Lochkartenstapel-Messgerät



Standort: München, D.A.S
Wann: 1960-1970er Jahre
Größe: 16 x 51 cm
Gewicht: 7 kg
Bestandteile: metallener Korpus mit Fuß und Sichtfeld, Messschiene mit Skala in 5er-Schritten zur exakten Messung der Anzahl der Lochkarten.

Mit diesem Objekt, einem sog. Lochkartenstapel-Messgerät, wurde in den 1960er und 1970er Jahren die von einer Datentypistin (auch „Locherin“ genannt) bearbeitete Lochkartenmenge gemessen. Denn nach der Anzahl fertiggestellter Lochkarten richtete sich ihre Entlohnung. Die Skala bei dem abgebildeten Gerät zeigt eine Menge von 728 Lochkarten an.

Das Messgerät besiegelte gewissermaßen das Tagewerk, also die Erstellung der Lochkarten. Gearbeitet wurde in einem sog. Lochsaal. Hier waren fast ausnahmslos Frauen den ganzen Tag unter einem hohen Lärmpegel damit beschäftigt, auf Leistung (sprich: Akkord) die Daten von Belegen auf Lochkarten zu erfassen. Danach wurde jede Lochkarte zur Kontrolle geprüft, d. h. die gleichen Daten, die eine Locherin in die Karte gelocht hatte, wurden von einer Prüferin in einer weiteren Maschine, einem „Prüflocher“, nochmals eingetastet.

Sofern eine Abweichung auftrat, wurde die Lochkarte durch die Prüferin neu erstellt. Erst wenn alles in Ordnung war, wurde eine Kerbe am rechten Rand der Lochkarte angebracht. Und erst jetzt war die Lochkarte für die weitere Verarbeitung und für die Bestimmung
des Akkordlohnes freigegeben.