
Ist die Schule geschafft, beginnt mit der Berufsausbildung oder dem Studium ein ganz neuer Lebensabschnitt. Für viele junge Menschen heißt es dann: Umzug in eine neue Stadt, die erste eigene Wohnung oder WG, neue Freundschaften schließen und auf eigenen Beinen stehen.
Eltern sollten frühzeitig für Studium oder Ausbildung vorsorgen und Rücklagen bilden. Am besten, wenn der Nachwuchs noch in den Kinderschuhen steckt. Auch mit kleineren monatlichen Beträgen lässt sich auf lange Sicht kontinuierlich ein finanzielles Polster aufbauen.
Das kostet ein Studium
Auch wenn die Studiengebühren in den letzten Jahren in allen Bundesländern abgeschafft wurden: Studieren bleibt teuer. Ein fünfjähriges Master-Studium kostet in Deutschland durchschnittlich 50.000 €, je nach Stadt. Besonders die Lebenshaltungskosten schlagen dabei zu Buche. Kosten für Miete, Verpflegung, Lernmaterialien, Kleidung und die Teilnahme am kulturellen Leben fallen jeden Monat aufs Neue an.
In der bayerischen Landeshauptstadt München müssen Studierende aktuell mit Lebenshaltungskosten von rund 900 € rechnen – pro Monat. Am teuersten ist dabei die Unterbringung. Mit durchschnittlich 503 € monatlich ist schon ein WG-Zimmer echter Luxus. Dazu kommt noch der Semesterbeitrag von ca. 62 € und das Semesterticket von rund 67 €.
Deutlich günstiger lebt und lernt es sich etwa in Chemnitz. Mit durchschnittlich 213 € kostet das eigene Reich in der Wohngemeinschaft hier im Vergleich weniger als die Hälfte.
Bei der Berechnung des monatlichen Finanzbedarfs sind folgende Posten relevant:
- Miete einschließlich Nebenkosten
- Kosten für Handy, Internet und Festnetztelefon
- Verpflegungskosten für Essen, Getränke und Mensa
- Monatsticket bzw. Semesterticket
- Fahrtkosten für Heimfahrten
- Semesterbeitrag (anteilig)
- Kosten für medizinische Versorgung (z. B. Versicherung, Medikamente, Zahnbehandlungen etc.)
- Dinge des persönlichen Bedarfs (Kleidung, Ausgehen, Freizeit usw.)
Studium und Ausbildung finanzieren
Wer ein Studium oder eine Ausbildung anstrebt, sollte sich also zunächst Gedanken über die Finanzierung machen. Ist diese nicht durch die Eltern oder eigenes Einkommen gesichert, gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Förderung. Aber Achtung: Diese müssen bei den entsprechenden Stellen rechtzeitig beantragt werden.
Studienfinanzierung durch die Eltern
Erste Anlaufstelle bei der Finanzierung von Studium oder Ausbildung sind zumeist die Eltern. Sie sind gesetzlich verpflichtet, ihrem Kind eine Ausbildung zu finanzieren. Und zwar bis zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss. Normalerweise bleiben sie also über die gesamte Dauer eines Studiums oder einer Ausbildung unterhaltspflichtig. Studien zufolge finanzieren 86 % der Eltern das Studium ihres Nachwuchses.
Fördermittel zur Studienfinanzierung
Die finanziellen Mittel der Eltern reichen nicht immer aus. Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, an Geld für die Finanzierung des Lebensunterhalts zu kommen. Am bekanntesten ist die Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG. Rund 18 % der Studenten nehmen die staatliche Förderung von bis zu 735 € monatlich in Anspruch. Auch Bildungskredite und Stipendien können helfen, das kostspielige Studentenleben zu finanzieren.
Geld verdienen während des Studiums
Viele Studierende jobben neben dem Studium oder in den Semesterferien, um die Haushaltskasse aufzubessern. Vom Kellner bis hin zum Bestattungshelfer – die Vielfalt der studentischen Nebenjobs ist riesig.
Bis zu 20 Stunden in der Woche dürfen Studierende mit Arbeit verbringen. Die Verdienstmöglichkeiten sind teilweise sehr gut. Zusätzlich profitieren sie dabei auch von ersten Erfahrungen mit der Arbeitswelt. Und sie knüpfen wertvolle Kontakte für das spätere Berufsleben.
Hier finden Sie alle Informationen zu Nebenjobs. Neben rechtlichen und steuerlichen Fakten stellen wir Ihnen auch die beliebtesten und ausgefallensten Studentenjobs vor.
Ausbildung und Studium als lohnende Investition
Ein Studium oder eine Ausbildung sind immer eine Investition in die Zukunft. Wer über einen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder ein abgeschlossenes Studium verfügt, hat i. d. R. gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Verglichen mit einer betrieblichen Ausbildung ist ein Studium immer die finanziell lohnendere Alternative: Hochschulabsolventen verdienen im Schnitt fast doppelt so viel wie Berufstätige mit einer anerkannten Ausbildung. Jedoch ist auch dort noch Luft nach oben. Etwa wenn sich noch eine qualifizierende Ausbildung anschließt, z. B. zum Meister.
Grundsätzlich lohnen sich also sowohl Ausbildung als auch Studium. Für beides gilt: Auch wenn gute Bildung erst mal Geld kostet, zahlt sie sich letztlich immer aus.