Stress“ wird als belastend, überfordernd und unangenehm empfunden | Keine eigene Stress-Art, sondern anhaltende Belastung durch negativen Stress |
| Auswirkungen | Ggf. verbesserte Konzentration, gesteigertes Leistungsvermögen | Kann zu Angstzuständen, Reizbarkeit und Erschöpfung sowie gesundheitlichen Problemen führen | Kann auf Dauer zu ernsthaften Symptomen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depression oder Immunschwäche führen |
| Beispiele | Sportliche Herausforderungen, Wettkämpfe oder Spiele, wenn Aufgaben erfolgreich gemeistert werden | Leistungsdruck oder Zeitdruck, Konflikte, Geldsorgen, Verlust nahestehender Menschen | Anhaltende Probleme, etwa durch berufliche Belastung, finanzielle oder private Sorgen, einschneidende Lebensveränderungen |
In Belastungssituationen setzt der Organismus Hormone wie Adrenalin und Kortisol frei. Diese aktivieren den Körper und bereiten ihn auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor.
Checkliste
- Die Bronchien weiten sich, damit der Körper mehr Sauerstoff aufnehmen kann – als Vorbereitung auf einen möglichen Kampf oder eine Flucht. Dadurch wird die Atmung schnell und flach.
- Der Herzschlag beschleunigt sich unter Stress, wodurch der Blutdruck steigt und sich Blutgefäße verengen.
- Die Muskeln werden besser durchblutet und spannen sich stärker an.
- Insgesamt stellt sich der Körper auf einen höheren Energieverbrauch ein und gibt mehr Zucker ins Blut ab.
- Die Verdauung verlangsamt sich und die Schmerzempfindlichkeit nimmt ab, um den gesamten Körper handlungsbereit zu machen.
- Nach einer akuten Stresssituation fährt die Produktion von Adrenalin und Kortisol wieder herunter und der Körper beruhigt sich.
- Bei anhaltendem Stress finden diese Beruhigungs- und Erholungsphasen nicht statt. Betroffene sind ununterbrochen in einem Erregungszustand, der mit der Zeit zu Erschöpfung oder anderen körperlichen und psychischen Problemen führt.
Körperliche Folgen von negativem Stress
Ohne ausreichende Erholungsphasen kann sich Stress auf die gesamte Gesundheit auswirken und den Körper dauerhaft beeinträchtigen. Die körperlichen Symptome sind vielfältig – und oft ist Betroffenen nicht auf Anhieb klar, dass Stress die Ursache sein könnte.
Auswirkungen von Stress auf den Kopf
Viele Menschen kennen Kopfschmerzen als Folge vorübergehender Stressphasen. Aber Dauerstress kann auch schwerwiegendere Folgen haben.
Gehirn
In kurzen Stresssituationen erhöht sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Doch bei langanhaltendem Stress wird es auf Dauer überlastet. So schrumpft die Gehirnmasse und die Verästelungen des Gehirns nehmen ab. Dadurch verschlechtert sich auch die Gedächtnisleistung. Im schlimmsten Fall kann bei chronischem Stress ein Schlaganfall auftreten.
Ohren
Ein Tinnitus oder sogar ein Hörsturz sind typische Stresssymptome. Bei einem Tinnitus hören Betroffene Töne, ohne dass eine äußere Schallquelle vorhanden ist. Je nach Ausprägung kann dies die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Bei einem Hörsturz kommt es zu einem einseitigen Hörverlust. Man vermutet eine stressbedingte Durchblutungsstörung im Ohr als Ursache für einen Hörsturz – wissenschaftlich bewiesen ist diese Theorie allerdings noch nicht.
Auswirkungen von Stress auf das Herz-Kreislauf-System
Das Herz-Kreislauf-System wird durch chronischen Stress geschwächt. Forscher haben herausgefunden, dass Dauergestresste etwa doppelt so häufig unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden wie wenig Gestresste.
