Hollerith-Handlocher



Standort: Berlin, Düsseldorf
Wann: 1930 – 1960er Jahre
Größe: 14 x 45 cm
Gewicht: ca. 8 kg
Bestandteile: Schlitten, Loch­tasten, Lochstempel, Elektromagnet mit Anker, Kontaktstelle, Stromumwandler

 

Der elektromechanische Hollerith-Handlocher diente zum Erstellen numerischer Bestands-Datenkarten für je einen Vertrag. Dabei wird die zu lochende, 80-stellige Karte auf den Schlitten gelegt und nach rechts bis zum Anschlag geschoben. Dann liegt die erste Spalte unter den zwölf Lochstempeln, die mittels Federn hochgehalten werden.  

Um eine Ziffer in der über den Spaltenanzeiger eingestellten Spalte zu lochen, muss die entsprechende Lochtaste angetippt werden. Darauf­hin wird ein Stromkreis geschlossen und ein Elektromagnet wirkt über ein Getriebe hinweg auf den Lochstempel, der dann ein Loch stanzt. Dabei werden die Getriebeteile der gedrückten Taste in den Wirkungsbereich des Magnetankers gebracht. Sobald die Taste zurückgeht, springt der Schlitten selbsttätig um eine Spalte nach links.

Sollen Spalten übersprungen werden, so drückt man die Tabulator­taste, deren Aufdruck die Spaltenzahl angibt. Wird die Leertaste (L) betätigt, springt der Schlitten um eine Spalte weiter. Über die sog. Rücksetztaste wird der Schlitten mit der Karte wieder nach links in die Kartenablegestelle geschoben. 

Der Handlocher wurde in der Fachabteilung eingesetzt und hier von Sachbearbeitern bedient. Fertige Lochkarten wurden an die zentrale Hollerith-Abteilung weitergereicht. Dort fand dann der Druck der Beitragsrechnungen oder Verträge über Tabelliermaschinen statt.