Lochkarte (von Powers)



Standort: alle
Wann: 1920-30er Jahre
Größe: 82 x 187 mm
Merkmale: 45 Stellen (Spalten) und 12 Zeilen mit runden Löchern, dünner Karton (auch mehrfarbig je nach Anwendung)

 

Lochkarten gelten als Symbol für die Datenspeicherung. Über sie können Daten für eine spezielle Funktion einfach kodiert werden. In den Karton werden mit einem Karten­locher Löcher gestanzt, deren Position von einem Code vorgegeben wird. Um die Information abzu­rufen, werden diese Löcher durch eine Leseeinheit abgelesen.

Eine der ersten Lochkarten war die von Powers  mit runden Löchern und 45 Stellen. Die zehn unteren Zeilen zeigten die Ziffern 0 bis 9, die beiden Zeilen darüber erlaubten sog. „Über-lochungen“ für weitere (Steuer-)Zeichen. Die Lochkarte diente sowohl als Kartei­karte als auch als Eingabemedium für Maschinen. Dies erforderte einen sorgfältigen Umgang durch die Fachabteilung. Durch zusammengeheftete Karten kam es nicht selten zu „Lesefehlern“.

Schon früh entwickelten sich unterschiedliche Lochkartensysteme. Die Anzahl der Spalten wurde erhöht sowie Buchstaben und Sonderzeichen ergänzt. Das 80-Spalten-Format mit recht­eckigen Löchern (IBM) wurde zum Standard. Eine solche Lochkarte hat ein Speichervermögen von 80 Byte. Eine moderne 1-TB-Festplatte könnte gut 12 Mrd. Lochkarten speichern, was einem Stapel von über 2000 km Höhe entsprechen würde.

Bis Mitte der 1970er Jahre schrieben Programmierer noch sog. Lochvorlagen. Erst dann verschwanden die Lochkarten aus der Arbeitswelt.