Typische Symptome sind:
- Bluthochdruck
- Erhöhte Blutfettwerte
- Verstärkte Ablagerungen in den Gefäßen
All diese Faktoren erhöhen das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Zudem kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Gut zu wissen
Magen-Darm-Probleme als Folge von Stress
Oft machen sich die Auswirkungen von Stress im Bauch bemerkbar – nicht umsonst sagen wir, uns ist etwas „auf den Magen geschlagen“.
Checkliste
- Sodbrennen: Durch den Anstieg von Stresshormonen produziert der Körper mehr Magensäure. Dadurch leiden Betroffene häufiger unter unangenehmem Sodbrennen.
- Übelkeit oder Völlegefühl können auftreten, wenn der Körper in einer Stresssituation die Verdauung verlangsamt.
- Appetitlosigkeit kann ebenfalls eine Folge von Stress sein, wenn sich der Körper in ständiger Alarmbereitschaft befindet.
- Chronische Verdauungsprobleme, z. B. Verstopfung oder Durchfall, treten in Phasen von anhaltendem Stress häufig auf.
- Magengeschwür: Bei einer bereits entzündeten Magenschleimhaut kann die vermehrte Produktion von Magensäure bei Stress zur Entstehung eines Magengeschwürs beitragen.
Diabetes als Folge von Stress
Viele Menschen denken bei den Risikofaktoren für Diabetes vor allem an falsche Ernährung, Übergewicht oder zu wenig Bewegung. Aber auch Stress gilt als großer Risikofaktor für Diabetes. In Stresssituationen wird das Hormon Kortisol freigesetzt. Dadurch steigt der Blutzuckergehalt und der Organismus gibt stressbedingte Botenstoffe ab. Diese verringern die Wirkung des Insulins, was die Regulierung des Blutzuckers erschwert. In der Folge haben chronisch gestresste Personen ein weitaus höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Gut zu wissen
Allgemeine körperliche Stress-Symptome
Chronischer Stress kann sich auch in allgemeinen Beschwerden äußern, bei denen man vielleicht im ersten Moment ganz andere Ursachen vermuten würde.
Geschwächtes Immunsystem
Ist der Körper in Alarmbereitschaft, ist das Immunsystem vorübergehend gestärkt, um Infektionen schneller abzuwehren. Doch auf Dauer schwächt das Stresshormon Kortisol die Abwehrkräfte, sodass Bakterien und Viren den Organismus leichter angreifen können. Chronisch Gestresste leiden häufiger an Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder Herpes und brauchen länger, um gesund zu werden.
Muskelverspannungen
Befindet sich der Körper ständig oder sehr häufig in Alarmbereitschaft, ist die Muskulatur dauerhaft angespannt. Diese Belastung macht sich meist zuerst im Kopf- und Nackenbereich, in den Schultern und im Rücken bemerkbar. Die Folge sind Kopf- und Rückenschmerzen, die ohne ausreichende Entspannung zu chronischen Belastungen werden können, den Körper ermüden und seine Leistungsfähigkeit einschränken.
Ausbrüche von Hautkrankheiten
Besonders Neurodermitiker spüren die Folgen von Stress auf ihrer Haut sehr schnell: Die typische Entzündung der Haut sowie der Juckreiz nehmen zu. Häufig hilft nur Kratzen, um die Anspannung abzubauen, was die Entzündung und wiederum den Stress verstärkt. Auch auf andere Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Nesselsucht kann Stress verstärkend wirken bzw. einen Ausbruch begünstigen.
Psychische Auswirkungen von Stress
Neben den körperlichen Auswirkungen leiden chronische gestresste Menschen häufig auch unter psychischen Problemen. Oft treten diese zunächst nur vorübergehend auf:
- innere Anspannung und Unruhe
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Unzufriedenheit
- Angst und Wut
Ohne ausreichende Erholung kann Dauerstress allerdings schwerwiegendere psychische Erkrankungen hervorrufen. Das allgemeine Wohlbefinden nimmt immer weiter ab – Ängstlichkeit, Unzufriedenheit, Schlafstörungen und Reizbarkeit werden häufiger.
