Familiencheck: Die Top-Themen

„Wir sind eine junge Familie. Und haben so viele Fragen. Wo fangen wir an?“

Alexander Schulz - ERGO Kundenbericht 2015Gerade junge Familien sind oft unsicher, ob sie an alles gedacht haben. Ob sie richtige Prioritäten setzen und ihr begrenztes Budget vernünftig einsetzen. ERGO Experte Alexander Schulz hat die wichtigsten Fragen, die viele unserer Kunden beschäftigen, zusammengestellt – und beantwortet.

Alexander Schulz ist Leiter der Bezirksdirektor der ERGO Pro Regionaldirektion Rostock


1
Woran muss ich für den Ernstfall denken?

Wer einen Unfall hat oder schwer erkrankt, kann möglicherweise nicht mehr für sich selbst entscheiden. Das geht hin bis zur Frage, ob die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt werden. Deswegen braucht jeder eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht. Damit bestimmt er Personen, die für ihn im Notfall entscheiden. Liegt die nicht vor, wird ein staatlicher Betreuer eingesetzt.

2
Was mache ich, wenn meine Eltern oder ich selbst pflegebedürftig werden?

Die Höhe der Unterstützung regeln die gesetzlichen Pflegestufen. Es können aber erheblich mehr Kosten aufkommen, die die Pflege-Pflichtversicherung nicht übernimmt. Das unterschätzen die meisten. Reicht das Geld der Eltern nicht, müssen unter bestimmten Voraussetzungen die Kinder für die Pflegekosten aufkommen. Deshalb sollte man sich zusätzlich privat absichern.

3
Ab Wann soll ich mich darum Kümmern?

Man kann schon in jungen Jahren zum Pflegefall werden – etwa durch einen Unfall. Deswegen macht eine Pflege-Zusatzversicherung früh Sinn. Umso jünger der Versicherte, desto geringer die Beiträge.

4
Wir müssen sparen. Aber was braucht mein Kind unbedingt?

Empfehlenswert ist eventuell eine private Ergänzung für Kinder zur gesetzlichen Krankenversicherung. Schon gegen geringe Beiträge bekommt man so bereits eine Behandlung wie ein Privatpatient.

5
Was brauchen wir als junge Familie auf jeden Fall?

Die allerwichtigste Versicherung ist in jedem Fall immer die private Haftpflichtversicherung, in diesem Fall eine für Familien. Die Preise dafür sind überschaubar und auch bei begrenztem Budget durchaus machbar. Hier sollte unter keinen Umständen gespart oder gezögert werden, denn das Fehlen dieser Versicherung kann im Ernstfall wirklich Existenzen zerstören.

6
Und wenn noch ein bisschen Geld übrig ist?

An zweiter Stelle der notwendigen Absicherungen steht sofort eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Berufsunfähigkeitszusatzversicherung. Diese gängige Kombination ist übrigens preiswerter als eine Berufsunfähigkeitsversicherung alleine – und von existienzieller Bedeutung. Sie dürfen nie vergessen: Ihr Einkommen ist die Basis für die Versorgung Ihrer Familie und sollte so gut wie möglich gegen alle Eventualitäten abgesichert ein.

7
Sind diese zwei Policen nicht sehr teuer?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Die konkrete Höhe hängt auch von der gewünschten Versorgung, dem Alter bei Abschluss und der Berufsgruppe ab. Da gibt es ganz erhebliche Unterschiede. Dennoch sollte man sich diesen Schutz leisten und eher auf andere Sachen verzichten.

8
Soll ich auch bei begrenzten Mitteln riestern?

Unbedingt. Denn gerade Familien profitieren von den hohen staatlichen Zulagen. Für Eltern mit zwei Kindern betragen die immerhin bis zu 908 Euro jährlich.

9
Wie viele Versicherungen sind für Familien normal?

Nach meiner Erfahrung aus der Praxis sind das zwischen acht und zwölf Verträgen.

10
Wieviel Geld sollte eine Familie dafür aufwenden?

Man kann von einer monatlichen Belastung von bis zu 300 Euro ausgehen.

11
Und wer nicht so viel hat?

Dann muss mindestens eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

12
Brauche ich eigentlich wirklich eine Hausratversicherung?

Das hängt von der Ausstattung ab. In vielen Wohnungen stehen keine großen Werte herum. Für junge Familien gibt es deutlich wichtigere Versicherungen.