Welche psychischen Erkrankungen kann Stress auslösen?
Dauerhafter Stress kann durch die permanente Ausschüttung von Stresshormonen zu einem Ungleichgewicht im Gehirn führen und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.
Panikattacken
Zu viele Stressfaktoren auf einmal können Betroffene in einen Zustand intensiver Angst versetzen. Panikattacken beginnen meist ohne Vorwarnung und dauern einige Minuten bis zu einer halben Stunde an. Typische Symptome sind unter anderem:
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Schweißausbrüche
- Gefühl von Schwindel, Benommenheit oder das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen
- Hitzewallungen oder Kälteschauer
- Atemnot, Erstickungsgefühle oder Kurzatmigkeit
- Beklemmungsgefühl in Hals oder Brust
- Übelkeit oder Bauchschmerzen
Panikattacken können auch körperliche Erkrankungen als Ursache haben. Klären Sie Ihre Beschwerden daher mit einem Arzt ab.
Burnout
Persönliche oder berufliche Stressfaktoren können einen emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfungszustand auslösen. Typische Symptome eines Burnouts sind:
- Lustlosigkeit und Motivationslosigkeit
- Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen
- Depressionen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafstörungen
- Konzentrationsprobleme
- Kopf- und Rückenschmerzen
- Tinnitus oder Hörsturz
- Herz-Kreislauf-Probleme
Da die Symptome vielfältig sind und auch andere Ursachen haben können, sollten Sie sich bei Verdacht auf einen Burnout ärztlichen Rat holen.
Depression
Eine Depression ist eine anhaltende Niedergeschlagenheit, die das Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Betroffene fühlen sich innerlich leer, verlieren das Interesse an Hobbies, Beruf und ihren Mitmenschen und sind häufig antriebs- und kraftlos. Symptome können sein:
- verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Gefühl von Wertlosigkeit
- negative und pessimistische Gedanken
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
Typisch für eine Depression sind die langfristigen Symptome – die Erkrankung wird diagnostiziert, wenn diese für mindestens 2 Wochen anhalten.
Gut zu wissen
Fazit: Auswirkungen von Stress erkennen und ernst nehmen
Stress ruft in unserem Körper zahlreiche Reaktionen hervor – das kann sich körperlich und psychisch bemerkbar machen. Vorübergehende Stresssituationen sind normal und in der Regel kommen wir damit gut zurecht. Dauerhafter Stress, etwa durch berufliche Überforderung, persönliche Konflikte oder hohe Belastungen im Privatleben, hat körperliche Folgen und kann sogar zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Magengeschwüren und Herzrhythmusstörungen führen. Bereits bestehende Erkrankungen können durch Stress verstärkt werden. Auch die psychischen Auswirkungen von Stress sind nicht zu unterschätzen. So können sich aus Unzufriedenheit, Nervosität oder Angst auch schwere psychische Erkrankungen entwickeln.
Wenn möglich, sollten Sie daher versuchen, typische Stressfaktoren in Ihrem Alltag zu identifizieren und ihnen entgegenzuwirken. Nehmen Sie sich z. B. bewusst kleine Auszeiten. Vielleicht finden Sie auch einen Ausgleich durch Sport oder Spaziergänge. Versuchen Sie außerdem, die bekannten Stresssituationen zu meiden.
Wenn Sie bereits körperliche oder psychische Symptome bei sich bemerkt haben, die möglicherweise durch Stress ausgelöst wurden, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf. Dieser kann abklären, ob es sich um kurzzeitige Stressreaktionen oder ernstzunehmende Erkrankungen handelt.
Stand: 21.10.2025
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